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Wechselbad der Gefühle

Trotz schlechter Erinnerungen aus dem Vorjahr war man für die Neuauflage der Rally Maribor mit dem Abarth 500 recht zuversichtlich.

Bekanntlich fiel Michael Böhm damals in Führung der Dieselwertung liegend in SP 5 aus. Die ersten drei Rallyes in der Saison 2010 waren mit dem neuen Abarth sehr erfolgreich. Zwei Klassensiege (A7) und ein Podestplatz in der 2WD Wertung waren mehr als man sich angesichts der weit stärkeren Konkurrenz erwarten durfte . Die erste Sonderprüfung, eine Showprüfung am Freitag Abend in Maribor brachte gleich ein Schockerlebnis für das gesamte Team. Michael Böhm touchierte bei einem Links-Turn den Randstein.

Der Abarth stieg auf der Fahrerseite auf und kippte auf die Seite. Geistesgegenwärtig stellte Michi Böhm den Motor ab und animierte die Zuschauer, den Wagen wieder auf die Räder zu stellen, was auch gelang. Elends lange zwanzig Sekunden dauerte die unbequeme Seitenlage ehe der Abarth seine Fahrt fortsetzen konnte, und sich noch an der 51.Stelle im Gesamtklassement einreihte.

Michael Böhm: "Ich hab bei diesem U-Turn - so wie alle anderen auch - mit der Handbremse das Heck gesteuert und bin dabei zu weit nach innen zum Randstein gekommen. Durch den Anprall mit dem Rad am Randstein hat der Wagen einen Stoß bekommen und hat sich zur Seite geneigt, und ist auf der Beifahrerseite zum Liegen gekommen. Ich hab noch im Umkippen den Motor abgedreht und den Zuschauer mit Handzeichen zu verstehen gegeben, dass sie uns aufrichten, was auch gelungen ist. Danke an die vielen "helfenden Hände. Danach haben wir die Sonderprüfung ohne Probleme fertig gefahren und zu unserer Überraschung nur knapp 20 Sekunden verloren. ".

Die Mechaniker-Crew hat den etwas ramponierten Abarth in nur 20 Minuten Servicezeit durchgecheckt, die Beifahrertür fixiert, eine Kunststoffseitenscheibe montiert und für die SP´s am Samstag vorbereitet. Technisch hatte der Abarth bei der publikumswirksamen Seitenlage nichts abbekommen. Am Samstag begann Michael Böhm gleich mit der zweitschnellsten Zeit der 2-Rad Meute und fühlte sich auf den schnellen und anspruchsvollen Sonderprüfungen rund um Maribor sichtlich wohl. Auch die tropische Hitze im Auto konnte ihm nichts anhaben.

Obwohl Neubauer, Kogler, Rabl und der Slowene Turk im Peugeot weit mehr Leistung zur Verfügung haben, holte Böhm von SP zu SP den Rückstand auf. Zwei zweite und drei dritte 2 WD-Zeiten zeigten das Potential des Abarth und das fahrerische Talent von Michi Böhm. Am Samstag Mittag lag der Abarth Pilot bereits an der 20. Stelle im Gesamtklassement und hatte noch 21 Sekunden Rückstand Rabl im Clio. Auf den Slowenen Roc Turk hatte Böhm einen Vorsprung von 2 Sekunden herausgefahren.

Der Nachmittag war ganz nach dem Geschmack von Böhm. Er konnte mit weit stärkeren 2-WD Fahrzeugen mithalten, ja sogar schneller fahren und legte in der allerletzten SP mit einer zwölften Gesamtzeit (2.2WD-Zeit) eine Talentprobe ab und ließ den kleinen Abarth so richtig fliegen. Letztendlich reichte es für den vierten Platz in der 2-WD Wertung, den zweiten Platz in der Klasse A7 und was noch positiver ist, den zweiten Zwischenrang in der 2WD-Gesamtwertung nach vier Rallyes.

Teamchef Christian Böhm: "Michael hat in Maribor gezeigt, dass er sich auch durch ein kleines Hoppala nicht aus der Ruhe bringen lässt, und den kleinen Abarth mittlerweile schon recht gut im Griff hat. Die SP-Zeiten spreche für sich und ich bin zuversichtlich für den Rest der Saison. Der zweite Zwischenrang in der 2-WD Wertung ist Bestätigung, dass man mit kontinuierlicher Leistung auch ein Leistungsmanko wettmachen kann. Der neue Abarth 500 ist technisch perfekt, und unser Team bereitet ihn auch immer perfekt vor. Jetzt werden wir uns mal die Beifahrerseite vornehmen um den Abarth 500 wieder salonfähig zu machen. Danach folgen Schotter-Tests um bei er Schneebergland Rallye auch wieder wertvolle Punkte zu machen."

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