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Statement der AMF-Rallyekommission
Foto: Austria Motorsport

Statement der AMF-Rallyekommission

motorline.cc erhielt einen von der AMF-Rallyekommission abgesegneten Text über die jüngste Sitzung und die Pläne in Bezug auf Rettung der ORM 2020 und die Erstellung eines Covid19-Konzepts für Rallye-Veranstalter.

Noir Trawniczek & Austria Motorsport

Folgender Bericht langte in der motorline.cc-Redaktion ein, mit der Bitte um Veröffentlichung - ein deutliches Zeichen dafür, dass Austria Motorsport in diesen so schwierigen Zeiten vermehrt auf maximale Transparenz setzt:

Am Dienstag 4. August, hat die Sitzung der AMF-Rallye Kommission stattgefunden. Die Fachkommission setzt sich aus Veranstaltern, Fahrervertreten, Industrie und Rallye-Experten zusammen. Im Mittelpunkt stand natürlich das Thema COVID-19 und die Auswirkungen (nicht nur) auf den Motorsport. Eingangs erinnert der Vertreter der IG Rallye, Gerhard Leeb, dass alle Anwesenden die AMF für den Rallyebereich sind und es gerade in diesen herausfordernden Zeiten dringend notwendig ist für den Rallyesport zusammenzuarbeiten.

Fahrersprecher und –vertreter berichten von vermehrten Nachfragen der FahrerInnen, und dass diese sich nicht genug informiert fühlen. Das AMF Sekretariat wird ersucht zu erklären, weshalb in einzelnen Nachbarländern Rallyes stattfinden können, in Österreich aber nicht, und was die AMF in dieser Angelegenheit unternimmt.

Das Sekretariat berichtet über die Aktivitäten der AMF und Stand bzw. Entwicklung der Situation: Bereits seit Anfang des Jahres steht die AMF in engem und sehr gutem Kontakt zu Sport Austria (vormals Bundessportorganisation BSO). Schon bevor COVID-19 alle anderen Themen überschattet hat, wurden hier die Kommunikation intensiviert und persönliche Kontakte geknüpft. Sport Austria ist eine gemeinnützige Institution mit der Ausrichtung, die Interessen des Sports in Österreich und in internationalen Organisationen zu vertreten. Sport Austria ist damit die zentrale Koordinations- und Beratungsplattform innerhalb des österreichischen Sportsystems - siehe Link. Von Beginn des Lockdown an wurden hier intensive Gespräche mit dem Sportministerium geführt, welche die Situation des Breiten- und Spitzensports in Österreich unter den aktuellen Umständen betreffen. Die AMF war in dieser Phase sowohl mit Sport Austria als auch mit hochrangigen Mitarbeitern des Sportministeriums in regem Austausch. Sowohl den Behörden als auch der BSO wurden Empfehlungen für den Motorsportbereich übermittelt, die auch klar darstellten, dass Motorsport beispielsweise auf der Rundstrecke (geschlossene Sportstätten) aus vielen Gründen relativ sicher betrieben werden kann.

Die letzte Sitzung der AMF Fachkommission Rallye fand im März 2020 im ÖAMTC Mobilitätszentrum in Wien statt. Es war eine emotionale, gleichzeitig aber auch konstruktive Sitzung. Kurt Wagner (langjähriger Generalsekretär der OSK/AMF) verabschiedete sich nach Jahrzehnten der Zusammenarbeit in die Pension und appellierte nochmals an alle Mitglieder, an einem Strang zu ziehen, um in immer schwierigeren Zeiten gemeinsam für den Rallye Sport etwas weiterzubringen. Seit diesem Tag hat sich viel, gefühlt beinahe alles, verändert.

Das Kernproblem ist zur Zeit, dass auch die Verordnungen, die den Sportbereich betreffen, vom Gesundheitsministerium kommen. Diese Verordnungen sind extrem schwammig und undeutlich formuliert und lassen den Behörden den größtmöglichen Interpretationsspielraum. Daher rührt auch der Umstand, dass Bezirkshauptmannschaften zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen und Entscheidungen finden. Darüber hinaus, und das ist neu, entscheidet in letzter Instanz jetzt die Gesundheitsbehörde darüber, ob eine Veranstaltung stattfinden darf oder nicht. (Stichwort Präventionskonzept). Hier liegt auch ein Grund dafür, warum z.B. in Tschechien gefahren wird und in Österreich nicht. Es liegt nicht an den Veranstaltern, sondern tatsächlich bei den Behörden. Das ergibt leider eine sehr unsichere Perspektive für Veranstalter.

Sport Austria arbeitet derzeit in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium an einer allgemeinen Mustervorlage für ein Präventionskonzept. Parallel dazu arbeitet man in der AMF unter Hochdruck an einem Präventionskonzept für alle Motorsportdisziplinen. Den Veranstaltern soll damit der Genehmigungsprozess bei den regionalen Behörden erleichtert werden. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die AMF, um ein Konzept auszuarbeiten, das von den Behörden auch akzeptiert wird, auch auf die Unterstützung der Veranstalter angewiesen ist, die bereits Genehmigungen bzw. Ablehnungen mit diversen Begründungen erhalten haben. Die anwesenden Rallye Veranstaltervertreter sagen dies in der Sitzung zu. Dieses Konzept wird vom jeweiligen Veranstalter um die spezifischen Details seiner Veranstaltung zu ergänzen und den Behörden vorzulegen sein.

Zur Meisterschaft wird festgehalten, dass es unter drei Läufen keine ORM geben wird. Mit vereinten Kräften wird an einer Rettung der Rallye Staatsmeisterschaft gearbeitet. Dazu wurde in der Kommissionssitzung der Beschluss gefasst, der Herbstrallye in Dobersberg das Staatsmeisterschaftsprädikat zuzusprechen.

Wie bei der letzten Sitzung im März kann man zusammenfassen, es war emotional, sachlich und konstruktiv. Man hatte den Eindruck, dass sich eine verstärkte Zusammenarbeit aller Seiten entwickelt. Das wird es auch sein, was es braucht in Hinblick auf eine Saison 2021.

Foto: Die Mitglieder der AMF-Fachkommission, Rallye Veranstalter und AMF-Sekretariat v.l.n.r. Hasko Jansen, Helmut Schindelegger, Horst Nadles, Martin Gutternigg, Michael Fehlmann, Georg Höfer, Wolfgang Nölscher, Helmut Schöpf, Mario Klammer, Wilhelm Singer (Vorsitzender), Philip Lueger, Roman Mühlberger, Thomas Hummer, Gerhard Leeb, Günther Knobloch, Eva Nebenmayer, Georg Gschwandner

Zur AMF-Website

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