
ORM: Škoda Rallye Liezen | 08.09.2017
Rallyetest: Baumschlager coacht Walkner
Beide sind Rallyepiloten, der eine auf vier, der andere auf zwei Rädern. Nun haben sich die Wege der beiden ein erstes Mal gekreuzt.
Foto: Harald Illmer, ir7.at
Beide sind Rallyepiloten – der eine allerdings auf vier, der andere auf zwei Rädern. Der 13fache Rallyestaatsmeister Raimund Baumschlager und Matthias Walkner, der Motorrad-Rally-Raid-Weltmeister der Saison 2015. Am Mittwoch haben sich die Wege der beiden Ausnahmemotorsportler in Fuglau ein erstes Mal gekreuzt. Hintergrund des Treffens: Ein erster Rallyetest des Dakar-Piloten Walkner im Škoda Fabia R5 unter der fachmännischen Betreuung von Raimund Baumschlager und seinem BRR-Team.
"Ich bin ein absoluter Autofreak, und es war immer schon ein ganz großer Traum von mir, ein Rallyeauto zu testen. Dass ich jetzt, dank der Unterstützung von Škoda Österreich, auf allerhöchstem Niveau mit einem Topauto die Gelegenheit dazu bekommen habe, ist ein Traum", schwärmte Walkner nach dem Testtag in Niederösterreich. Für den MX3-Weltmeister 2012 im Motocross und zweifachen Dakar-Teilnehmer aus Salzburg war der Test ein erster Schritt zu einem möglichen zweiten Standbein im Motorsport. "Freilich hat in naher Zukunft das Motorrad absolute Priorität, aber für die weitere Zukunft kann ich mir auch ein Leben auf vier Rädern vorstellen", verriet Walkner mit einem Schmunzeln.
"Die Voraussetzungen dafür sind absolut gegeben", stellte Lehrmeister Baumschlager seinem Schüler nach dem ersten Test ein sehr gutes Zeugnis aus. "Wie alle Spitzensportler ist auch Matthias sehr lernfähig und konnte Tipps und Anweisungen sofort umsetzen. Dazu kommt eine große Portion Mut, beispielsweise beim späten Bremsen, und kein Respekt vor höheren Geschwindigkeiten – aber das habe ich irgendwie auch erwartet von Matthias", schilderte Österreichs Rekordstaatsmeister seine äußerst positiven Eindrücke und fügte an: "In manchen Kurven war er wirklich schon sauschnell."
Dabei war zumindest zum Teil auch die jahrelange Rennerfahrung auf dem Motorrad hilfreich. "Beim zügigen und runden Durchfahren eine Kurve, beim Finden der schnellsten Linie oder des richtigen Bremspunktes gibt es durchaus Parallelen zwischen Auto und Motorrad. Vieles andere ist aber völliges Neuland für mich und daher gibt es noch sehr, sehr viel zu lernen von Großmeister Raimund", resümierte der 31jährige nach seinem ersten Test, der übrigens nicht der letzte bleiben wird. Schon in drei Wochen stehen unter der Leitung von Coach Raimund Baumschlager weitere Testkilometer auf dem Programm und danach – als vorläufiger Höhepunkt – ein Einsatz mit dem Fabia R5 als Vorausauto bei der zur österreichischen Meisterschaft zählenden Škoda Rallye Liezen (29./30. September).