
Rallye-ÖM: News | 17.11.2009
Zurück in der ÖM
Franz Sonnleitner und Mario Fahrnberger feiern ein ÖM-Comeback, im EVO IX will man sich an der Spitze etablieren. Plus: Statement Absage Mühlviertel
In Zeiten von Rallye-Absagen freut man sich natürlich doppelt über neue Projekte, noch dazu wenn ein Top-Pilot sein Comeback ankündigt. In Linz stellte Franz Sonnleitner am Dienstag sein neues Projekt vor.
2010 gibt der Oberösterreicher wieder in der ÖM Gas, als fahrbarer Untersatz dient ein Mitsubishi EVO IX von Race Rent Austria, auf dem heißen Sitz sitzt Mario Fahrnberger.
Sonnleitner ließ bereits im Jahr 2006 in der ÖM aufhorchen, nach einem fulminanten Start im EVO III bei der Jänner-Rallye wurde Toto Wolff auf das Talent aufmerksam und nahm es unter seine Fittiche.
Mehrere Einsätze wurden daraufhin im EVO VIII bestritten, Sonnleitner fuhr mehr als passable Zeiten, ehe ein Überschlag das Projekt beendete. Sonnleitner zog sich ins Privatleben zurück und widmete sich dem Aufbau seiner Firma, heuer schrammte er hauchdünn und mit viel Pech am Challenge-Titel vorbei.
Beim neuen Projekt ist der TRT federführend, nach der Absage der Mühlviertel-Rallye – mehr dazu weiter unten – das veranschlagte Budget von 160.000,- Euro ist durchfinanziert, es sollen alle ÖM-Rallyes 2010 bestritten werden.
Der Wegfall der Jänner-Rallye schmerzt Franz Sonnleitner gleich in mehrfacher Hinsicht: „Das wäre meine absolute Lieblingsrallye gewesen, die Absage ist natürlich sehr schade. Und auch besonders bitter, wir haben uns bereits intensiv auf dieses Event vorbereitet und alleine Reifen für 12.000,- Euro eingekauft. Bei dieser Rallye muss man für alle Verhältnisse gerüstet sein, wenn man vorne mitfahren will. Diese Kosten ersetzt uns niemand, die Reifen muss man im voraus bezahlen und kann sie auch nicht mehr zurückgeben…“
Somit wurde der Saisonauftakt ins Lavanttal verschoben: „Ich möchte mich natürlich bei den Top-Mitsubishis etablieren, aber bei der ersten Rallye zählt vor allem die Zielankunft, ein unnötiges Risiko gehe ich sicher nicht. Im Gesamtklassement möchten wir möglichst weit nach vorne, aber gegen die S2000 hat man ohnedies im Normalfall keine Chance.“
Der EVO IX ist Neuland, Franz Sonnleitner hat bereits erste Kilometer gesammelt und weiß, worauf es ankommt: „Beim EVO IX muss man eine unglaublich saubere Linie fahren. Das Auto liegt zwar ruhiger als zum Beispiel ein EVO III, wiegt aber auch um 300 kg mehr.“
Stellungnahme zur Absage der Mühlviertel-Rallye
Da der TRT nicht nur für das neue Rallye-Projekt verantwortlich zeichnet, sondern auch die Mühlviertel-Rallye veranstaltete, gab es natürlich auch dazu Statements.
So hat sich bereits während der Mühlviertel-Rallye 2009 hat sich bereits abgezeichnet, dass die Rallye 2010 nicht mehr durchgeführt wird.
Der Widerstand seitens der Gemeinden, Anrainer und Sponsoren wurde immer größer und durch das Unglück in St. Agatha zusätzlich verschärft. Mit der Absage der Jänner-Rallye war dann endgültig klar, dass die Mühlviertel-Rallye keine Zukunft hat.
Da der TRT aber nur der Dachverein ist und in sieben Untervereine gegliedert ist – die nicht alle mit Motorsport zu tun haben – legt man das Hauptaugenmerk künftig auf andere Veranstaltungen im Kulturbereich.
Der Zweigverein RSG wird aber nach wie vor maßgeblich an den heimischen Rallyes beteiligt sein, schließlich stellt man hier die Strecken- und Funkposten für die meisten Rallyes in Österreich.
Ein weitere Begründung für die Absage ist die Tatsache, dass die Mühlviertel-Rallye nur mit dutzenden Freiwilligen aus den Vereinen durchgeführt werden kann.
Da die Situation für Rallye-Veranstalter, vor allem in Oberösterreich, derzeit äußerst ungewiss ist, fürchten viele – der mehrheitlich nicht in der Motorsportszene verankerten - Vereinsmitglieder auch, dass die Arbeit durch eine kurzfristigere Absage der Rallye zunichte gemacht werden könnte.