
Rally1 in der WRC: FIA zieht positives Fazit | 30.12.2022
"Wirklich positiv": FIA zieht positives Fazit nach erstem Rally1-Jahr in der WRC
Nach Ansicht von FIA-Rallyedirektor Andrew Wheatley hat sich das Rally1-Reglement der WRC trotz einiger Herausforderungen in der Praxis bewährt
Nachhaltiger, sicherer, sportlich spannend: Das Rally1-Regelement für die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) hat sich nach Einschätzung von FIA-Rallyedirektor Andrew Wheatley in der Saison 2022 bewährt - trotz einiger Anlaufschwierigkeiten. "Es war klar, dass das erste Jahr mit dieser neuen Technologie schwierig sein würde", sagt Wheatley der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'.
"Aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir das Chassis, den Treibstoff, den Hybridantrieb und das Konzept des Autos, das Getriebe und die Aerodynamik geändert haben, und wir immer noch Rallyes haben, bei denen wir um Sekunden kämpfen, denke ich, dass wir zufrieden sein müssen", so Wheatley weiter.
Die Rally1-Regularien waren im Vergleich zu denen der World-Rally-Cars eine Revolution, die weit über die Einführung von Hybrid-Antrieben hinausging. So wurde auch die Aerodynamik beschnitten, der Federweg begrenzt, Mittel-Differentiale verboten, die Serien-Karosserien durch ein Spaceframe-Chassis ersetzt und zu 100 Prozent fossilfreier Treibstoff eingeführt.
Rally1-Autos kaum langsamer als die Vorgänger
Für Wheatley allesamt Änderungen, die sich letztlich bewährt hätten. "Ich denke, alle sind sich einig, dass die Sicherheit der Autos wirklich positiv ist, denn wir haben in diesem Jahr einige ziemlich schwere Unfälle gesehen", sagt er.
"Es gab Gerüchte, dass die neue Generation der Rally1-Autos ein wenig langsamer sein würde, aber wir wissen jetzt, dass die Rally1-Autos ein gutes Leistungsniveau haben. Alle drei Hersteller haben bei den ersten fünf Veranstaltungen Rallyes gewonnen. Der Wettbewerb ist sehr eng, das ist wirklich positiv", sei auch die sportliche Bilanz der Saison trotz eine zeitweiligen Dominanz von Weltmeister Kalle Rovanperä positiv.
Und auch die Schwierigkeiten mit dem zu Beginn fehleranfälligen Hybridsystemen habe Einheitslieferant Compact Dynamics in den Griff bekommen. "Ja, es gab viele Herausforderungen im Laufe des Jahres [mit dem Hybridaggregat] und die Jungs von Compact Dynamics sind 20 Jahre älter als zu Beginn des Jahres", erkennt Wheatley an. "Aber im Großen und Ganzen wissen die Fahrer zu schätzen, dass es ein bedeutender Leistungsvorteil ist."
Nachhaltiger Treibstoff war ein Meilenstein
Der immer mehr auch Teil der Strategie der Teams wird. "Jetzt fragen sich die Teams, wo sie die elektrische Energie noch einsetzen können. Einige Teams denken darüber nach, die elektrische Energie mehr auf den Straßenabschnitten zu nutzen, um weniger Kraftstoff mitzuführen", sagt Wheatley.
Auch die Einführung des fossilfreien Kraftstoffs, die aus technischer Sicht alles andere als trivial war, sei letztlich gelungen und habe den Sport nachhaltiger gemacht. "Wir haben einen bedeutenden Schritt bei der Verringerung der Emissionen gemacht, und jetzt sagen Meisterschaften auf der ganzen Welt, wenn sie [die WRC] es können, müssen wir es auch tun."