RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye: News

Einmal durch die Wüste und zurück

Trip to China: Manfred Stohl und Tina-Maria Monego nahmen an der Zhangye-Rallye teil und erlebten dabei so manch Kurioses.

Michael Hintermayer
Fotos: Monego

In einem waren sich Mafred Stohl und seine Copilotin Tina-Maria Monego im Gespräch mit motorline.cc einig: Es war ein Erlebnis der besonderen Art, in China eine Rallye zu bestreiten. Die beiden starteten mit einem Mitsubishi beim dritten Lauf der chinesischen Rallye-Meisterschaft. Zur Info: Zhangye ist eine chinesische „Kleinstadt“ mit 1,28 Millionen Einwohnern in der Provinz Gansu an der Grenze zur Mongolei. Die Rallye, die den Namen der Stadt trägt ist Kandidat für einen Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in China.

220 Sonderprüfungs-Kilometer galt es zu absolvieren, teilweise führte die Route die Teilnehmer auch in die Wüste Gobi, was die Orientierung nicht leicht machte. „Hin und wieder war da ein gelbes Absperrband, wo man aber nicht wusste, ob es beim nächsten Mal auch noch dort stehen wird. Das macht das Schrieb-Lesen nicht gerade einfach“, so Monego. „Es waren sehr sehr schwere Prüfungen“, ergänzt Manfred Stohl.

Der erste Tag der Rallye verlief ganz nach Wunsch. Als gesamt Vierte beendeten Stohl/Monego die erste Etappe, doch am zweiten Tag brach die Schaltkulisse des Mitsubishi. „Ich hab nach mehreren Versuchen einen Gang reinbekommen, mit dem bin ich die letzten 56 Kilometer der Sonderprüfung zu Ende gefahren.“ Im Gesamtklassement dürften die beiden „rund um den 13. Platz“ liegen, ein offizielles Gesamtergebnis gibt es noch nicht – China, das Land des Wartens. Nur den Sieger kennt man: Chris Atkinson auf einem Skoda Fabia S2000, der optisch einem VW Polo glich.

„Ich hab mich noch gewundert, dass die Super Special Stage am Freitag abgehalten wird, da kommen doch keine Leute“, so Stohl. Doch zu seiner Verwunderung kamen die Leute in Scharen. „Die Super Special Stage musste im Vorjahr vier Stunden unterbrochen werden, weil die Armee anrücken musste, um die Leute in den Griff zu bekommen. Darum entschied man sich, die Prüfung dieses Mal am Freitag abzuhalten, damit weniger Leute kommen. Es waren um die 10.000 Zuseher, die sich in ein eigens dafür angelegten Stadion, mit Tribüne und so weiter drängten. Es war unfassbar.“ In Europa eigentlich undenkbar oder?

Auch Tina-Maria Monego erlebte einige Dinge, die sie nicht so schnell wieder vergessen wird: „Ich hab noch nie so viele Autos im Graben liegen sehen. Die haben sich dort so richtig weggeschmissen. Aber am gefährlichsten war nicht die Rallye selbst, sondern die Fahrt auf den Etappen, im normalen Straßenverkehr. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.“ Auf die Frage, ob sie dieses Abenteuer wiederholen würden, antworteten beide wie aus der Pistole geschossen: „Auf jeden Fall, es war ein unfassbares Erlebnis.“

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Die Kolumnen von Achim Mörtl polarisieren, für die einen ist er Nestbeschmutzer, den anderen zu milde. Der Kärntner erklärt die Motivation hinter seinen Kolumnen und warum er immer die höchsten Ansprüche an sich selbst stellt.

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen