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3-Städte Rallye: Bericht
Foto: Daniel Fessl

Österreicher-Pech bei stürmischer WM-Probe

Schwierigste Verhältnisse bei der 3 Städte Rallye, Bestzeiten von Hermann Neubauer und Simon Wagner - doch am Ende siegte Cais vor Geipel und Dinkel.

Noir Trawniczek

„Es war eine der schwierigsten Rallyes meiner Karriere und sehr lehrreich, der Regen sorgte für äußerst schwierige Verhältnisse“, sagt Martin Rossgatterer im Gespräch mit motorline.cc - der Baumschlager Rallye Racing-Pilot wurde gemeinsam mit Jürgen Heigl bei der 3 Städte Rallye, der Generalprobe für den WM-Lauf im kommenden Jahr, ein großartiger Sechster und damit auch bester Österreicher.

Denn Größen wie Hermann Neubauer, Simon Wagner oder Martin Fischerlehner (im Drift Company Racing Team Ford Fiesta R5) sahen allesamt keinen Zielbogen. „Rossi“ gibt sich jedoch sportsmännisch und relativiert: „Leute wie Simon oder Hermann fuhren um den Sieg - ich hatte jedoch einen anderen Anspruch, wollte von vorherein Kilometer sammeln und habe daher schon sehr darauf geachtet, auf der Strecke zu bleiben. Wenn du jedoch mit der Creme der tschechischen und deutschen Rallyeszene um den Sieg fightest, kann es bei diesen Bedingungen schnell passieren, dass man abfliegt...“

So geschehen bei Simon Wagner, der auf SP10 einen Abflug verzeichnete, nachdem er zuvor als Zweitplatzierter alles versucht hatte, den späteren Sieger Erik Cais zu überholen.Im motorline.cc-Telefonat berichtet er: „Wir hatten einen schönen Kampf mit Erik Cais. Doch auf SP10 ist Folgendes passiert: Es gab in den Cuts Baustellen-Barken, die das Cutten verhindern sollten, vor uns fuhr der E Cup, da hatte jemand die Barke zusammengefahren und somit wurde heftig reingecuttet. Als wir zu der Stelle kamen, war es neblig und ich hatte die Barke als Anhaltspunkt - als ich dann merkte, dass die ganz woanders liegt, dachte ich noch: ‚Bei dem herausgecutteteten Dreck wird sich das schwer ausgehen‘ - dann sind wir, eigentlich schon am Kurvenausgang, von der Strecke abgekommen und gegen ein kleines Bäumchen gekracht, das uns ein Vorderrad beschädigte. Es kann schnell gehen bei dem Speed, den wir da vorne fahren - doch das gehört zum Rallyesport.“

Was eigentlich nicht zum Rallyesport gehören sollte, ist das unfassbare Technik-Pech des Hermann Neubauer. Denn der ZM Racing-Pilot wurde gleich auf der ersten Prüfung von Motorproblemen heimgesucht - danach gelangen ihm jedoch zwei großartige Bestzeiten, auf SP4 jedoch musste er endgültig wegen Motorschaden abstellen. Gegenüber motorline.cc erklärte Neubauer völlig frustriert: „Ich war so gut drauf wie schon ewig nicht mehr. Ich bin drei Monate nicht mehr im Auto gesessen, bin ohne Risiko gefahren - nach den Problemen auf der ersten Prüfung bin ich die Prüfungen danach ohne Anti-Lag gefahren und konnte trotzdem die Bestzeit markieren. Der Ausfall tut mir weh - das wäre mein Tag gewesen. Ich verstehe es nicht - es macht keiner was falsch und trotzdem passiert das immer wieder...“

Zweitbeste Österreicher wurden bei der ausfallsreichen, turbulenten und aufgrund der Wetter- und Streckenverhältnisse äußerst schwierigen Rallye Markus Stockinger und Harald Bachmayer im Mazda 2 Proto als Gesamt-18., drittbeste Austro-Crew wurden Raphael Dirnberger/Christian Gimpl (Ford Fiesta).

Den Gesamtsieg feierte das tschechische Jungtalent Erik Cais (Ford Fiesta R5) vor dem Deutschen Philipp Geipel und Dominik Dinkel, der mit dem österreichischen Co Pirmin WInklhofer im zweiten ZM Racing Ford Fiesta nur knapp Platz zwei verpasste.

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