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Großer Aufritt für den Mini

Vor 40 Jahren sorgte ein oft belächeltes Auto in der Rallye-WM für Aufsehen, Paddy Hopkirk gewann im Mini Cooper S die Rallye Monte Carlo.

Die Rallye Monte Carlo verspricht spannend zu werden. Was sich die Jahre zuvor angedeutet hat, wird an diesem 17. Januar 1964 unübersehbar: Die Zeit der Amateure geht zu Ende, immer mehr Werksteams starten zur Rallye Monte Carlo.

Die Starterfelder in Minsk, Glasgow, Paris, Frankfurt, Athen, Warschau, Lissabon und Monaco, für die zeitgleich die Flagge fällt, sind bunt gemischt. Den bärenstarken Ford Falcon mit Greder/Delalande und Schlesser/Leguezec können allenfalls die Mercedes-Benz 300 SE mit Böhringer/Kaiser oder Glemser/Braungart leistungsmäßig Paroli bieten.

Doch auch Trana/Lindstrom auf einem „Buckelvolvo“ Typ 544 rechnen sich Chancen aus, genauso wie Toivonen/Jarvi mit ihrem Volkswagen 1500. Citroën schickt den DS 19 gleich viermal ins Rennen, muss sich aber zahlenmäßig den Briten geschlagen geben: Sechs der wieselflinken kleinen Minis meldet BMC, 24 weitere werden von Privatiers gesteuert.

Die Fahrer Patrick Hopkirk und Henry Liddon starten gemeinsam mit einem weiteren Mini-Team im russischen Minsk, während Rauno Aaltonen und Tony Ambrose in Oslo Kurs Südfrankreich nehmen. Die drei anderen Minis, einer davon mit Timo Mäkinen und Patrick Vanson an Bord, nehmen die Strecke ans erste gemeinsame Ziel Reims von Paris aus unter die Räder.

Neuer, stärker, schneller: Der Mini Cooper S

Eben diese Mannschaftsaufstellung der Mini-Armada verspricht die Spannung: Aaltonen und Hopkirk drifteten im Vorjahr als Erster und Zweiter ihrer Klasse ins Ziel, der Finne schaffte es sogar auf den dritten Platz im Gesamtklassement. Und in diesem Jahr nun treten sie mit einem neuen, stärkeren Auto an:

Das bisherige Auto war ein Serien-Mini mit 56 PS aus 997 Kubikzentimetern Hubraum, gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. In diesem Jahr nun stehen die Minis in der neuen Cooper S-Version am Start, deren Motor unter anderem auf 1071 Kubikzentimeter Hubraum vergrößert ist und jetzt 70 PS leistet.

Nicht nur die gesteigerte Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h verspricht da mehr Wettbewerbsfähigkeit, sondern vor allem auch die bessere Beschleunigung in 13 statt bisher 19 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

Tatsächlich beginnt die Rallye hoffnungsvoll für die Piloten der englischen Platzwunder. Auf der 4 000 Kilometer langen Sternfahrt nach Reims schafft die Rallye-Meute einen Schnitt von 50 km/h, wenn auch nur 277 Autos dieses erste Ziel erreichen. Die Werks-Minis sind jedenfalls noch vollzählig dabei.

In der französischen Stadt notieren die Offiziellen die Kennzeichen von drei roten Minis mit weißem Dach, die später zur Legende werden sollen: 33 EJB, gefahren von Paddy Hopkirk, LBL 6D mit Rauno Aaltonen am Steuer und AJB 44B, als dessen Fahrer Timo Mäkinen in den Listen steht.
Hoffnungsvoller Auftakt: Platz 2 für Paddy Hopkirk.

Die erste gemeinsame Rallye-Etappe führt über 597 Kilometer nach Saint-Claude. Nach der 23 Kilometer langen Sonderprüfung zu Beginn zwischen Saint-Didier und Mont Main scheint sich die Favoritenrolle der Ford Falcons mit ihren gewaltigen 4,7 Liter-Achtzylindern zu bestätigen.

Bo Ljungfeldt hat seinen Kraftprotz auf den ersten Platz manövriert, dicht gefolgt allerdings von Patrick „Paddy“ Hopkirk auf dem Mini Cooper S. Nur 16 Sekunden trennen ihn von dem führenden Falcon. Platz drei sichert sich Eugen Böhringer mit dem 300er Mercedes, Platz vier Trana auf Volvo 544. Und schon an fünfter Stelle rangiert der zweite Mini Cooper mit Timo Mäkinen.

Den zweiten Teil der Mini-Story lesen Sie am Donnerstag auf www.motorline.cc, Fotos aus der Rallye-Geschichte des Mini finden Sie in der rechten Navigation!

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