Pirelli steigt aus! | 16.09.2023
Pirelli beendet Engagement! FIA sucht neuen Reifenlieferanten ab 2025
Pirelli hat bei der aktuellen Reifen-Ausschreibung kein Angebot abgegeben - damit ist klar, dass die WRC ab 2025 mit einem anderen Reifenlieferanten starten wird
Die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) sucht einen neuen Reifenlieferanten für den Zeitraum von 2025 bis 2027 und hat dazu bereits Ende Juli eine Ausschreibung gestartet. Jetzt steht fest: Der aktuelle Reifenlieferant 'Pirelli' wird kein Angebot abgeben und das Engagement nach der Saison 2024 beenden. Nach Informationen von Motorsport.com hat Michelin gute Chancen, der exklusive WRC-Reifenlieferant zu werden.
Bei einem Interview mit Motorsport.com erklärte Pirelli im vergangenen Monat noch, an einem potenziellen Angebot für die Jahre ab 2025 zu arbeiten. Nun folgt die unerwartete Absage. "Pirelli hat seine Bewerbung für die FIA World Rally Championship von 2025 bis 2027 nicht eingereicht", bestätigte der italienische Reifenhersteller in einer Erklärung.
"Infolgedessen wird das italienische Unternehmen seine Partnerschaft als alleiniger Ausrüster der WRC im Jahr 2024 beenden, nachdem es die vor drei Jahren zu Beginn des aktuellen Vertrags gesetzten Ziele erreicht hat."
Michelin als möglicher Pirelli-Nachfolger
Das Unternehmen betont jedoch, dass es sich "weiterhin dem Rallyesport verpflichtet fühlt und an allen anderen Rallye-Wettbewerben, an denen es derzeit beteiligt ist, teilnehmen wird". Derzeit rüstet Pirelli unter anderem die ebenfalls vom WRC-Promoter organisierte Rallye-Europameisterschaft mit Reifen aus, wobei das Unternehmen in diesem Fall kein exklusiver Reifenlieferant ist.
Wie bereits im Lauf dieser Woche von Motorsport.com berichtet, wird erwartet, dass Michelin zusammen mit dem indischen Reifenhersteller MRF ein Angebot einreicht. Michelin hat die WRC bereits von 2011 bis 2020 als offizieller Ausrüster beliefert und wurde dabei von DMACK unterstützt, bevor sich das Unternehmen Ende 2017 aus der Weltmeisterschaft zurückzog.
Die Bestätigung seitens der FIA, welcher Bewerber den Zuschlag erhält, wird für den 19. Oktober 2023 erwartet. Alle Reifenhersteller, die ein Angebot abgeben, müssen in der Lage sein, mindestens zwei Varianten von Schotter- und Asphaltreifen, einen Schneereifen mit Spikes sowie einen Winterreifen (mit und ohne Spikes) für Asphalt zu liefern.
"Die Bewerber müssen nachweisen können, dass die von ihnen vorgeschlagenen Reifen sicher und zuverlässig sind und allen Wettbewerbern innerhalb der jeweiligen technischen Kategorie unter den verschiedenen Bedingungen, die bei einem WRC-Wettbewerb herrschen, die gleichen sportlichen Möglichkeiten bieten", heißt es seitens der FIA.
Und weiter: "Die Bieter sollten auch nachweisen, dass ihre Produkte die höchste Beständigkeit gegen Reifenpannen aufweisen und ein hohes Maß an sportlichen strategischen Fähigkeiten bieten, die verschiedene Mischungsstrategien ermöglichen."