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Mühlsteinrallye: Bericht FS Motorsport
Fotos: Daniel Fessl

Sieben im Ziel! Teamchef gab grandioses Comeback im World Rally Car!

FS Motorsport-Teamchef Franz Sonnleitner darf zufrieden sein: Von den zehn FS-Teams kamen bei der schwierigen Mühlsteinrallye gleich sieben ins Ziel. Zudem hat das teameigene World Rally Car bestens funktioniert: Nach sechs Jahren Pause konnte Sonnleitner im Mitsubishi Lancer WRC04 als Vierter ein tolles Comeback geben.

„Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe“, sagt FS Motorsport-Teamchef Franz Sonnleitner - bei der komplett selektiven Perger Mühlsteinrallye haben es von den zehn von FS Motorsport betreuten Teams sieben ins Ziel geschafft. „Unsere Mechaniker haben einen großartigen Job erledigt, dafür möchte ich mich bei allen herzlich bedanken.Und ich bin stolz auf wirklich alle Teams, die hier gestartet sind. Die Sonderprüfungen waren extrem schnell, lang und aufgrund des vielen herausgecutteten Splits wirklich anspruchsvoll.“

Für Neueinsteiger wurde die Premiere so zu einer echten Challenge. Manche hatten einfach Pech. Sonnleitner nennt ein Beispiel: „Phillip Hauer hat eine Bodenwelle ungünstig erwischt, sodass er schlecht in den tiefen Cut kam und schon ist es passiert - das geht dann so schnell. Wenn dir das gleich auf der ersten Prüfung passiert, ist es natürlich bitter. Aber ich finde es großartig, dass er sich davon nicht entmutigen lässt.“

Die Veranstaltung sei prinzipiell gut gelungen, sagt Sonnleitner. Doch einen Kritikpunkt gibt es dennoch: „Drei Teams von uns erhielten jeweils eine Zeitstrafe von drei Minuten: Satzinger/Wittinghofer, Waidbacher/Redlingshofer und Bachl/Aichberger. Ich kann diese Strafen beim besten Willen nicht nachvollziehen. Denn unser Peter Müller hat am Tag vor der Rallye bei der Rallyeleitung angerufen und gefragt, ob wir beziehungsweise unsere Mitsubishi-Teams im Regrouping nachtanken dürfen. Peter erhielt einen Rückruf, wonach das erlaubt sei. Doch dann eben gab es diese satten Zeitstrafen - wozu macht man sich vorher etwas aus, wenn es dann nicht eingehalten wird? Wie kommen unsere Teams dazu, dann eine solche Zeitstrafe zu erhalten? Künftig werden wir so etwas nur noch schriftlich kommunizieren.“

Sonnleitner fügt hinzu: „Offenbar gibt es Teamchefs, die glauben, dass es ihnen etwas bringt, wenn sie andere anschwärzen. Doch wer anderen eine Grube gräbt, wird irgendwann einmal selbst hineinfallen...“

#8 Franz Sonnleitner/Peter Müller (Mitsubishi Lancer WRC04) Platz 4

„Der Einsatz unseres Mitsubishi Lancer WRC04 verlief völlig problemlos, das Auto hat gut funktioniert - was in so fern wichtig ist, da man dieses World Rally Car bei uns auch anmieten kann. Mit meiner eigenen Performance bin ich sehr zufrieden - denn ich bin zuletzt vor sechs Jahren meine letzte Rallye gefahren. Wir haben während der Rallye am Setup gearbeitet, ich bin sehr vorsichtig gefahren und wir hatten kein einziges Aha-Erlebnis. Ich habe mich im Auto wohl gefühlt und mein Copilot Peter Müller meinte nur: ‚Hut ab! Der Speed passt!‘ Am Beginn habe ich mich bei der Reifenwahl vergriffen - wir hatten zu harte Reifen am Auto, weil ich dachte, dass dies auf so langen Prüfungen nötig sei. Auf der letzten Prüfung hatten wir die richtigen Reifen am Auto - doch ich dachte: ‚Wir fahren es jetzt einfach heim!‘ Dennoch waren wir da um eine halbe Minute schneller als im ersten Durchlauf. Mit dem vierten Gesamtrang und dem Klassensieg können wir mehr als zufrieden sein - und: Das Auto kam gut an bei den Fans! Und eines weiß ich mit Sicherheit: Da geht noch mehr...““

#23 Riccardo Holzer/Mario Palmsteiner (Mitsubishi Lancer Evo 6.5) Platz 6

„Auf der ersten Sonderprüfung. habe ich mich gleich einmal verbremst und den Motor abgewürgt, wir sind nicht gleich weggekommen, was uns zirka 20 Sekunden gekostet hat. Auf der zweiten SP lief es richtig gut - wir konnten die viertschnellste Gesamtzeit fahren und landeten noch vor den World Rally Cars. Am Nachmittag wollten wir dann nichts mehr riskieren, wir fuhren nur noch mit 98 Prozent - dennoch hatten wir auf dem Rundkurs acht bis neun ‚Moments‘, zugleich gelang uns eine achtschnellste Zeit. Mit dem sechsten Gesamtrang können wir zufrieden sein, es fehlten uns nur wenige Sekunden auf Platz fünf. Ich bin extrem froh, dass es so gut funktioniert hat und ich war auch froh darüber, dass wir zur Schlussabnahme der AMF geholt wurden - denn so wurde deutlich gemacht, dass unser Auto legal ist. Unser nächster Einsatz wird die Herbstrallye Dobersberg sein - unser Ziel ist es, schnellstes Evo-Team des Landes zu sein. Wir wollen Martin Kalteis herausfordern - es wäre schön, wenn wir einmal direkt gegeneinander kämpfen könnten, denn Martin ist in Österreich der Maßstab, was das Evo-Fahren betrifft. Für die Rallye W4 fehlt uns leider das nötige Schotterfahrwerk - doch mein Traum bleibt weiterhin ein Start bei der W4 und bei der Jännerrallye. Das ist eine Budgetfrage - doch ich bin komplett elektrifiziert und top motiviert, uns all diese Träume zu erfüllen.“ “

#25 Gerald Bachler/Harald Zehetbauer (Subaru Impreza) Platz 18

„Diese Rallye war wirklich heftig. Ich war leider oder Gott sei Dank ein wenig übermotiviert. Denn unser Auto hat um rund 50 bis 60 PS weniger als unsere direkten Konkurrenten. Ein Mitsubishi hat rund 320 bis 350 PS, unser Subaru hat 290 bis 300 PS - diese Leistung ist standhaft, denn wenn du mit dem Ladedruck zu weit raufgehst, hält der Motor das nicht aus. Speziell bei Trockenheit und auf schnellen Prüfungen wirkt sich dieses Manko aus - natürlich will man das mit schneller Fahrweise wettmachen, doch auf SP1 sind wir gleich einmal in ein Maisfeld abgebogen. Auf SP3 hatten wir ein Riesenglück - wir machten eine Pirouette und arbeiteten uns durch den flachen Teil der Wiese wieder zurück auf die Strecke. Das Auto hat sehr gut funktioniert und mein Copilot und ich haben super zusammengearbeitet - einzig ich selbst habe die zwei Fehler gemacht weil ich zu viel riskiert habe. Doch alles in allem bin ich sehr zufrieden. Wir wollten Punkte für die Austrian Rallye Challenge (ARC) holen und das ist uns gelungen. Wir liegen in der Gesamtwertung der ARC auf Platz drei und wir konnten den Rückstand auf den Führenden um zwei Punkte reduzieren. Die Top 3 der ARC liegen jetzt nur drei Punkte auseinander - daher fiebere ich der Herbstrallye entgegen, denn ich war noch nie so nahe dran, die Gesamt-ARC gewinnen zu können. Wir waren die Schnellsten in der ARC1 und ohne meine beiden Fehler wären wir im Gesamtklassement wohl fünf Plätze weiter vorne gelandet. Bei der Herbstrallye möchte ich hundert Prozent geben - gut wäre es auch, davor die Rallye W4 zu fahren - da muss ich noch meine Fühler ausstrecken, ob es dafür eine Finanzierung, einen Sponsor gibt. Die Mühlsteinrallye war wirklich geil - ich hatte ein Bisschen Angst um unseren Motor, doch die Betreuung durch FS Motorsport war einmal mehr perfekt.“

#45 Markus Kroneder/Karin Cerny (Opel Corsa rally4) Platz 20

„Ich hatte auf SP1 Schaltprobleme - am Start hat das sequentielle Getriebe nicht funktioniert, die Anzeige der Gänge hat nicht gepasst und ich kam dann aber drauf, dass es mit Kuppeln ganz normal funktionierte. Zur Hälfte der Prüfung hat das sequentielle Getriebe dann wieder ganz normal funktioniert, das hat sich quasi selbst repariert. Auf SP2 waren wir gleich einmal um 20 Sekunden schneller unterwegs. Auf SP3 war ich wirklich überrascht von den tiefen Cuts. Nach einer halben Runde hatte ich auf einmal die Wasserflasche zwischen den Füßen, zwischen Gas- und Bremspedal, was natürlich suboptimal war. Wir sind eineinhalb Runden so gefahren, auf der langen Geraden konnte ich die Flasche mit dem Fuß zur Seite schieben, sodass sie meine Copilotin Karin Cerny nehmen konnte. Auf SP4, dem zweiten Durchlauf des Rundkurs Schwertberg lief es gut und ich hatte das Gefühl, dass wir uns steigern konnten, doch wir waren langsamer als zuvor. Über den 20. Gesamtrang und den dritten Platz in der Klasse habe ich mich sehr gefreut - jetzt gilt es,. für die weiteren Einsätze Sponsoren zu lukrieren.“

#57 Sebastian Satzinger/Julian Wittinghofer (Mitsubishi Lancer Evo VI) Platz 42

„Die erste Rallye , und es ins Ziel geschafft - das war unser großer Traum. Die drei Minuten Strafzeit wegen dem Nachtanken im Regrouping, das uns eigentlich erlaubt wurde, haben uns sicher ein paar Plätze gekostet. Doch was solls: Das Auto hat keinen Kratzer abbekommen und wir sind einfach froh darüber, dass wir bei unserer ersten Rallye ins Ziel gekommen sind.“

#53 Jürgen Waidbacher/Kathrin Redlingshofer (Mitsubishi Lancer Evo V) Platz 45

„Eine tolle Veranstaltung mit sehr langen und anspruchsvollen Prüfungen. Unser Auto war toll abgestimmt - es hat einfach nur Spaß gemacht.“

#56 Martin Bachl/Sandra Aichberger (Mitsubishi Lancer Evo V) Platz 49

Martin Bachl und Sandra Aichberger belegten bei der Perger Mühlsteinrallye Platz 49.

#59 Sebastian Mayer/Melanie Kalinke (Mitsubishi Lancer Evo VI) out

„Für uns war die Rallye-Premiere eigentlich gleich am Start der ersten SP vorbei, denn dabei hat sich eine Antriebswelle abgedreht. Wir sind dann noch rund einen Kilometer weitergefahren, doch bei einem Rechtsabzweig war es dann endgültig zuende. Ich hoffe, dass wir heuer nochmal einen Start realisieren können.“

#60 Jakob Keferböck/Lisa Holzmüller (Mazda 323 BG 4WD) out

„Wir hatten vom Start weg Motorprobleme. Wir haben trotzdem geschaut, dass wir das Beste herausholen. Wir sind dann mit halbem Ladedruck gefahren und auf dem Rundkurs haben wir befürchtet, dass jemand aufholt und wir ihm im Wege stehen. Auf SP4 ist dann die Benzinpumpe eingegangen - wir vermuten jetzt, dass sie die Ursache für die Probleme war. Meine Copilotin hat einen Superjob erledigt und das FS Motorsport Team hat sich wirklich super gekümmert und geschaut, was man tun kann, damit wir weiterfahren können. Unser nächster Einsatz ist entweder die Herbstrallye Dobersberg oder die Jännerrallye.“

#83 Phillip Hauer/Cornelia Reitberger (Opel Corsa OPC) out

„Wir wurden gleich auf SP1 recht unsanft ausgespuckt - bei einem Cut wurde das Auto hinten stark beschädigt, meiner Copilotin und mir ist bis auf ein paar Prellungen nichts passiert. Natürlich waren wir wegen des frühen Ausfalls ziemlich geknickt - aber aufgegeben wird nur ein Brief. Nächster Einsatz wird die Austrian Rallye Legends sein, wo wir mit dem eigenen historischen Mini antreten werden.“

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