
Rallye: News | 18.10.2013
Ein steiniger Weg an die Spitze des Sports
Andi Aigner sicherte sich den EM-Titel im Production-Cup, doch wie geht es nun für ihn weiter? Kann er den Aufstieg in eine höhere Klasse schaffen?
Jubelstimmung in Sanremo. Andreas Aigner kann sich den Europameistertitel im Production-Cup sichern und viele Fans hoffen nun auf einen Aufstieg Aigners in eine höhere Liga. An die Spitze der ERC mit einem R5-Boliden zum Beispiel, oder gar eine Saison in einem World Rally Car? Dies wäre aber nur durch einen zahlungskräftigen Sponsor oder einen Werkvertrag möglich, denn ein Rallyewagen der obersten Liga kostet Geld, sehr viel Geld.
Auch im Forum von motorline.cc machte man sich Gedanken über die Zukunft Aigners. Eine Rückkehr zu Red Bull zum Beispiel. Mit dem Salzburger Getränkehersteller gelangte Aigner einst zu Weltruhm. Die Firma von Dietrich Mateschitz unterstütze ihn, seit er das „Driver Search“ im Jahr 2004 für sich entscheiden konnte, bis hin zum Gewinn der PWRC-Wertung 2008. Doch dann trennten sich die Wege von Aigner und dem Energydrink-Hersteller.
Rally and more hat (die neue Ausgabe erscheint am Samstag) in der Konzernzentrale in Fuschl am See nachgefragt, wie es um eine Rückkehr Aigners zu Red Bull stehen würde. Die Antwort kam prompt: „Wir werden 2014 weiterhin die erfolgreiche Partnerschaft mit dem VW-Werksteam aufrecht halten und wie bisher den einen oder anderen Fahrer in der WRC persönlich unterstützen. In Österreich bleiben wir weiterhin mit Raimund Baumschlager verbunden, da er nach wie vor hervorragende Leistungen bringt. Eine Erweiterung im Bereich Rallye ist für 2014 aber nicht geplant.“
Diese Möglichkeit scheint man also ausschließen zu können, doch welche Alternativen gibt es sonst? Einen zahlungskräftigen Sponsor zu finden, der einen sechsstelligen Betrag investiert ist in der heutigen Zeit fast zur Unmöglichkeit geworden. Subaru hat kein Auto homologiert, dass in höheren Klassen als dem PC an den Start gehen könnte und vor den Toren der Werkteams hat sich bereits eine Schlange aus Top-Fahrern gebildet, die ebenfalls vergeblich auf ein Cockpit warten.
Andi Aigner ist somit nicht der Einzige, dem der Aufstieg, trotz seines Talents nicht leicht gemacht wird. Bryan Bouffier und Craig Breen sind ebenfalls zwei junge Top-Piloten, denen dies bis jetzt verwehrt bleib. Ganz zu schweigen von Jan Kopecky, der zwar einen Werks-Skoda in der ERC pilotiert, jedoch durchaus das Können hätte ein WRC zu fahren.
So bleibt nur zu hoffen, dass Aigner der steinige und kostspielige Aufstieg in eine der Top-Klassen des internationalen Rallyesports gelingt und er dort noch einmal sein Talent erfolgreich unter Beweis stellen kann.