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Rallye-WM: Analyse

Mads Østberg: Karriereneustart WRC2?

Mads Østberg erwägt, seiner Karriere in der WRC2-Kategorie neuen Schwung zu verleihen, weiß aber um die Risken dieses Rückschritts.

Nach vier Jahren als Fahrer für Herstellerteams wie M-Sport oder Citroën musste Mads Østberg seine Erwartungen für die Saison 2017 der Rallye-WM zurückschrauben. Mit dem familieneigenen Privatteam Adapta stand er mit einem (offiziell von M-Sport genannten) Ford Fiesta WRC bei acht der 13 WM-Rallyes am Start, kam dabei jedoch nicht über einen fünften Platz hinaus. Auch finanziell war das gemeinsam mit Martin Prokops JipoCar realisierte Projekt nicht allzu solide aufgestellt.

"Es war schwierig. Die Kosten waren enorm, aber wir haben es versucht und waren die einzigen, die mit einem 2017er-Auto gefahren sind", sagt Østberg über den Mangel an Privatfahrern in aktuellen WRCs. "So können wir aber nicht weitermachen", schließt der Norweger eine Fortsetzung des Engagements aus. Tatsächlich: Sein neuer Ford Fiesta WRC steht schon wieder zum Verkauf.

Wie es mit Østberg im nächsten Jahr weitergeht, ist derzeit noch völlig unklar. "Ich rede momentan mit vielen Leuten. Es könnten zwei Rallyes werden oder zwölf", grübelt er. Eine Möglichkeit sei auch, in die WRC2-Kategorie zurückzukehren, um dort mit guten Ergebnissen seiner Karriere neuen Schwung zu verleihen und so vielleicht wieder auf den Radarschirm der Werksteams zurückzukehren.

"Ich würde erwarten, dass ich Rallyes gewinnen oder zumindest vorne mitfahren kann", traut sich Østberg in der R5-Divison der Rallye-WM Spitzenergebnisse zu. Allerdings wäre der Schritt zurück für ihn auch mit einem Risiko verbunden, sollten Erfolge ausbleiben. "Ich hätte eine Menge zu verlieren, wenn ich in die WRC2 zurückgehe. Wenn ich dort nicht gewinne, wäre es an der Zeit zu gehen. Das möchte ich aber noch nicht", sieht Østberg die Kategorie als möglichen Karrierekiller.

Allerdings gibt auch Beispiele dafür, dass die WRC2 auch für etablierte Piloten eine gute Zwischenlösung sein kann. So ist z.B. Andreas Mikkelsen dort in diesem Jahr an den Start gegangen, nachdem er nach dem Rückzug von Volkswagen ohne WRC-Cockpit war. Nach zwei Klassensiegen für Škoda ging dann für den Norweger zunächst eine Tür bei Citroën auf, ehe er anschließend bei Hyundai eine neue sportliche Heimat fand.

Als Vorbild sieht Østberg seinen Landsmann aber nicht. "Andreas ist in der [Vorgängerserie; Anm.] SWRC und der WRC2 gefahren. Er kennt diese Klasse gut, ich weiß hingegen nicht so viel darüber; und dort gibt es auch sehr gute Fahrer", erkennt Østberg trotz sporadischer Rallye-EM-Gaststarts bei sich einen Erfahrungsrückstand im Umgang mit R5-Autos.

Den Helm an den Nagel zu hängen ist für den Norweger derzeit keine Option. "Ich werde nicht aufgeben. Ich bin erst 30 und habe in diesem Sport noch viele Jahre vor mir", sagt Mads Østberg. "Ich kenne mein Potenzial und bin motivierter denn je. Deswegen kämpfe ich darum, für 2018 alles klar zu machen. Ich will wieder Werksfahrer werden."

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