Rallye-WM: News | 14.03.2013
Latvala würde Ogier im Titelkampf helfen
Jari-Matti Latvala ist von der Performance seines Teamkollegen beeindruckt, im WM-Kampf würde er den Franzosen unterstützen.
Bei Volkswagen ist die Hackordnung nach drei Rallyes klar: Sébastien Ogier führt nach zwei Siegen die Weltmeisterschaft an, während Jari-Matti Latvala lediglich 15 Punkte auf dem Konto hat. Im Gegensatz zu Ogier, der den Polo über ein Jahr lang entwickelt und auf seine Bedürfnisse zugeschnitten hat, verbrachte Latvala viel weniger Zeit hinter dem Steuer des neuen WRC-Boliden.
Die ersten drei Rallyes waren für den Finnen eher Tests unter realen Wettbewerbsbedingungen. Er feilte an seinem Fahrstil, probierte unterschiedliche Abstimmungen aus und tastete sich an die Geheimnisse des Polo heran. Zeitweise ließ Latvala auch mit starken Prüfungszeiten aufhorchen, doch ein konstant hohes Tempo konnte er bisher nicht gehen. Fortschritte waren aber ersichtlich.
Offiziell gibt es bei Volkswagen keine Nummer Eins. Dennoch ist in der Praxis bereits klar, dass Ogier eine reelle Chance auf den WM-Titel hat. Sollte der Franzose später im Jahr Unterstützung benötigen, würde Latvala teamdienlich fahren. "Er ist wirklich beeindruckend", lobt der Finne bei Autosport seinen Teamkollegen. "Die Arbeit, die er geleistet hat, ist unglaublich."
"Er war ein Jahr lang in einem S2000-Auto und hat bei seinem Comeback in der WRC auf Anhieb den Speed wiedergefunden. Um ehrlich zu sein, er ist sehr stark", erkennt Latvala die Leistung neidlos an. Ihm ist auch bewusst, dass Ogier im Rampenlicht steht und derzeit auf Erfolgskurs ist. "Er hat ein großes Potenzial für den WM-Kampf. Wenn er eine Chance auf den WM-Titel hat, werde ich ihn sicherlich unterstützen." Latvala selbst muss das Potenzial des Polo erst ausloten und sich kontinuierlich an die Spitze herantasten.
"Für mich besteht die größte Schwierigkeit darin, dass ich im Vorjahr nicht viel getestet habe. Es gab für die ersten drei Rallyes auch nur ein kleines Testprogramm. In diesem Jahr habe ich nur einen Testtag absolviert." Dadurch fehlt Latvala die nötige Erfahrung und schlussendlich auch das absolute Vertrauen ins Auto. Mittlerweile hat er festgestellt, dass der Polo einen anderen Fahrstil als der Ford Fiesta RS WRC verlangt. "Vor Portugal werde ich zwei Testtage absolvieren. Ich weiß, dass es einen großen Unterschied macht, wenn man nach zwei Testtagen zu einer Rallye kommt."