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Rekordmeister Baumschlager

Raimund Baumschlager hat mit dem Gewinn des elften Staatsmeisterschafts-Titels mit Franz Wittmann gleichgezogen - eine Rekordjagd sondergleichen.

Foto: Harald Illmer

Als Raimund Baumschlager im Jahre 1993 in der Österreichischen Rallyemeisterschaft antrat um am Denkmal Franz Wittmann zu kratzen, wussten zwar alle Insider, dass er das Können hat, dem damals schon 10fachen Staatsmeister Paroli bieten zu können. Schließlich hatte er es mit 4 Laufsiegen mit dem Golf G 60 im Jahr zuvor bewiesen. Das Thema G 60 war aber erledigt. Das Auto war neu, ein Ford Escort Cosworth des deutschen Hainbach-Teams, der zwar schnell aber noch nicht so standfest war wie das Auto von Wittmann, ein Toyota Celica, was sich bereits beim ersten Saisonlauf bestätigte. Baumschlager „verbrauchte“ bereits auf den ersten Sonderprüfungen der Rallye auf und um den Österreichring einige Antriebswellen was die Konkurrenz zum Spaß verleitete: „Mit euch rechnen wir nicht in Sekunden und Minuten, sondern mit dem Kalender“.

Was sich aber im Laufe der Saison änderte, weil Baumschlager und Beifahrer Klaus Wicha sich mit Siegen in der Meisterschaft zurückmeldeten. Bei der Admont-Rallye spitzte sich das Duell Wittmann gegen Baumschlager mit je einem Tagessieg weiter zu und beim Finallauf, der Semperit-Rallye, kam es zum großen Showdown. Baumschlager: „Wir hatten einen Punktevorsprung und mussten auf alle Fälle einen 5. Platz erreichen um die Meisterschaft zu gewinnen. Wir wurden Zweite! Damit war alles für uns gelaufen. Ein unbeschreibliches Gefühl Staatsmeister zu sein.“ Klaus Wicha erinnert sich: „Wir waren ungeliebte Sieger, denn Sieger kann man nicht verschweigen.“

Genau zehn Jahre später schien die Karriere des Raimund Baumschlager sich dem Ende zuzuneigen. Er war 43 Jahre und gründete die Firma BRR, in Micheldorf. Ein alter Mitsubishi Evo V sollte als Vorzeigeauto in der Meisterschaft laufen, natürlich mit dem Chef als Fahrer. Und Baumschlager wurde sein bester Werbeträger. Mit sieben Siegen sicherte er sich überlegen den zweiten Staatsmeistertitel und der sollte Auftakt für eine unglaubliche Serie werden - acht Meistertitel in Folge! Davon der von 2010 mit dem Skoda Fabia S 2000 innerhalb von nur 106 Tagen. Beim Finale im Waldviertel verbuchte Baumschlager seinen 50. Sieg in einem österreichischen Meisterschaftslauf.

2011 beendete Beppo Harrach den Siegeslauf von Baumschlager, der sich mit seinem 10. Sieg bei der Admont-Rallye aber erneut ins heimische Rekordbuch der Rallye eintrug.

Ein Jahr später meldete sich Baumschlager mit 6 Siegen in 8 Läufen eindrucksvoll zurück und fixierte seinen 10. österreichischen Titel.

Mit Platz 3 bei der Jänner-Rallye hinter den Werkspiloten Jan Kopecky und Bryan Bouffier nahm Baumschlager das Unternehmen „Kalenderreform“ – den Rekord Wittmanns zu knacken – in Angriff. Mit seinen 3 „Landstreichen“ – Sieg im Rebenland, im Wechselland und im Schneebergland – hatte sich Baumschlager in die Poleposition im Meisterschaftsrennen mit Harrach gebracht, der im Lavanttal gewonnen hatte. Mit seinem Sieg bei der Weiz Rallye machte Baumschlager den Sack zu und erreichte damit die gleiche Anzahl an Meisterschaftssiegen wie sein Idol. Franz Wittmann war 51 Jahre alt, als er 2001 seinen 11. Titel einfuhr, Baumschlager wird heuer im November 54 und die Rücktrittsfrage scheint wieder einmal hinausgeschoben.

Baumschlager: „11 Titel waren nie ein realistisches Ziel von mir, weil ich nicht dachte, dass ich solange auf diesem Niveau fahren kann.“

Klaus Wicha brachte es auf den Punkt: „20 Jahre Rallye fahren auf höchstem Niveau. Für das Alter geht `Mundl` einen ganz schönen Speed, dazu kommt noch sein technisches Verständnis und seine profihafte Maxime: Du kannst Fehler machen aber nicht wiederholen.“

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