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ARC: Herbstrallye

Volvos quer in die Herzen der Fans

Die Volvo-Fahrer wussten, dass sie im Ergebnis eine eher bedeutungslose Rolle spielen würden – doch darum ging es den Teams nicht.

Fotos: Benjamin Butschell; Otto Lehr

Norbert Tomaschek/Andreas Schmiedberger, Georg Gschwandner/Stephan Hofbauer sowie Jürgen Kral und Ulli Widder wussten natürlich, dass sie bei dieser Rallye im Gesamtergebnis eine eher bedeutungslose Rolle spielen würden. Den Teams ging es jedoch gar nicht so sehr darum, als vielmehr darum, den Fans eine Show zu bieten und so vielleicht auch ein wenig Werbung für den Elch Cup 2017 zu machen. Klar, die Volvos sind mit Sicherheit nicht die schnellsten Autos. Klar ist aber auch: Von kaum einem anderen Auto gibt es nach einer Rallye, speziell nach dieser, so viele Bilder und Videos in den sozialen Netzen.

Bleibt nur zu hoffen, dass vielleicht früher oder später auch Sponsoren erkennen, dass es um verhältnismäßig wenig Geld einen potentiellen Werbeplatz geben könnte – und Platz, ja Platz ist auf den Volvos genug. Man beriet sich natürlich auch in puncto Reifenwahl, wiegte den Vorteil von Racingreifen mit dem Spaßfaktor für Fans und Fahrer ab und entschied sich, mit Winterreifen quer um die Ecken zu fahren. Man muss es erlebt haben, um es zu verstehen, der sonore Sound des 2,3 Liter Aggregats, untermalt vom schier endlosen Quietschen der Winterreifen im Anpendelmodus, aufgehellt durch die in das Wageninnere tönenden Begeisterungsschreie des Publikums.

Kein Wunder also dass die Fahrer im Service besonders viel Wert auf frisch geputzte Seitenscheiben legten, man sehe sonst in den Kurven so wenig, waren sie sich einig. Pech hatte das Rallyepärchen Jürgen Kral und Ulli Widder, sie erlegten ein Verkehrschild, vor dem sich unvorteilhafterweise auch die Zeitnehmung befand. Aufgrund fehlender Erfahrung, nicht zuletzt auch die Geräuschkulisse eines Volvos beim Aufprall auf ein Hindernis betreffend, dachte man an einen mittleren Totalschaden und funkte das Service an, noch bevor man den Wagen wirklich betrachtet hatte.

Die zum Unfallort geeilten Mechaniker mussten feststellen, dass lediglich das massive Verkehrszeichen und dessen Verankerung das Zeitliche gesegnet hatten, der Volvo hingegen entledigte sich nur seiner Scheinwerfergläser, also nicht einmal ein wirklicher Parkschaden. Auf den abschließenden Schotterundkurs fühlten sich die verbliebenen GP-Racing-Volvos wohl und belegten durch Tomaschek und Gschwandner die Plätze 23 und 24 im Gesamtklassement.

Freilich möchte man zum Saisonfinale der Rallyestaatsmeisterschaft auf Schotter an den Start gehen, denn dort sind die Elche bekanntermaßen zu Hause; ob sich dieses Vorhaben budgetieren lässt, werden die nächsten Wochen zeigen. Wenn ja, werden sie wieder in voller Fahrt aus den Seitenfenstern schauen, die Herrn Chauffeure.

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