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simRallyeRacer Simon Seiberl erlebte unaufgeregte Premiere in der Realität

Virtuell hat er bereits Pokale angesammelt - doch bei der Hartbergerland-Rallye zündete Simon Seiberl (18) zum ersten Mal einen realen Boliden. Und lenkte den Bamminger Suzuki Swift M1 gleich einmal souverän ins Ziel...

Der erste analoge Rallye-Einsatz eines sim-Racers - in jenem Jahr 2021, in dem die Oberste Sportbehörde FIA ihre weltweite Suche nach dem „Star Driver“ zum ersten Mal virtuell beginnt. In der Motorline Rallye Challenge und beim Simulator-Race in der Freistädter Messehalle war Simon Seiberl ein Siegfahrer - seinen Umstieg von der virtuellen in die analoge Rallye-Welt hat Simon Seiberl am vergangenen Wochenende bei der Hartbergerland-Rallye absolviert - mit dem Suzuki Swift M1 des Bamminger Rallye Teams überraschte Simon mit einer verblüffenden Konstanz und einer fehlerlosen Fahrt. Simon Seiberl und seine Copilotin Eva Kollmann landeten auf Platz 30 von insgesamt 54 gestarteten Teams. Den in der Realität nicht vorhandenen „Reset“-Button musste der 18-jährige Freistädter zu keinem Zeitpunkt der Rallye drücken...

Nach zwei kurzen Tests ging es zur ersten Besichtigung - Besichtigung (Recce) und Aufschrieb erstellen sind jene Elemente, die es in der viruellen Rallye-Welt so nicht gibt. Doch Simon hatte keine Anpassungsprobleme: „Es lief viel besser als ich geglaubt habe - Eva (Kollmann) meinte, dass man sich auf meinen Schrieb verlassen kann.“ Für die heiklen Bergab-Passagen haben sich Seiberl und Kollmann etwas Eigenes einfallen lassen: „Wir haben ausgemacht, dass sie, wenn ich ihrer Meinung nach zu optimistisch fahre, sie das Kürzel ‚Gspür di!‘ ansagt, was bedeutet hat, dass es nun gefährlich wird. Das haben wir aber nur zweimal verwendet.“

Beratung von Michael Lengauer

Am Rallyetag (ARC fuhr „nur“ den ersten Tag) blieb Simon Seiberl seiner unaufgeregten Vorgangsweise treu: „Auf den ersten beiden Prüfungen war es feucht im Wald, da haben wir nichts riskiert.“ Kein Risiko wollte Seiberl auch bei der Reifenwahl eingehen - Michael Lengauer, der als schneller Jungpilot bei Bamminger oftmals den Suburau Impreza M1 steuert, hat Simon bei seiner ersten analogen Rallye als Berater unterstützt und sagt: „Wir haben bei den Reifen die Sicherheitsvariante gewählt - es war ein lässiger Tag mit dem Simon. Das Wichtigste war, dass er ins Ziel kommt und dass er nichts kaputt macht. Beides hat er locker geschafft.“

„Big moments“ gab es gar keine? Simon erzählt: „Auf dem zweiten Rundkurs Rohrbach war ich in einer engen Kehre im Wald etwas zu schnell unterwegs und habe fast einem Baum in die Augen geschaut.“ Thats it? Ein virtueller Rallyepilot switcht in die Wirklichkeit und sieht an einem Rallyetag mit zwölf Sonderprüfungen nur einmal „fast einem Baum in die Augen“? Simon: „Am ersten Rundkurs war da ein Eichkätzchen - ich hoffe, wir haben es nicht überfahren.“

Bamminger: „Sind stolz auf ihn“

Die gefahrenen Zeiten wollte Simon Seiberl während der gesamten Rallye nicht wissen: „Ich dachte, wir wurden Letzte.“ Doch Seiberl und Kollmann beendeten die Rallye auf dem guten 30. Platz bei 54 gestarteten Teams.

Bamminger-Teamchef Patrick Bamminger erklärte: „Wir sind stolz darauf, dass Simon bei den ersten echten Bedingungen fehlerfrei gefahren ist. Er ist mir bei der virtuellen Motorline Rallye Challenge aufgefallen und ich habe ihn gefragt, ob er es auch mal analog probieren möchte, wir kommen ihm preislich entgegen. Er hat dann Sponsoren organisiert und so kam es zu diesem Projekt, bei dem er drei Rallyes mit uns fährt. Ich habe gewusst, was er drauf hat: Er hat eine präzise Linienführung und eine hohe Konstanz. Er ist mental bestens aufgestellt und wir haben als Team gesehen, dass unser Suzuki Swift M1 ein optimales Sprungbrett für den Einstieg in den Rallyesport ist.“

Als nächste Rallye steht die Herbstrallye Dobersberg im Oktober auf dem Programm. Simon schränkt ein: „Wenn genügend Sponsorengeld aufkommt.“ Derzeit hält Seiberl bei sage und schreibe 16 vorwiegend lokalen Sponsoren. „Da kann ich mich nur für die große Unterstüzung bedanken“, sagt er.

Bis zur nächsten Rallye vergehen noch gute zwei Monate - doch langweilig wird dem nunmehr echten Rallyepiloten nicht. Als jemand, der sich jeden Cent für den Motorsport hart erarbeiten muss, hat er auch eine in Österreich bereits traditionelle Nachwuchsaktion genützt, bisweilen sogar optimal - Simon Seiberl qualifizierte sich für das Finale des Ford Racing Rookie...

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