
Rallye-WM: Exklusiv | 10.01.2008
Schwarz: "Ich weiß, dass sich Tommi Mäkinen um den Deal bemüht!"
Laut dem früheren WRC-Piloten Armin Schwarz muss Prodrive-Boss David Richards aufpassen - ein Ex-Weltmeister möchte den Subaru-Deal übernehmen...
Michael Noir Trawniczek
David Richards hat es zurzeit alles andere als leicht. Sein Formel 1-Projekt scheint nicht nur für 2008, sondern auch darüber hinaus gestorben zu sein, da es allem Anschein nach zu keiner Erlaubnis für Kundenautos kommt und die Konstruktion eines eigenen Boliden einfach zu teuer kommt. [siehe Bericht, d. Red.]
Aber auch in der Rallye-Weltmeisterschaft läuft es für Richards und seine Firma nicht gerade wunschgerecht. Prodrive wickelt die Renneinsätze des Subaru-Werksteams ab - das Team rund um Ex-Weltmeister Petter Solberg spielt im Kampf um den Sieg mittlerweile nur noch eine Statistenrolle, selbst Podestplätze haben Seltenheitswert.
Der Rallye-Experte und frühere WRC-Pilot Armin Schwarz glaubt, dass man dafür in Japan in erster Linie Prodrive verantwortlich machen wird, Schwarz erklärte in einem exklusiven Gespräch mit motorline.cc: "Ich befürchte, dass man sagen wird: 'So, Prodrive! Ihr funktioniert nicht mehr! David Richards, du machst zu viel - du willst Formel 1, du machst Australische Tourenwagenmeisterschaft, Englische Tourenwagenmeisterschaft, du machst Tuning, du machst Aston Martin und, und, und. Du konzentrierst dich nicht mehr auf deine Hauptaufgabe! Und jetzt gehen wir woanders hin!'"
Laut Schwarz gibt es bereits einen konkreten Kandidaten, der den WRC-Deal des japanischen Automobilkonzerns liebend gern übernehmen würde: "Ich weiß aus guter Quelle, dass sich ein Tommi Mäkinen sehr stark darum bemüht, diesen WRC-Deal an Land zu ziehen, als Mäkinen Racing. Der Tomi hat ein gutes Standing in Japan. Er würde viele Dinge anders machen als die Engländer. Ich glaube, dass momentan Prodrive als Firma auf dem Prüfstand steht, aber nicht Subaru."
Der Fehler würde jedoch bei Subaru und deren Bauphilosophie liegen, erklärte Schwarz: "Ich glaube, dass Subaru aus dieser veralteten Schiene, Autos zu bauen und zu entwickeln, raus muss. Wie es Mitsubishi auch getan hat. Die sind irgendwo für einen gewissen Zeitraum stehen geblieben - unterdessen sind Ford und Citroen, und auch Fiat und Peugeot, mit neuen Konzepten, neuen Strategien gekommen, wo Subaru hinterher geblieben ist."
Die Hoffnungen der Japaner liegen nun in einem neuen Modell des Impreza, der im Laufe der Saison 2008 sein WM-Debüt geben soll.
Eine Saisonvorschau mit ausführlichen Kommentaren von Armin Schwarz finden Sie in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift 'Rally & more'.