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Petter Solberg mit der bislang besten Durchschnittsnote

Kompetente Notenvergabe durch die motorline.cc-UserInnen: Die Bestnote für Petter Solberg vor Hänninen und Loeb. Dafür Absturz von Franz Wittmann.

Michael Noir Trawniczek

Mit dem eigenen „Petter Solberg World Rally Team“ konnte der Weltmeister des Jahres 2003 in der vergangenen Saison die Werksteams der Rallye-Weltmeisterschaft gehörig aufmischen, beinahe wäre ihm der erste Sieg als Privatier gelungen.

Der 36-jährige Norweger ließ sich auch davon nicht aus der Bahn werfen, dass er in der laufenden Saison den Beifahrer wechseln musste: Der Rücktritt seines langjährigen Co-Piloten Phil Mills kam für Petter Solberg ebenso überraschend wie für die weltweiten Rallyefans, doch mit Chris Patterson fand er bald einen geeigneten Ersatz.

Gerade in Zeiten wie diesen ist eine Leistung, wie sie Petter Solberg im Vorjahr zustande brachte, nicht hoch genug einzuschätzen – das dachte wohl auch die überwältigende Mehrheit der motorline.cc-LeserInnen, welche Solberg mit der Bestnote „Sehr gut“ bedachte.

Mit seiner Durchschnittsnote von 1,149 stellt Petter Solberg zudem die „Klassenbesten“ der Vorjahre in den Schatten: Der motorline.cc-Primus des Jahres 2009, Kris Meeke, erzielte eine Note von 1,354 – was heuer nur für Platz sechs in der Durchschnittsrangliste reichen würde. Serienweltmeister Sébastien Loeb erzielte im Jahr 2008 die Note 1,181.

Wie schwer es heutzutage ist, in der Rallye-WM als Privatier zu bestehen, zeigt auch die jüngste Aussage von Petter Solberg, wonach es zurzeit derart schwierig sei, ein Budget auf die Beine zu stellen, sodass er ernsthaft einen Wechsel in die Tourenwagen-WM WTCC in Erwägung ziehen würde.

Für die Rallyefans bleibt zu hoffen, dass es sich um einen Schachzug handelt, um Citroen ein wenig unter Druck zu setzen. Denn ohne Petter Solberg würde die ohnehin strauchelnde Rallye-WM noch weniger Glanz aufweisen...

IRC genießt hohes Ansehen

Gewürdigt haben unsere LeserInnen auch die Leistung des Finnen Juho Hänninen, der sich im Vorjahr zum IRC-Champion küren konnte.

Der Gesamtsieg des damaligen IRC-Meisters Kris Meeke im Jahr 2009 und der nunmehrige zweite Platz für Juho Hänninen verdeutlichen auch das Standing der Intercontinental Rally Challenge, die für viele Fans mittlerweile sportlich mindestens so attraktiv ist wie die Weltmeisterschaft.

Weltmeister Sébastien Loeb auf Platz drei, dahinter Sébastien Ogier und Freddy Loix – fünf Teams also konnten auch im Schnitt die Note „Sehr gut“ erringen.

Bei der mehrheitlichen Notenvergabe hat sich die Zahl der „1er“ beinahe verdreifacht: 2009 erhielten sechs Crews von der Mehrheit der Teilnehmer die Bestnote, 2010 sind es satte 15 Teams.

Was jedoch nicht bedeutet, dass unsere LeserInnen die Noten „verschenkt“ haben. Performancehänger wurden beispielsweise knallhart bestraft: Vorjahrs-Primus Kris Meeke rutsche ab auf Platz 21, der verkappte „Titelkandidat“ Mikko Hirvonen erzielte nur Rang 25.

Kein Österreicher-Bonus: Wittmann als einziger mit „Fleck“

Einen „Österreicher-Bonus“ gab es zudem nicht: Franz Wittmann, der 2010 nach einem beeindruckenden Debütantenjahr im Mitsubishi Evo IX in der IRC ein verkorkstes Super 2000-Premierenjahr erleben und am Ende den Ausstieg seines Hauptsponsors hinnehmen musste, wurde von den motorline.cc-LeserInnen regelrecht abgestraft.

Während Wittmann für sein erfrischendes IRC-Debütantenjahr mit einem „Sehr gut“ belohnt wurde, hat diesmal eine überwältigende Mehrheit die Katastrophennote „Nicht genügend“ angeklickt – noch dazu ist Wittmann der einzige von den 30 zur Auswahl gestandenen Piloten, der von der Mehrheit mit einem „Fleck“ bedacht wurde. Im Notenschnitt liegt nur ein einziger Pilot hinter dem Niederösterreicher: Teamchefsohn Matthew Wilson.

Im Mittelfeld landete das zweite Paar mit Österreich-Bezug: Henning Solberg, an dessen Seite bis zu ihrem Unfall im Herbst die in Wien lebende Kärntnerin Ilka Minor saß, wurde von der Mehrheit mit der Note „Gut“ bedacht und landet in der Schnittrangliste auf Platz 16. Der Bruder von Petter Solberg war im Ford Fiesta S2000 oftmals der schnellste seiner Klasse, doch im Focus WRC konnte Henning Solberg vergleichsweise selten glänzen.

Das Schlusslicht der Schnittrangliste ist einmal mehr der von M Sport-Teamchef Malcolm Wilson protegierte und bei Stobart Ford untergebrachte Sohn Matthew Wilson.

Doch selbst er darf sich freuen: Während er im Vorjahr eine Verschlechterung seines Schnitts von 3,914 auf 4,228 hinnehmen musste, erzielte er mit seinen Leistungen im Jahr 2010 eine Steigerung auf 4,102.

Mehrheitliche Notenvergabe (Reihung nach Schnitt):

Sehr gut (1)

Petter Solberg & Phil Mills/Chris Patterson
Juho Hänninen & Mikko Markkula
Sébastien Loeb & Daniel Elena
Sébastien Ogier & Julien Ingrassia
Freddy Loix & Frédéric Miclotte
Jan Kopecky & Petr Stary
Patrik Sandell & Emil Axelsson
Jari Matti Latvala & Miikka Anttila
Paolo Andreucci & Anna Andreussi
Andreas Mikkelsen & Ola Floene
Aaron Burkart & Andre Kachel
Hans Weijs junior & Bjorn Degandt
Hayden Paddon & John Kennard
Armindo Araujo & Miguel Ramalho
Martin Prokop & Jan Tomanek

Gut (2)

Patrik Flodin & Göran Bergsten
Henning Solberg & Ilka Minor/Stephane Prevot
Nasser Al-Attiyah & Giovanni Bernacchini
Thierry Neuville & Nicolas Klinger
Guy Wilks & Phil Pugh
Xavier Pons & Alex Haro
Dani Sordo & Marc Marti/Diego Vallejo

Befriedigend (3)

Kris Meeke & Paul Nagle
Bruno Magalhaes & Carlos Magalhaes
Mikko Hirvonen & Jarmo Lehtinen

Genügend (4)

Kimi Räikkönen & Kaj Lindström
Tador Slavov & Dobromir Filipov
Federico Villagra & José Diaz
Matthew Wilson & Scott Martin

Nicht genügend (5)

Franz Wittmann & Klaus Wicha/Josefine Beinke



Notenschnitt


Pos Fahrer & Beifahrer                    Schnitt/Gerundet
1. Petter Solberg & Phil Mills/Chris Patterson 1,149 1 2. Juho Hänninen & Mikko Markkula 1,151 1 3. Sébastien Loeb & Daniel Elena 1,184 1 4. Sébastien Ogier & Julien Ingrassia 1,280 1 5. Freddy Loix & Frédéric Miclotte 1,343 1
6. Jan Kopecky & Petr Stary 1,576 2 7. Patrik Sandell & Emil Axelsson 1,613 2 8. Armindo Araujo & Miguel Ramalho 1,615 2 9. Jari Matti Latvala & Miikka Anttila 1,628 2 10. Paolo Andreucci & Anna Andreussi 1,653 2 11. Martin Prokop & Jan Tomanek 1,714 2 12. Andreas Mikkelsen & Ola Floene 1,771 2 13. Patrik Flodin & Göran Bergsten 1,833 2 14. Aaron Burkart & Andre Kachel 1,897 2 15. Hans Weijs junior & Bjorn Degandt 1,947 2 16. Henning Solberg & Ilka Minor/Stephane Prevot 2,168 2 17. Nasser Al-Attiyah & Giovanni Bernacchini 2,187 2 18. Hayden Paddon & John Kennard 2,200 2 19. Thierry Neuville & Nicolas Klinger 2,275 2 20. Guy Wilks & Phil Pugh 2,285 2 21. Kris Meeke & Paul Nagle 2,303 2 22. Xavier Pons & Alex Haro 2,444 2 23. Dani Sordo & Marc Marti/Diego Vallejo 2,486 2
24. Bruno Magalhaes & Carlos Magalhaes 2,533 3 25. Kimi Räikkönen & Kaj Lindström 3,095 3 26. Mikko Hirvonen & Jarmo Lehtinen 3,197 3 27. Tador Slavov & Dobromir Filipov 3,272 3
28. Federico Villagra & José Diaz 3,684 4 29. Franz Wittmann & Klaus Wicha/Josefine Beinke 3,953 4 30. Matthew Wilson & Scott Martin 4,102 4

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