
NAVC Rallye Cup: Mossandl-Rallye | 03.11.2011
Andere Position, gleiches Erfolgserlebnis
Das aktive Rallye-Geschehen kennt Christoph Friesenegger ja schon seit langem sehr gut, aber bislang ausschließlich aus der Co-Piloten-Perspektive.
Nun wechselte er vom Beifahrersessel ans Steuer seines Opel Ascona A des Baujahres 1972, der an die Anfangszeit der Profi-Karriere von Walter Röhrl erinnert, und begab sich damit am letzten Oktober-Wochenende zu einem anspruchsvollen Schotter-Event. Allerdings nicht zur Waldviertel-Rallye, die zeitgleich stattfand, sondern zur 25. und 26. Mossandl-Rallye, einer deutschen Sprint-Rallye, die angesichts ihres 80-Prozent-Schotteranteiles jedoch nicht zu unterschätzen ist. Bei dieser zum NAVC Rallye Cup zählenden Veranstaltung kam Erika Asanger als Beifahrerin zum Einsatz, auch für sie war dies ein völlig neues Erlebnis.
In der Tat warteten einige sehr schwierige Fahrer- und Materialprüfungen auf die neu formierte Rallye-Besetzung des Opel-Hojas-Teams, die neben zwei schnellen Asphalt-Prüfungen vor allem tiefe Spurrillen, Wellen und Sprungkuppen auf den Schotterabschnitten enthielten. So entstand nach dem Besichtigen sogar schon eine leichte Verunsicherung, ob es überhaupt möglich sein würde, die Rallye sicher zu Ende zu bringen. Hier zeigten sich jedoch die Vorteile der guten Vorbereitungsarbeit des Opel-Hojas-Teams, das dem Ascona eine hohe Standfestigkeit verliehen hatte. Überdies gelang es Christoph Friesenegger, sich problemlos auf die Verhältnisse einzustellen, wobei er auch ausreichende Unterstützung durch seine Co-Pilotin Erika Asanger erfuhr.
Weniger entgegen kam den Mostviertler Gaststartern die Tatsache, daß bei deutschen Rallyes prinzipiell mehr an den Wettbewerbs-Fahrzeugen verändert werden darf und entsprechend viele einheimische Starter davon Gebrauch gemacht hatten. Demnach gab es viel zu kämpfen, um mit dem vergleichsweise moderat getunten Ascona zumindest die Hälfte des Starterfeldes hinter sich zu lassen, was schließlich bereits am ersten Tag gelang und die Leistung des gesamten Teams (Techniker und Mechaniker inbegriffen) unterstreicht.
Der zweite und extra gewertete Teil der Rallye fand einen Tag darauf statt, diesmal stand fast ausschließlich Schotter auf dem Programm. Mit dem Spaßfaktor stiegen unübersehbar auch die Chancen auf noch schnellere Zeiten, sogar ein Klassen-Podestrang stand in Aussicht. Dieser wurde lediglich durch kleine Probleme mit der Benzinzufuhr verhindert, doch das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Immerhin waren es nur wenige Sekunden, die Friesenegger/Asanger und das Opel-Hojas-Team vom Podest trennten.
Bei dieser Veranstaltung stand der Spaß wesentlich im Vordergrund, und da auch der Erfolg nicht ausgeblieben war, wird es auch in Zukunft den einen oder anderen Start für Christoph als Fahrer geben. Seine Hauptaufgabe – und daran wird sich in der nächsten Zeit nichts ändern – sieht er aber nach wie vor im Ansagen: Als Co-Pilot im Kadett seines Bruders Koni.