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Zentraleuropa-Rallye: Fall Windischberger
Foto: Haslauer

Fall Windischberger: Chronologie aus Absurdistan

Ein Polizist, der Übergangskennzeichen empfiehlt - und sie tags darauf abnimmt. Ein FIA-Delegierter, der auflegt. Und: Keinerlei Informationen. So lief die polizeiliche Startverhinderung im Fall Windischberger...

Noir Trawniczek

Hermann Haslauer ist der Besitzer des ehemaligen Stohl Racing-Citroen DS3 R5, den Christian Windischberger und Peter Treybal bei der Zentraleuropa-Rallye pilotieren wollten. Haslauer fungierte bei diesem Einsatz als Teamchef. Gegenüber motorline.cc schildert er den exakten Ablauf einer skandalös anmutenden Amtshandlung...

„Bei der Technischen Abnahme wurde uns von der Polizei mitgeteilt, dass unser Auto nicht angemeldet sei - nach minutenlangem Kopfschütteln und Telefonaten wurde uns von der Polizei mitgeteilt, dass unser Kennzeichen doch in der französischen Zulassungsdatenbank gefunden wurde und das Auto somit zugelassen ist. Für uns war der Fall somit erledigt.“

Doch der seltsame Fall war noch lange nicht erledigt: „Am nächsten Tag kam der Leiter der Polizei zu uns an den Servicestand und gab uns folgende Info: ‚Holt euch von der Zulassungsstelle ein Fünftageskennzeichen - dann könnt ihr problemlos die Rallye fahren und werdet nicht mehr kontrolliert.‘ Die Kennzeichen wurden besorgt und montiert - die Rallye startete mit dem Shakedown. Danach gab es die Überstellung nach Prag, wo am Abend zwei Sonderprüfungen auf dem Programm standen.“

Haslauer fügt hinzu: „Zwischen den beiden Prüfungen ereilte mich ein Anruf eines FIA-Delegierten, wonach bei der Einfahrt nach Deutschland bei allen, die dieses Überbrückungskennzeichen haben, dieses abgenommen wird. Ich frage den FIA-Delegierten: ‚Was sollen wir jetzt tun?‘ Er antwortet: ‚Ich weiß es nicht!‘ - und legt auf.“

An der Grenze wurden tatsächlich die Überbrückungskennzeichen abgenommen. Haslauer: „Und zwar vom selben Polizisten, der sie uns tags davor empfohlen hat. Damit war die Rallye für uns beendet - wir wissen bis heute nicht, wieso. Wir haben um Informationen gebeten, um schriftliche Unterlagen. Antwort: ‚Nein, gibt es nicht!‘.“

Mit dem Fall Korhonen, wo das italienische Einsatzteam zumindest laut FIA Decision No9 Fälschungen vorgenommen haben soll, hat der Fall Windischberger ganz und gar nichts zu tun. Der Citroen ist legal zugelassen. Haslauer klagt: „Wir haben nun einen wirtschaftlichen Schaden - wir sitzen in Gumpoldskirchen und erhielten bis heute keinen Grund für die Abnahme der uns zuvor empfohlenen Überbrückungskennzeichen. So etwas habe ich noch nicht erlebt - niemand gibt uns Infos, man lässt uns im Dunkel...“

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