
WRC-News | 04.02.2010
1,6-Liter-Turbo so gut wie beschlossen
Endgültige Entscheidung des FIA-Weltrates erst im März - FIA und Hersteller wollen den Weg für 1,6-Liter-Turbomotoren aber ebnen.
Geht es nach dem Willen der FIA und der Autohersteller, steigt die WRC ab 2011 auf 1,6l-Turbomotoren um. Damit würde der so genannte "Weltmotor", der für verschiedene Rennserien konzipiert wird, auch in der WRC eingesetzt.
Zwar betont FIA-Präsident Jean Todt, dass es noch keine formelle Einigung gibt, doch er bestätigt, dass die Entscheidung bald fallen wird : "Das nächste Treffen im FIA-Weltrat findet im März statt und das wäre die richtige Zeit, Entscheidungen zu treffen und etwas zu verkünden", wird Todt von 'Autosport' zitiert.
Entscheidung für die Zukunft
Die Motorenfrage ist eines der großen Probleme bei der Weichenstellung für die WRC-Zukunft. Denn solange niemand weiß, welche Triebwerke ab der kommenden Saison zum Einsatz kommen sollen, stockt auch die Entwicklung und neue Hersteller zögern noch, bevor sie sich für einen Einstieg entscheiden.
Die bisherigen WRC-Hersteller Ford und Citroën behelfen sich solange anderweitig: Ford testet den neuen Fiesta mit einem S2000-Motor, Citroën setzt im DS3 derzeit noch einen C4-WRC-Motor ein.
"Verstehen Sie, wie frustriert die FIA und der Promoter sind, weil wir nur zwei Werksteams haben? Ich glaube, die Leute hätten liber fünf als zwei Teams und das wollen wir jetzt angehen", sagt Todt. Deshalb drängt auch er darauf, dass in Sachen Motor endlich eine Entscheidung fällt.
Citroën-Sportchef Olivier Quesnel geht nach dem Treffen der Arbeitsgruppe davon aus, dass der Umstieg von 2,0- auf 1,6-Liter-Motoren beschlossene Sache ist: "Ich bin jetzt sehr zuversichtlich", sagt er, "wir hatten eine Besprechung und soweit ich weiß wird dem 1,6-Liter-Turbomotor der Weg geebnet. Und wir werden hoffentlich bald gute Nachrichten bringen."
1600er bereits in Arbeit
Citroën hat jedenfalls schon damit begonnen, einen entsprechenden Motor zu entwickeln. Quesnel hofft, dass der DS3 im Sommer mit dem neuen Aggregat bestückt werden kann: "Es hängt davon ab, wie das Reglement genau aussieht. Seit dem Meeting wissen wir jetzt, dass es ein 1,6-Liter-Turbo sein wird. Ich hoffe, dass spätestens im September alles okay ist."
Auch bei Ford hat man schon mit der Arbeit begonnen, obwohl man nicht genau wusste, wie sich die Motorenfrage lösen wird. "Wir haben Studien und Evaluierungen durchgeführt", bestätigt M-Sport-Chef Malcolm Wilson, "wir mussten das tun, sonst wäre uns bis nächsten Jänner die Zeit ausgegangen. Unser Ziel ist, den Motor im September einzusetzen."
Das Aggregat wird in der Folge vermutlich auch die Basis für das Motorenreglement der Tourenwagen-WM WTCC liefern.