RALLYE

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Ausnahmesituation

Schon oft hat sich Bernd Rothensteiner großen Herausforderungen gestellt, auch international: Aber mit der Alpi Orientali Historic hat er sich eine wirklich schwierige Aufgabe ausgesucht.

Neben der überdurchschnittlich guten Besetzung könnte vor allem die spezielle Charakteristik der Streckenführung den Schwierigkeitsgrad erhöhen, bzw. in diesem Fall vor allem das, wie sich der Bereich neben der Strecke gestaltet: Die Fahrbahn wird unmittelbar von Randsteinen abgegrenzt, was schon im Fall eines leichten Ausritts diverse Fahrwerksteile und auch die Kraftübertragung in Mitleidenschaft ziehen kann. Entsprechend wichtig ist eine exakte Linie, zumal der rauhe Fahrbahnbelag auf den zumeist bergauf führenden Berstraßen auch wenig Möglichkeiten für kontrollierte Drifts bietet. Hier sind die leistungsstärkeren Wagen natürlich klar im Vorteil, vor allem dann, wenn sie von heimischen und somit streckenkundigen Fahrern gelenkt werden.

Eindeutige Favoriten sind somit die italienischen Porsche-Piloten, unter denen sich gleich mehrere ernstzunehmende Kandidaten finden, unter anderem Massimo Guerra, Antonio Parisi, Lucio da Zanche oder Paolo Pasutti. Logische Sieganwärter sind natürlich auch die beiden Stratos-Piloten Marco Bianchini und Andrea Forghieri, wobei Bianchini mit seinem Lancia Stratos sogar momentan an der vierten Stelle des FIA European Historic Sporting Rally Championships (der Rallye-EM für Historische) liegt. Auch unter den etwas bodenständigeren Konkurrenzfahrzeugen finden sich harte Gegner, wobei Flavio Furlan (Opel Ascona) und Rino Righi (Ford Escort) die tonangebenden Größen sein sollten. Ebenfalls dabei ist der Meisterschafts-Führende Michael Stoschek, dem man mit dem Porsche 911 gewiß auch gute Chancen einräumen muß.

Es könnte jedoch vor allem zu einem spannenden inner-österreichischen Prestigeduell kommen, denn auch Graf Ernst Harrach und Franz Mikes haben ihre Teilnahme zur Alpi Orientali Historic 2006 angemeldet. Möglich ist es durchaus, daß sich die sportliche Priorität auf diese Auseinandersetzung konzentrieren könnte, und es wird gewiß die Entscheidung von einigem Interesse sein, wer sich durchsetzen wird:

Eher die Routine von Ex-Staatsmeister Ernst Harrach oder das Herz und der Kampfgeist von Bernd Rothensteiner, der gegenüber dem Porsche 911 von Ernst Harrach auch ein paar leichte technische Handicaps zu überwinden hat? Natürlich können auch unvorhersehbare technische Gebrechen den Verlauf und das Ergebnis der Rallye bestimmen, aber das wünscht sich bekanntlich kein Teilnehmer – und wünscht auch kein Teilnehmer einem anderen.

So bleibt zu hoffen, daß sich der Wettkampf zwischen den Top-Stars aus österreichischer Sicht unter den Historischen, Bernd Rothensteiner und Graf Ernst Harrach, vor allem auf der Strecke entscheidet, wobei es für beide Fahrer natürlich besonders schön wäre, wenn der hier eingesetzte Ehrgeiz im Kampf um die Top-Position als bester österreichischer Teilnehmer auch Auswirkungen auf das Gesamt-Ergebnis hätte.

Es ist klar, die Gegner – vor allem aus Italien – treten in einer Anzahl und Schlagkraft auf, daß es auch mit sehr viel Einsatz schwierig scheint, einen Spitzenplatz zu erreichen. Die Stoßrichtung muß also lauten: Möglichst weit nach vorne kommen – egal wie weit – und einiges an wertvollen Erfahrungen mitnehmen.

Bernd Rothensteiner könnte zugute kommen, daß er die Alpi Orientali Historic bereits gefahren ist – und zudem mit Xaver Hiebner als Beifahrer und seinem gewohnten Ford Escort RS 2000 auf bewährte Größen setzen kann. Somit spricht doch einiges dafür, daß es bei allen Anforderungen ein erfolgreiches Rallye-Wochenende werden könnte.

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