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Harald Bamminger 1952-2023
Fotos: Bamminger Rallye Team

Harald Bamminger: Gründer, Förderer und Brückenbauer

Er war mehr als „nur“ der Gründer des legendären Bamminger Rallye Teams - Harald Bamminger, unerwartet nach kurzer Krankheit am 12. Dezember von uns gegangen, hinterlässt tiefe Spuren, weit über die Rallyeszene hinaus…

„Wir haben den Motorsport nie als Selbstzweck gesehen oder als Spielwiese unseres eigenen Hobbys, sondern stets als Turnierfeld des Machbaren im Bereich Technik und als Visitenkarte unseres Könnens“, hat Harald Bamminger einmal gesagt.

Der Gründer des Bamminger Rallye Teams ist am 12. Dezember nach kurzer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben. Mit seiner Leidenschaft für den Rallyesport konnte Harald Bamminger seine Geschwister, seine Familie, viele Freunde und Rallyefans mitreißen…

Schon in den Siebzigerjahren hat das Bamminger Rallye Team seine ersten Erfahrungen gesammelt - Harald Bamminger hat sich als Pilot und auch als Copilot versucht, sich jedoch von Anfang an eher für die technischen Herausforderungen des Rallyesports interessiert. In seinem Team fuhren Größen wie der dreifache Staatsmeister Georg Fischer oder auch Weltstar Shekar Mehta.

Baumschlager: „Maßgeblich für den Beginn meiner Karriere“

Für Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager war das Bamminger Rallye Team das Sprungbrett in seine einzigartige Karriere. 1982 gab Baumschlager auf einem Bamminger-Nissan sein Debüt: „Harald und sein Team machten mein erstes Rallyeauto und waren maßgeblich am Beginn meiner Karriere beteiligt. Wir hatten immer einen guten Draht zueinander - das gilt auch für seine Brüder Manfred und Mario.“

Nach den ersten Rallyes mit Bamminger kehrte Raimund Baumschlager zwölf Jahre später zurück zu dem Team aus Sattledt: „Da machten wir mit dem Nissan Sunny F2 wieder ein Projekt miteinander, 1995 konnten wir für das Team von Harald die italienische Rally Alpi Orientale gewinnen. Unsere letzten gemeinsamen Aktivitäten waren leider immer gemeinsame Fahrten zu Beerdigungen - wie zum Beispiel zu jener von Georg Fischer.“

M1 nach Bamminger’s Geschmack: High quality - low costs

Bis Ende der Neunzigerjahre war das Bamminger Rallye Team eine Fixgröße im heimischen Rallyesport - danach folgte eine Pause, doch 2012 stieg man mit einem Suzuki Swift in den Suzuki Motorsport Cup ein, am Lenkrad saß Gerhard Aigner. Für ihn setzte man 2016 einen R4-verbesserten Subaru ein.

Als dann Günther Knobloch das M1-Reglement für Serienfahrzeuge initiierte, entsprach dies ganz dem Grundsatz des Bamminger Rallye Teams, auf einem technisch hohen Niveau leistbaren Rallyesport zu bieten. Ein M1-Subaru wurde aufgebaut - mit „Knobi“ als Fahrer wurden erste Erfolge verbucht. Mit M1 begann für das Bamminger Rallye Team ein Erfolgskapitel, das bis heute andauert. Am Steuer saßen Jungtalente wie Simon Seiberl oder Michael Lengauer, aber auch gestandene Größen wie etwa PWRC-Weltmeister Andi Aigner oder der Deutsche Niki Schelle. Aktuell konnte Gerald Bachler im Bamminger M1 Subaru im Vorjahr die Austrian Rallye Challenge für sich entscheiden und diesen Titel heuer erfolgreich verteidigen.

Leidenschaftlicher Unterstützer ambitionierter Piloten

Doch viel mehr als die Erfolge seines Teams lassen die Stimmen seiner PilotInnen erahnen, welches Rallye-Herz, welcher Typ Mensch an diesem 12. Dezember von uns gegangen ist…

So schreibt etwa Günther Knobloch wohl stellvertretend für so viele weitere Mitglieder unserer Rallyefamilie: „Lieber Harald, lieber Teamchef! Du hast den Rallyesport nicht nur geliebt, sondern auch gelebt - es ist mir eine Ehre, dass wir für dein Team zwei Jahre starten und auch den ORC 2017 (Österreichischer Rallye Cup) gewinnen durften und zweimal M1-Meister wurden. Die vielen interessanten und immer offenen Benzingespräche mit dir waren mir stets ein Vergnügen - besonders jene in deinem Büro waren legendär, ich werde sie vermissen. Unsere Telefonate, auch Jahre nach unserer Zusammenarbeit werde ich ebenso vermissen. Deine Leidenschaft bei der Unterstützung von ambitionierten Rallyepiloten und deine Expertise in dem Zusammenhang waren inspirierend. Mein herzliches und aufrichtiges Beileid an deine Familie und all deine Freunde - RIP Harry, dein Benzinbruder Knobi.“

Sponsor und Ermöglicher

Doch Harald Bamminger konnte auch erfolgreich Brücken schlagen - in seiner Heimat Sattledt hat er nicht nur als erfolgreicher Geschäftsmann beeindrucken können, sondern auch als Förderer des lokalen Fußballvereins ATSV Sattledt. Dieser würdigt Harald Bamminger mit den Worten: „Harald hinterlässt ein Vermächtnis. Er war nicht nur ein geschickter Geschäftsmann und Kfz-Meister, sondern auch ein leidenschaftlicher Förderer des Sports. Sein Engagement für den ATSV Bamminger Sattledt als langjähriger Präsident und Hauptsponsor zeigte seine tiefe Verbundenheit mit dem lokalen Sportgeschehen.“

Auch als Förderer der heute größten Fußballplattform Österreichs hat sich Harald für immer in die Herzen der Fußballfans gebrannt. Dr. Thomas Arnitz, Gründer und Geschäftsführer von Ligaportal.at, erinnert sich: „Als ich im Sommer 2007 die Idee hatte, ein Fußballportal für den Amateurfußball ins Leben zu rufen, war Harry mein erster Ansprechpartner in Sachen Sponsoring. Die Plattform www.ooeliga.at wurde im August 2007 erstmals gelauncht und ich bat Harry um Unterstützung. Er fand das Projekt auf Anhieb großartig und unterstützte uns umgehend mit mehreren hundert Euro pro Monat. Dieser Support war für uns enorm wichtig, denn das Autohaus Bamminger fungierte damit als allererster Sponsor der heute größten Fußballplattform Österreichs. Harry hat uns in der Anfangszeit geholfen und das werde ich ihm nie vergessen.“

Waschechter Familienbetrieb

Ganz besonders schmerzhaft ist das Ableben von Harald Bamminger für seine Familie, die über Jahrzehnte hinweg gemeinsam das Autohaus Bamminger sowie eine Zweigstelle in Wels betrieben hat. Noch fehlen ihr die Worte - zu plötzlich und unerwartet muss sie sich von ihrem geliebten Harry verabschieden. So lassen wir diesen Nachruf mit den von ihr gewählten Worten der Parte enden: „Trauernd, dass wir ihn verloren haben, dankbar, dass wir ihn gehabt haben und wissend, dass er uns weiterhin nahe ist…“

(Text: Noir Trawniczek)

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