Rallye-WM: Analyse | 27.06.2013
Was ist 2013 noch drin für Neuville?
In Italien holte sich Thierry Neuville mit P2 sein bisher bestes WRC-Ergebnis - für M-Sport-Chef Malcolm Wilson war das erst der Anfang.
War Platz zwei bei der Sardinien-Rallye für Thierry Neuville erst der Anfang? M-Sport-Boss Malcolm Wilson glaubt daran und rechnet für die zweite Hälfte der WRC-Saison 2013 mit weiteren Glanzauftritten des 25jährigen Belgiers, der seine zweite volle Saison in der Rallye-WM fährt. In Italien machte Neuville einen guten Eindruck und schob sich überdies dank seiner zwei auf der Power Stage gewonnenen Bonuspunkte auf den dritten WM-Rang hinter dem Volkswagen-Duo Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala nach vorn.
"Auf Sardinien hat er sein Talent gezeigt", resümiert Wilson gegenüber wrc.com zufrieden und führt an: "Thierrys zweiter Platz zeigt nur, wie wohl er sich inzwischen hinter dem Lenkrad des Fiesta fühlt. Ich bin mir sicher, dass da noch mehr kommen wird, wenn wir die zweite Hälfte der Saison in Angriff nehmen." Hatte Neuville im vergangenen Jahr noch wiederholt mit Abflügen im Citroën-Juniorteam von sich reden gemacht, so hat sich das Blatt inzwischen gewendet. "Er zeigt, dass er die nötige Konstanz besitzt. Am vergangenen Wochenende hat er den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, dass er das Tempo hat, um ganz vorn mitzufahren", lobt Wilson.
Laut Neuville war Platz zwei auf Sardinien nur möglich, weil er seinen Fiesta RS WRC beim Service am Samstag härter abstimmen ließ. Mit dem veränderten Setup gelangen dem Belgier anschließend zwei Bestzeiten. "Ich hätte zuvor nie vom zweiten Platz zu träumen gewagt, denn diese Rallye ist wahrscheinlich diejenige im Kalender, die ich am meisten hasse", so der anerkannte Asphaltspezialist über die Schotterrallye auf der italienischen Mittelmeerinsel.
"Als ich gesehen habe, dass ich das Tempo von Sébastien und Jari-Matti ohne großes Risiko mitgehen konnte, habe ich mich dazu entschlossen, diesen Rhythmus einfach beizubehalten", berichtet Neuville und peilt nun seinen ersten WM-Sieg an. "In Deutschland werde ich wahrscheinlich noch ein bisschen härter attackieren", stellt er für den Ende August stattfindenden Asphaltevent in Aussicht.
Gleichzeitig räumt der Belgier ein, dass er sich für die anstehende Finnland-Rallye (1. bis 3. August) keine Siegchancen ausrechnet. "Dort werden die finnischen Fahrer und auch Sébastien auf jeden Fall schneller sein", spricht der Ford-Pilot die Lokalmatadoren Latvala und Mikko Hirvonen sowie Tabellenführer Ogier an.