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Rallye: News

"Wir sind nicht verrückt!"

Sebastien Ogier wehrt sich gegen die Darstellung, Rallyefahrer seien verrückt. Mattias Ekström stimmt zu und verrät, er sei als Rallyepilot „nie ans Limit“ gegangen…

Es soll ja tatsächlich Leute geben, die Motorsportler für verrückt halten - wenn sie bei 300 Stundenkilometern Rad an Rad kämpfen und jederzeit einen heftigen Unfall riskieren können.

Doch für die Motorsport-Asse ist dieses Leben Alltag, sie gehen bewusst dieses Risiko ein - zumal die Rundkurse in der heutigen Zeit durch massive Auslaufzonen so sicher wie noch nie sind.

Doch es gibt auch eine besondere Spezies unter den Motorsportlern: Sie fahren zwar nur für sich selbst und gegen die Zeit, was massive Auslaufzonen und sichere Straßen sind, wissen sie aber fast nur aus Erzählungen.

Der Rallyesport fristet im Motorsport noch einmal ein besonderes Dasein. Die Piloten fahren am Limit nah an einem Abgrund oder vielen Bäumen vorbei und haben dabei nicht annähernd so viel Grip wie ein modernes Formel-1-Fahrzeug.

„Warum sagt das jeder?“

Doch für Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier ist das Normalität: "Wir sind nicht verrückt. Warum sagt das jeder? Wenn du verrückt bist, bleibst du nicht lange in der Meisterschaft, denn du verletzt dich oder bringst die selbst um", sagt der Franzose. Er ist der Meinung, dass Rallyefahren einfach nur verrückter aussehe, weil die Umgebung nicht so sicher sei. "Aber ich bin nicht verrückter als andere und nicht lebensmüde."

"Ich gehe nur ans Limit wenn ich mich dazu in der Lage fühle. Wir arbeiten intensiv am Aufschrieb, damit wir wissen, was uns auf der Straße erwartet. Es stimmt schon, an einigen Stellen darf man keine Fehler machen. Aber ich habe ohnehin keine Lust, in die Bäume zu fahren. Es bereitet allerdings große Freude, in dieser Umgebung ans Limit zu gehen. Je enger die Straße ist, umso mehr spürt man die Geschwindigkeit, umso beeindruckender ist es."

Ekström: "Völlig anderer Stil"

Auch Mattias Ekström hat seine eigene Meinung zum Thema Verrücktheit der Rallye-Fahrer. Der Schwede weiß, wovon er spricht: Zwar ist er eigentlich auf den Rundstrecken dieser Welt zuhause, ab und zu tauscht er seinen DTM-Boliden aber auch gegen ein Rallye-Auto ein: "Die Jungs fahren einen völlig anderen Stil und müssen ein größeres Risiko eingehen, daher mag es verrückt aussehen", erklärt er.

Viele Fahrer würden einfach die ganze Zeit quer im Drift fahren, was zwar spektakulär aussieht, für Ekström aber nicht unbedingt riskanter ist: "Im Drift zu fahren, ist für mich kein Problem", sagt er und sieht höchstens in einer aggressiven Angriffsfahrweise das größte Risiko. Routiniers wissen allerdings meistens ganz genau, wie weit sie gehen können: "Wenn man sich Loeb, Ogier oder die anderen großen Fahrer ansieht, stellt man fest, dass sie sehr wenige schwere Unfälle hatten", so der Schwede, der clever genug ist, um zu wissen, wann man einfach zurückstecken muss.

"Ich ging nie ans Limit"

"Als ich Rallyes gefahren bin, ging ich nie zu 100 Prozent ans Limit. Nur so kommt man ins Ziel. Wenn du in den Bereich gehst, in dem du dich nicht mehr wohl fühlst, wirst du abfliegen. Das sind für mich die verrückten Jungs, die glauben das Limit jeden Tag weiter zu verschieben", urteilt er. "Wenn dein Tempo zu langsam ist und du deshalb mehr als 100 Prozent geben willst, hat das schwere Konsequenzen."

In der DTM könne man hingegen so verrückt sein, weil es eben die angesprochenen großen Auslaufzonen gibt. Ob das allerdings etwas bringt, da hat der Ex-Meister so seine Zweifel. "Auf WM-Niveau gibt es wenige Fahrer, die so verrückt sind. Es gibt meiner Meinung nach ein oder zwei Fahrer, die manchmal zu viel Risiko eingehen. In der DTM würde dir das nichts bringen, weil du nur von der Linie abkommen würdest" - so wie in der Rallye-WM, nur ohne Bäume.

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