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ERC: Korsika-Rallye

Lappi durch Unfall out

Die letzte Sonderprüfung der heutigen Etappe der Korsika-Rallye wurde einigen Piloten zum Verhängnis: Breen, Consani und Lappi nicht mehr im Rennen.

Michael Hintermayer
Fotos: ERC

Der erste Tag der Korsika-Rallye, dem Saisonfinale der Rallye-Europameisterschaft stand am Freitag ganz im Zeichen der beiden Lokalmatadoren Stephane Sarrazin und Bryan Bouffier (beide Ford Fiesta RRC). Die beiden Franzosen lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach sechs von elf Sonderprüfungen hat Sarrazin einen Vorsprung von gerade einmal 1,7 Sekunden auf Bouffier. Kevin Abbring (Peugeot 208 T16 R5) liegt als Dritter bereits 38,8 Sekunden zurück.

Die Dominanz der beiden Franzosen spiegelt sich auch beim Blick auf die einzelnen SP wider. Von den sechs Prüfungen am Freitag gewann Sarrazin drei und Bouffier vier. Wer meint, diese Rechnung könne nicht aufgehen, irrt, denn bei der zweiten SP waren beide auf die Zehntelsekunde gleich schnell. Und dass obwohl Sarrazin von einem tierischen Hindernis eingebremst wurde. "Fünf Kilometer vor dem Ende stand plötzlich diese weiße Kuh auf der Straße", berichtet der 39-Jährige. "Ich musste mitten auf der Geraden bremsen und habe zwei oder drei Sekunden verloren."

Insgesamt war Sarrazin, der nur sporadisch Rallyes fährt und im Hauptberuf Werksfahrer von Toyota in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist, mit seinem Auftritt am ersten Tag sehr zufrieden. "Das war heute ein guter Kampf mit ihm (Bouffier; Anm. d. Red.). Ich habe bei der zweiten Schleife die weichen Reifen gewählt, was möglicherweise ein Fehler war", sagt er. Am Nachmittag trockneten die vormittags noch feuchten Straßen ab. "Gut, das für morgen zu wissen. Wir wollen weiter Spaß haben und pushen."

Probleme für Kajetanowicz und Breen

Auch Bouffier äußerte sich zufrieden: "Das war ein sehr guter Tag für uns, jetzt freue ich mich auf morgen. Ich versuche so gut wie möglich zu fahren. Morgen wird es schwierig, da müssen wir konzentriert bleiben." Der Franzose ist ebenfalls nur sporadischer ERC-Starter und fuhr in diesem Jahr schon in der Rallye-Weltmeisterschaft für Hyundai.

Einige Mit-Favoriten hatten am ersten Tag mit Problemen zu kämpfen. Ganz zu Beginn erwischte es Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5), der sein Auto schon während der ersten SP mit einer gebrochenen Antriebswelle abstellen musste. Julien Maurin (Ford Fiesta R5) verlor wegen eines Reifenschadens vorne rechts bei der zweiten SP fast eineinhalb Minuten. Der Reifen zerschlug auch Teile der Karosserie des Fiesta. Ein weiterer Reifenschaden bei SP 6 warf ihn weiter zurück. "Keine Ahnung, ich habe nichts getroffen. Ich bin sehr enttäuscht", klagt der Franzose.

Für Craig Breen (Peugeot 208 T16 R5) war der Rallyetag nach der vierten SP beendet. Auch der Ire musste sein Auto abstellen. "Game over, leider! Wir haben ein Problem mit der Kraftübertragung. Das ist schon bei der dritten SP aufgetreten und jetzt erneut", sagt Breen, der ein defektes Hinterachs-Differential vermutet. "Die Jungs haben hart gearbeitet, um es zu beheben, aber das Problem scheint tiefer zu liegen. Es ist vorbei. Wir werden versuchen, es bis morgen zu beheben."

Unfall von Lappi

Auf der sechsten SP erwischte es dann den neuen Europameister. Esapekka Lappi kam mit seinem Skoda Fabia S2000 von der Straße ab und schied aus. Der Finne und Beifahrer Janne Ferm sind ersten Berichten zu Folge aber unverletzt. Lappi stand schon vor der Korsika-Rallye als Titelträger fest, nachdem sein verbliebender Rivale und Teamkollege Sepp Wiegand nach einem Fahrzeugbrand nicht starten konnte.

Einer der Hingucker bei der Rallye Frankreich ist Romain Dumas mit seinem Porsche 911. Der Franzose, der wie Sarrazin in erster Linie in der WEC zu Hause ist, schlug sich achtbar und belegt mit einem Rückstand 2:26.9 Minuten vorläufig Gesamtrang sechs. "Heute morgen war es etwas schwierig, denn es war nie richtig trocken. Im Trockenen macht es aber eine Menge Spaß. Prüfungen wie die letzte mit den vielen Haarnadelkurven sind schwierig, da verlieren wir durch den Zweiradantrieb eine Menge Zeit."

Der zweite und letzte Tag der Korsika-Rallye startet am Samstag um 8:18 Uhr. Dann stehen fünf Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 116,16 Kilometern auf dem Programm.

Gesamtwertung nach SP 6 von 11 (Top 10):
01. Stephane Sarrazin (Ford Fiesta RRC) - 1:22:05.4 Stunden
02. Bryan Bouffier (Ford Fiesta RRC) +1,7 Sekunden
03. Kevin Abbring (Peugeot 208 T16 R5) +38,3
04. Eric Camilli (Peugeot 207 S2000) + 1:11,0 Minuten
05. Julien Maurin (Ford Fiesta R5) +2:14,2
06. Romain Dumas (Porsche 997 GT3) +2:26,9
07. Bruno Magalhaes (Peugeot 208 T16 R5) +2:58,7
08. Jaromir Tarabus (Skoda Fabia S2000) +3:42,2
09. Jean-Mathieu Leandri (Ford Fiesta R5) +4:20,0
10. Pierre-Antonie Guglielmi (Renault Clio RS) +4:56,9

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