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ÖRM: "Rallye W4"

Bitteres Ende für Julian Wagner

Julian Wagner wurde bei der Rallye W4 durch ein Getriebeproblem aus seinen Meisterträumen gerissen.

Fotos: Harald Illmer

Der Ausfall kündigte sich auf den letzten Kilometern der fünften Sonderprüfung, der ersten am zweiten Wettkampftag, an. Der Oberösterreicher, der als Führender in der Meisterschaft ins Waldviertel gekommen ist, konnte plötzlich die Gänge nicht mehr wechseln, fuhr die Prüfung aber dennoch mit der zweitbesten Zeit zu Ende. Vor der sechsten Sonderprüfung mussten Wagner und sein Co Pilot Jürgen Heigl den Soda Fabia R5 schließlich abstellen.

Besonders bitter, denn Wagner zeigte sich bei seiner ersten Schotter-Rallye mit einem R5 Boliden in Topform, fuhr Bestzeiten auf der ersten und der dritten Sonderprüfung und führte zum Zeitpunkt des Ausfalls die Rallye mit einem Vorsprung von 1,3 Sekunden auf seinen Bruder Simon Wagner bzw. 26,5 Sekunden auf Hermann Neubauer an. Den Sieg bei der Rallye W4 holte sich schließlich Simon Wagner vor Hermann Neubauer, dem der zweite Platz zum Titelgewinn reichte. Julian Wagner übertrifft in seiner ersten Saison mit einem R5 Boliden mit zwei Siegen und vier zweiten Plätzen die Erwartungen bei Weitem und beendet die Meisterschaft auf dem zweiten Rang.

Julian Wagner nach der Rallye W4: „Wir sind ab dem ersten Kilometer richtig gut ins Fahren gekommen! Alles hat perfekt gepasst. Von der Fahrzeugabstimmung bis hin zum Zusammenspiel mit meinem Co Jürgen Heigl mit dem ich ein erstes Mal seit langer Zeit unterwegs war. Wir haben den Freitag dominiert, einen deutlichen Vorsprung auf Hermann Neubauer herausgefahren und uns in eine großartige Ausgangslage für den zweiten Tag genbracht. Damit hätte wohl niemand gerechnet, ich selbst am wenigsten. Auch der Samstag hat wunderbar begonnen, wir waren auf dem Weg zu einer weiteren Bestzeit als ich fünf Kilometer vor dem Ziel der fünften Sonderprüfung beim Runterschalten die Gänge nicht mehr wechseln konnte. Wir sind die Prüfung also in den falschen Gängen zu Ende gefahren und haben trotzdem die zweitschnellste Zeit geholt. Aber da hat die Tragödie schon ihren Lauf genommen. Wir sind im fünften Gang zur Zeitnahmen gefahren, dort stehen geblieben und dann ist gar nichts mehr gegangen. Wir haben verzweifelt gekämpft, versucht am Schaltgestänge den Gang händisch zu wechseln, aber der fünfte Gang ist nicht mehr rausgegangen. Wir wollten trotzdem nicht aufgeben, haben versucht im fünften Gang anzufahren, aber nachdem es dort auch noch leicht bergauf gegangen ist, hatten wir keine Chance das Auto in Bewegung zu setzen. Schlussendlich ist auch noch die Kupplung durchgebrannt und wir mussten aussteigen. Das ist schon irrsinnig bitter, vor allem weil wir bis dahin großartig unterwegs waren. Unabhängig vom Ergebnis wäre ich die Rallye mit den weiteren selektiven Prüfungen sehr gerne zu Ende gefahren. Aber so habe ich nicht nur die Rallye verloren, sondern auch die Möglichkeit, weitere Erfahrung auf Schotter zu sammeln. Dass der Sieg in der Familie geblieben ist, ist sicherlich ein kleiner Trost für mich. Ich freue mich riesig für Simon, er hat sich das verdienet. Gratulation auch an Hermann Neubauer zum Meisterstitel. Er hat über das Jahr wenig Fehler gemacht, trotzdem konnten wir ihn richtig fordern und davon war vor der Saison nicht auszugehen. Wenn wir für kommendes Jahr wieder ein Projekt auf die Beine stellen, muss er sich den Gurt allerdings noch ein wenig fester schnallen! Am Ende der Saison möchte ich mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben. Allen voran bei meinen Sponsoren und bei Raimund Baumschlager. Trotz des bitteren Endes, war es ein fantastisches Jahr mit zwei Siegen und dem Vizemeistertitel.“

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