Rallye-WM: News | 14.06.2005
Die zweite Chance
Citroen gibt dem jungen Belgier eine zweite Chance: Ab der Argentinien-Rallye darf er mit seinem neuen Co Sven Smeets den zweiten Werks-Xsara steuern.
Mit der Verpflichtung von Carlos Sainz für die Türkei- und für die Griechenland-Rallye verschaffte man sich bei Citroen Luft und Zeit. Zeit, um zu überlegen, ob das Engagement von Francois Duval weitergeführt werden sollte. Der belgische Pilot war nach einem tollen Jahr bei Ford zu Citroen gekommen und dort als „Nummer 2“ neben Superstar Sebastien Loeb enormem Druck ausgesetzt. Wie das ausging, war oft genug zu sehen: Duval, im Vorjahr noch zuverlässig und schnell, schmiss sich bei einer Rallye nach der anderen in die Botanik. Bis Teamboss Guy Frequelin der Geduldsfaden riss und er seinen Nachwuchs-Star auf die Ersatzbank schickte.
Das gipfelte darin, dass Duval bei der Türkei-Rallye nicht einmal ins Citroen-Zelt kommen durfte. Nach einer langen Aussprache kam es schlussendlich zu einer Testfahrt, die Wogen schienen sich zumindest etwas geglättet zu haben. Dennoch darf man es jetzt getrost als Überraschung bezeichnen, dass der Belgier ab Argentinien wieder im Citroen Xsara WRC sitzen wird.
„Zu den schlechten Leistungen von Francois zu Beginn der Saison kam dann noch die Ankündigung seines Co-Piloten Stephane Prevot, nicht mehr mit ihm fahren zu wollen“, erläutert Guy Frequelin: „Da hatte ich eigentlich gar keine andere Wahl, als Francois von der Nennliste der Türkei- und der Griechenland-Rallye zurückzuziehen, um die Situation zu analysieren und mögliche Lösungen zu finden.“
Der französische Teamchef zur Entscheidung, mit Francois weiterzumachen: „Das Verhältnis zwischen Francois und Stephane verschlechterte sich schon zu Saisonbeginn völlig unerwartet, der Höhepunkt war auf Zypern erreicht. Das hatte natürlich gehörigen Einfluss auf die Leistungen der beiden. Ich glaube, es ist wichtig, Francois noch eine Chance zu geben. Ich glaube an ihn, ich bin davon überzeugt, dass er ein junger Fahrer mit großem Potential ist. Sein Comeback ist für ihn die Chance, jene Aufgaben erfolgreich zu erfüllen, die ihm übertragen wurden: Das Auto ins Ziel zu bringen und WM-Punkte für die Konstrukteurswertung zu holen. Ich habe mit ihm über diese Zielsetzung gesprochen, er hat das genau so akzeptiert. Ich bin zuversichtlich, dass er es schaffen wird!“