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Rallye-ÖM: Lavanttal-Rallye

Low risk – high fun

Auf einen etwas zähen Beginn folgte am zweiten Tag der Lavanttal-Rallye eine Formsteigerung für Willi Rabl jun./Uschi Breinessl im Golf TDI KitCar.

Um eventuellen Mißverständnissen vorzubeugen: Die erste Rallye von Willi Rabl jun. mit dem Golf TDI Kitcar war kein gemütliches Dahinrollen und auch kein Eiertanz. Die Lavanttal-Rallye von Willi Rabl dem Jüngeren entsprach durchaus dem, was man sich als Durchschnittsbürger darunter vorstellt, ein Auto am Limit zu bewegen – effizient, trotzdem schön anzusehen, eine gefällige Premieren-Vorstellung. Und das Ganze auf eine sehr beständige Weise, mit konstanter Sicherheit. Low Risk eben.

Was gibt es also Neues bei Willi Rabl? Viel Erfreuliches, so viel sei schon einmal vorab gesagt. Selbst bei dieser extrem schwierigen Lavanttal-Rallye, bei der sich witterungsbedingt einige bekannte Schwierigkeitsfaktoren signifikant verschärft hatten, zeigte sich, daß Willi Rabl auch dieses VW Kitcar, das um einiges mehr Leistung hat als sein bisheriger serienmäßiger Golf TDI, hervorragend im Griff hat. Das ist natürlich für die zukünftigen Rallyes ein mehr als gutes Zeichen. Wie gehabt ausgesprochen harmonisch verlief auch die Zusammenarbeit mit Beifahrerin Uschi Breinessl.

Etwas zäh war lediglich der Beginn, wobei man sich aber von der 70. Gesamtzeit nicht allzu sehr täuschen lassen sollte. Den Teilnehmern Herbert Breiteneder oder Christian Rosner, die man als durchaus prominent bezeichnen kann, erging es nicht besser. Aber das ist eben auch eine Besonderheit der Lavanttal-Rallye mit ihren vielen unberechenbaren Faktoren. Ab der vierten Prüfung stieg das Vertrauen in sich selber und in das Auto aber schlagartig, und von da an ging es in der Ergebnisliste munter nach vorne: Bis zum Ende der ersten Tagesetappe wurden bereits 17 Plätze aufgeholt. Beharrlich verfolgt wurde auch die Chance, den Diesel-Dritten Fredi Leitner eventuell in der Wertung zu überholen.

Noch beeindruckender war die Formsteigerung am zweiten Tag: Von einer 38. Zeit auf der siebenten Prüfung führte der Weg zu einer 29. Zeit auf der achten Prüfung und schließlich zu einer 21. Zeit auf der neunten Prüfung, und das unter nach wie vor sehr schwierigen Bedingungen. Den später ohnehin ausgefallenen Alfred Leitner hatte man damit bereits überholt, damit war bereits der Stockerlplatz in Sicht, den man eigentlich für eine der folgenden Rallyes anvisiert hatte. Im Gesamtklassement gab es eine Verbesserung um neun Plätze auf Platz 44, vorerst einmal.

In diesem Stil ging es dann auch auf den letzten vier noch zu fahrenden Prüfungen weiter, wobei Willi Rabl und Uschi Breinessl immerzu Zeiten unter den besten 30 gelangen. Einmal – auf der vorletzten Prüfung, beendeten sie sogar als 19.-Schnellste, ein persönlicher Bestwert bei dieser Rallye. Damit ist klar: Mit diesem Auto sollte in Zukunft einiges gehen.

Letztendlich gelang es mühelos, die Dieselklasse zu gewinnen, die nun getrennt von den Gas-Fahrzeugen gewertet wird. Gegen Alternativ-Meister Michael Kogler mit einem vom Typ identischen Fahrzeug bestand natürlich keine Möglichkeit, und auch Günther Jörl mit dem SEAT Ibiza, inzwischen auch schon ein sehr routinierter Teilnehmer, war weit außer Reichweite. Trotzdem ist das Ergebnis ebenso ermutigend wie zufriedenstellend. Ein weiterer schöner Erfolg auch für das VW Austria Rallye Team, dessen hohe technische Kompetenz sich hier ebenfalls gezeigt hat: Keine Schwierigkeiten am Fahrzeug – wie zu der Zeit mit dem serienmäßigen Golf V.

Noch ist allerdings nicht sicher, ob Willi Rabl und Uschi Breinessl ihren dritten Diesel-Rang behalten werden: Nach einem äußerst umstrittenen Formalfehler wurde ein Wertungsausschluß ausgesprochen. Das beherzte Eingreifen von Teammanager Gottfried Kogler führte dazu, daß Willi Rabl die Rallye weiterfahren durfte, was auch hinsichtlich der gewonnenen Erfahrung wertvoll war. Ob er aber weiter in der Endwertung dieser Rallye bleibt oder von dort nachträglich „gestrichen“ wird, muß erst entschieden werden.

In jedem Fall hat die Lavanttal-Rallye sehr wichtige Aufschlüsse über das Wettbewerbspotential von Willi Rabl und Uschi Breinessl gegeben. Und die zeigen eines ganz deutlich: Mit ihnen ist in Zukunft stark zu rechnen. Der Name Willi Rabl – in seiner Ausstrahlung bislang vordergründig bestimmt durch die Erfolge des Vaters – könnte recht bald schon wieder eine sehr große Bedeutung im österreichischen Motorsport haben.

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