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Rallye: News

„Es ist fast zu schön um wahr zu sein“

Karl Wagner und Gerda Zauner sicherten sich nach einem überlegenen Sieg bei der Mecsek-Rallye den Europameister-Titel.

Michael Hintermayer
Fotos: Wagner privat

Nachdem sich Andreas Aigner vor einigen Wochen zum Europameister des Production Cup krönte, konnte sich am vergangenen Wochenende auch sein Copilot Jürgen Heigl über Meisterehren freuen. Er gewann den Titel des Copiloten-Europameisters des Production Cup. Und als ob dem nicht genug wäre, reihte sich ein weiteres österreichisches Rallyeteam in die Siegesliste der Rallye-Europameisterschaft ein.

Das erfolgreiche österreichische Porsche-Gespann Karl Wagner und Gerda Zauner konnte beim letzten Lauf der historischen Rallye-Europameisterschaft, der Mecsek-Rallye in Ungarn den Kampf um den Titel in der Gruppe 3 für sich entscheiden - dieser war an Spannung kaum zu überbieten.

Über die komplette Saison hinweg duellierte sich Wagner mit dem deutschen Audi Quattro-Piloten Anton Werner. Es war die Neuauflage des alten Duells der Achtziger-Jahre: Audi gegen Porsche. Zwei völlig verschiedene Wagen, in Bauart und Antriebstechnik nicht zu vergleichen. Doch Wagner konnte den Vorteil des Quattro-Antriebs auch bei Schotterrallyes etwas entgegensetzen: Sein Fahrkönnen, ein perfekt vorbereitetes Auto, sowie auch die Unterstützung seiner Copilotin Gerda Zauner.

So fiel die Entscheidung, wer sich zum historischen Rallye-Europameister der Gruppe 3 krönen darf, erst beim Saisonfinale in Ungarn. Wagner reiste mit zwei Punkten Rückstand auf Anton Werner zum allesentscheidenden, letzten Rennen. „Die Nerven bei beiden Teams lagen blank“, so Wagner.

Schon auf den ersten beiden Sonderprüfungen konnte Wagner mit Bestzeiten glänzen und in der zweiten Prüfung passierte seinem Konkurrenten der entscheidende Fehler. Anton Werner konnte dem Druck des Österreichers nicht standhalten und machte einen Fahrfehler. Der Audi kam von der Straße ab und die Fahrt war somit beendet. Das Auto hatte nur leichte Blessuren und Werner/Edelmann konnte am nächsten Tag unter dem Rally2-Reglement die Fahrt fortsetzen, doch durch die damit verbundene Strafzeit war der Meistertitel für Wagners größten Konkurrenten in unnahbare Ferne gerückt.

Doch damit nicht genug. Den EM-Titel schon fast gesichert, wollte das Porsche-Gespann mehr – den Gesamtsieg. Nach einem Bestzeitenfeuerwerk zu Beginn der Rallye war dies durchaus möglich. „Alles oder Nichts“ war die Devise und diese ging voll und ganz auf. Mit über drei Minuten Vorsprung vor dem zweitplatziertem gewannen Wagner/Zauner die Rallye.

„Es ist fast zu schön um wahr zu sein“ meinte der Wagner nach der Rallye. „Ich möchte mich bei all meinen Helfern für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken, vor allem bei RK-Motorsport, die mein Auto perfekt vorbereitet haben und dem Weitec-Team, die den Motor und das Getriebe des Porsche 911 zu einer unverwüstlichen Antriebsquelle aufgebaut haben und natürlich bei Pirelli, insbesondere bei Thomas Hummer, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

Und „last but not least“ chauffierte Karl Wagner auch seine Beifahrerin und Lebensgefährtin Gerda Zauner zum Erfolg – sie darf sich nun mit dem Titel des Copiloten-Europameisters schmücken und schreibt somit Geschichte und den Titel um, als erste Europameisterin der historischen Rallye-EM. Das Profilracing-Team belegte in der Teamwertung den dritten Platz.

Eine mehr als gelungene Saison also für Karl Wagner, Gerda Zauner, den alten Porsche 911 und all seine Partner. Auf die Frage, wie die Pläne für das nächste Jahr aussehen würden, meinte der strahlende Sieger: „Mal sehen, jetzt genießen wir erstmal unseren Erfolg, wenn die Rennkalender für die nächste Saison feststehen, beginnt die Planung. Man hat ja auch berufliche Termine wahrzunehmen, doch eine Titelverteidigung wäre natürlich sehr reizvoll.“

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