Rallye-ÖM: Castrol-Rallye | 08.06.2010
Sulzinger/Spannbauer führen in der Division III
Vier Wochen hatte das Team nur Zeit, um aus einer gebrauchten Fiesta-ST-Karosserie ein fertiges Rallyeauto zu bauen - und das mit Erfolg.
Nach einem Sekundenkrimi zum Schluss der Castrol-Judenburg-Pölstal Rallye in der Steiermark mussten sich die beiden Niederbayern zwar mit Rang 2 in der Klasse N3 zufrieden geben, aber verbesserten sich deutlich in den Meisterschaftstabellen nach ihrem „Nuller“ bei der „Lavanttal“.
Blick zurück: Auf den letzten Drücker trafen noch die letzten Teile ein und so konnte noch ein kurzer Funktionstest mit Straßenreifen absolviert werden. Mit gemischten Gefühlen reisten die Niederbayern in die Steiermark.
„Wenn ein Auto bis auf jede Schraube zerlegt war, kann es immer mal passieren, dass noch Probleme auftreten.“, sieht Sulzinger der ersten richtigen Ausfahrt realistisch entgegen.
Zum Glück waren es nur Kleinigkeiten wie ein Kupplungsschlauch, sich lösende Lenkradschrauben - auf der schnellen „Gaberl“-Prüfung - und ein falsch angeschlossener Lüfter. Diese Probleme reichten allerdings um sich einen Rückstand von knapp einer Minute auf die Führenden in der Klasse einzufangen.
„Ich hab mich selber auch etwas aus dem Konzept bringen lassen und kam erst Samstagvormittag wieder richtig in Fahrt.“, berichtet der 24-jährige.
Durch einen Stempelfehler der Führenden in der Klasse lag das mit österreichischer Lizenz startende Team am Samstagmittag plötzlich nur noch 10 Sekunden zurück.
„Obwohl mein Team mir geraten hat, ich soll mich mit Platz 2 zufrieden geben und nix mehr riskieren, habe ich voll angegriffen und vor den letzten zwei Prüfungen lagen wir mit 0,4 Sekunden in Führung.“
Es war ein beinharter Zweikampf der beiden befreundeten Teams um den Sieg in der Klasse N3, welcher mit knapp 10 Sekunden Vorsprung zugunsten für Timo Heinen im Renault Clio Ragnotti entschieden wurde.
„Sicherlich bin ich enttäuscht letztendlich den knappen Zweikampf verloren zu haben, allerdings kann ich mir keine Vorwürfe machen. Das Auto lief perfekt, ich hab‘ wirklich alles gegeben und Timo ebenfalls. Er ist echt stark gefahren und ich gönn Ihm den Sieg. Unser Auto ist eben auf ex-Trophy-Stand, also mit reinem Serienmotor und Steuergerät, da hat der Clio nach Gruppe-N-Reglement einfach gewisse Vorteile...“, würdigt der Nachwuchsfahrer die Leistung des Konkurrenten.
Mit Platz zwei konnte nun die deutliche Führung der Division III in der Österreichischen Rallyestaatsmeisterschaft eingenommen und im neuen „2WD-Pokal“ auf Platz 8 nach Vorne gerückt werden.