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Helmut Doppelreiter: "Baumschlager wollte zehn Rallyes OHNE Streichresultate"

Die heimische Rallye-Szene ist im Aufruhr, die Behauptung Baumschlagers, er habe immer für acht Rallyes plädiert, wird vielfach in Frage gestellt.

Egal wo man hinhört, wirklich glücklich scheint kaum einer mit der finanziellen Belastung der insgesamt zehn ÖM-Rallyes, wer daran die "Schuld" trägt, darüber ist man in der Szene geteilter Meinung.

Im Rahmen des mit Raimund Baumschlager geführten Interviews zum Thema „Keine Gr.A-Punkte bei der Sumava-Rallye vom 22. Februar – siehe rechte Navigation - ging es auch um die Frage nach der Sinnhaftigkeit von zehn ÖM-Läufen.

Baumschlager hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass er bereits 2005 immer für acht Läufe eingetreten sei. Und diese Aussage rief nun einige Leute auf den Plan, die genau vom Gegenteil sprechen, Motorline.cc hat nachgefragt.

Helmut Doppelreiter – Veranstalter der BP Ultimate Rallye und zum damaligen Zeitpunkt Präsident der IG-Rallye (Interessensgemeinschaft Rallye) - saß mit Fahrervertreter Baumschlager gemeinsam in der entscheidenden Abstimmungs-Sitzung:

„Ich finde es ein starkes Stück, dass Herr Baumschlager nun behauptet, er wäre immer für acht Läufe gewesen. Ich kann mich gut daran erinnern, dass er sogar für zehn Läufe OHNE Streichresultat war. Jetzt das Ganze umzudrehen und den Veranstaltern den schwarzen Peter zuzuschieben ist bedenklich.“

In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass im Rahmen der Bosch-Rallye eine von Fahrervertretern (Raimund Baumschlager, Gottfried Kogler & Andreas Waldherr) initiierte Umfrage mittels Fragebogen stattfand. Dieser Fragebogen liegt Motorline.cc im Original vor, teilweise ist die Fragestellung missverständlich bzw. die Information unvollständig.

So wird im Text darauf hingewiesen, dass das Startgeld im Ausland nur maximal 200,- Euro beträgt, wenig später wird gefragt, ob Auslands-Rallyes in die ÖM aufgenommen werden sollen. Ein nicht unerhebliches Detail fehlt allerdings, es ist nirgends dezidiert vermerkt, dass diese Rallyes zusätzlich zu den acht heimischen Veranstaltungen gefahren werden sollen.

Es ist daher davon auszugehen, dass die Zustimmung zu den Auslandsrallyes nicht zuletzt daher so groß ist, da das Nenngeld deutlich billiger als in Österreich ist. Um diese Umfrage daher nicht falsch interpretiert stehen zu lassen und gegen die geplanten zehn Rallyes zu protestieren, organisierten David Doppelreiter und Achim Mörtl bei der Castrol-Rallye eine Unterschriften-Aktion.

Über 60 Fahrer haben sich daran beteiligt und sind für acht statt zehn Rallyes eingetreten, Raimund Baumschlager hat damals allerdings nicht unterschrieben… Die Begründung: „Es hätte ohnedies nichts mehr gebracht, zu unterschreiben, das Ganze war schon beschlossene Sache.“

Ganz sinnlos war es allerdings scheinbar doch nicht, denn der Meisterschafts-Ausschuss hat im Herbst das vom Rallye-Kollegium vorgeschlagene Reglement abgeändert und drei Streichresultate aufgenommen.

Gerhard Leeb – Veranstalter der Lavanttal- und Castrol-Rallye: „Ich bin für acht Rallyes eingetreten, Helmut Doppelreiter sogar nur für sieben. Letztlich haben wir uns aber dem von den Fahrervertretern übermittelten Wunsch nach zehn Rallyes gebeugt. Wir als Veranstalter sehen die Fahrer als Kunden und richten uns daher nach ihren Wünschen.“

Helmut Schöpf – er veranstaltet die OMV Rallye Waldviertel – ortet ein prinzipielles Problem: „Es wird viel zu wenig miteinander kommuniziert, immer wieder gibt es Missverständnisse. Wenn dann einer beginnt das Ganze in eine Richtung zu lenken – und sei es die falsche – dann gibt es viele die einfach mitmachen und sich denken, das wird schon richtig sein. Ich würde mir eine viel intensivere Zusammenarbeit mit den Fahrern wünschen um auch wirklich auf deren Wünsche einzugehen.“

Zum Thema Baumschlager hätte immer für acht Rallyes plädiert meint Schöpf: „Ich kann mich an eine Sitzung bei der Firma Castrol erinnern, bei der auch Raimund Baumschlager anwesend war, dabei hat er sich nicht für acht Rallyes engagiert, es war immer von zehn die Rede.“

Willi Stengg sen. – Veranstalter der Bosch-Rallye – kann sich an keine diesbezüglichen Aussagen von Baumschlager erinnern: „Ich kann nicht sagen, dass Baumschlager auf zehn Rallyes bestanden hätte, allerdings war ich auch nicht bei allen Sitzungen dabei. Was mich jedenfalls gestört hat ist der missverständlich formulierte Fragebogen.“

Baumschlager wurde mit den Vorwürfen konfrontiert, er verwies auf das Interview, mit dem alles gesagt sei, er habe immer für acht Rallyes plädiert.

Das Thema scheint damit alles andere als vom Tisch, vor allem über die Zukunft des heimischen Rallye-Sports sind wieder heiße Diskussionen entbrannt. Bereits morgen (24.02.) folgt ein Interview mit Achim Mörtl, der seine Sicht der Dinge schildert. Auch in der Affäre um die nicht vergebenen Gr.A-Punkte ist noch nicht das letzte Wort gesprochen...

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