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Blaufränkischland Rallye: Vorschau RRA
Fotos: Harald Illmer, RRA

Bereit für den großen ARC-Auftakt!

Race Rent Austria ist mit sieben Teams beim großen Saisonauftakt der Austrian Rallye Challenge vertreten - heuer sollen Teambewerbe gewonnen werden.

„Sport ist Mord“, sagt Race Rent Austria-Teamchef Wolfgang Schmollngruber mit einem Augenzwinkern - so sehr die körperliche Fitness im Rallyeauto von Belang ist, so sehr es also zu begrüßen ist, wenn sich Rallyefahrer sportlich betätigen, so sehr kann hier auch Pech eine Rolle spielen, wie „Schmolli“ nun in einem Telefonat erfuhr: „Stefan Traxler und Lukas Hablesreiter wollten beim Auftakt zur Austrian Rallye Challenge (ARC), im Rahmen der Blaufränkischland Rallye wieder mit unserem Ford Fiesta Mk7 Proto an den Start gehen, sein zweiter Klassenrang bei der Jännerrallye war ja ein toller Saisonauftakt - doch am Samstagnachmittag hat mich Stefan angerufen und mir erzählt, dass er sich soeben beim Schifahren das Kreuzband gerissen hat. Unser Team wünscht ihm baldige Genesung.“

Noch nicht genesen ist der Mazda 2 Proto von Markus Stockinger nach dessen Abflug beim Shakedown zur Jännerrallye - der Wiederaufbau dauert noch an, wie Markus berichtet: „Für die Blaufränkischland Rallye ist es sich noch nicht ausgegangen - aber es wird...“

Nach sieben Jahren Pause kehrte Benjamin Lamprecht im Vorjahr bei der Herbstrallye ins Cockpit zurück - im Blaufränkischland pilotiert er seinen Ford Fiesta Proto, an seiner Seite nun sein frührer Copilot Emanuel Mattes.

Mit seinen MIG Austria-Mechanikern ist Michael Kogler wieder im Race Rent Austria Team vertreten - der Melker wird seinen VW Scirocco zum ersten Mal mit dem neuen E-Fuel HVO100 betanken, mit dem der CO2-Gehalt um bis zu 90 Prozent reduziert wird. Aus dem „Gebetsbuch“ wird Tatjana Hejduk lesen. Gewertet werden Kogler/Hejduk in der neuen Alternativklasse 9.

Einen geänderten Anreiz für sportliche Höchstleistungen hat sich Teamchef Wolfgang Schmollngruber einfallen lassen: „Anstatt des Preisgeldes für Klassen-Podiumsplatzierungen gibt es heuer für alle Teams Reifengutscheine - wenn es uns gelingt, die Teambewerbe der heimischen Meisterschaften zu gewinnen. Das ist ein schönes Ziel, das wir alle gemeinsam erreichen können.“

Schart/Otti: Comeback im neu aufgebauten Evo

Ein Comeback gibt Andreas Schart nach seinem Überschlag bei der Perger Mühlsteinrallye. Der Mitsubishi Lancer Evo IX Proto wurde komplett neu aufgebaut: „Bei uns ist alles neu. Wir haben auch eine komplette Fahrwerksrevision durchgeführt und beim Neuaufbau auch einige Verbesserungen vorgenommen. So wurde beispielsweise die Elektronik auf neuesten Stand gebracht und auch beim Gewicht haben wir geschaut, dass wir noch ein wenig leichter werden. Zudem haben wir ein neues, mattfarbenes Design - und ich habe mit Ingo Otti nun quasi einen dritten Copiloten, Ingo ist ein erfahrener Mann, ein langjähriger Beifahrer und ich freue mich schon sehr auf unseren ersten gemeinsamen Einsatz.“

Sportliche Ziele hat sich Andreas für die Comeback-Rallye noch nicht gesteckt: „Die Blaufränkischland Rallye ist für uns ein Test - ich möchte einfach wieder ins Fahren kommen und auch den Überschlag aus Perg verdauen. Außerdem möchte ich mich an das verbesserte Material gewöhnen, ein paar Dinge ausprobieren und aber auf jeden Fall ohne Schäden ins Ziel kommen, um bestens für die Lavanttal-Rallye gerüstet zu sein. Denn die Rebenland-Rallye werde ich wohl auslassen um es dann bei meiner Heimrallye ordentlich krachen zu lassen.“

Leitner/Matusch: Starke Konkurrenz in der Proto-Klasse

„Mich hat das Arbeitsleben voll im Griff“, ächzt Rudolf Leitner. Und fügt hinzu: „Ich hab glücklicherweise viel Arbeit - aber für einen Test blieb da leider keine Zeit.“ Dafür wurde der Ford Fiesta Proto (Foto ganz oben) „komplett durchrevidiert - da hat der Chef höchstpersönlich drübergeschaut, das ist Qualität a la Race Rent Austria“.

Als sportliches Ziel definiert Leitner einen „guten Mittelfeldplatz“, schließlich sei die Konkurrenz in der Proto-Klasse stark: „Neben den heimischen Größen ist ja auch die deutsche Armada gefürchtet.“ Gemeint sind Florian und Franz Auer in ihren Proto-Mitsubishi. Auf dem „heißen Sitz“ wird Roland Matusch Platz nehmen.

Frühwald/Steinbauer: Nur ein „Spaß-Auto“?

„Mein Auto ist scheinbar nur ein Spaß-Auto, aber kein Zeitnahme-Auto“, scherzt Reinhard Frühwald. Der Hintergrund: Frühwald fuhr bislang drei Rallyes - beim Debüt bei den Austrian Rallye Legends 2021 lief es problemlos, doch beim ersten Bewerb, bei der Perger Mühlsteinrallye 2022, war ganz offensichtlich „der Hund“ im System: „Es gab keine Prüfuing, in der es keine Probleme gab - schließlich sind wir dann eine Runde zu wenig gefahren und wurden disqualifiziert.“ Danach, abermals bei den Austrian Rallye Legends, lief es wieder völlig problemlos. Frühwald lacht: „Scheinbar mag mich das Auto nur, wenn es keine Zeitnahme gibt.“

Am kommenden Wochenende hat das Auto, ein Mitsubishi Lancer Evo IX Proto, jedoch die neuerliche Chance, diese Theorie zu widerlegen: „Wir wollen natürlich so viele Kilometer wie möglich zurücklegen.“ Als Beifahrer hat sich Reinhard den erfahrenen Roman Steinbauer ins Auto geholt: „Er ist bereits zweimal die Blaufränkischland Rallye gefahren, was mir zugute kommen sollte.“

Grundnig/Pöltl: Debüt im M1-Yaris

Im vorigen Sommer gaben Felix Grundnig und seine Freundin Laura Pöltl ihr Debüt auf einem RRA-Mitsubishi - dabei konnten sie die Rallye auf Platz 47 sowie auf Klassenrang sieben die Rallye beenden: „Wir haben uns natürlich angesehen, wo wir gut waren in Perg und wo noch Bedarf zum Aufholen besteht. Dabei haben wir gemerkt, dass wir vor allem in den engen Ecken und langsamen Passagen noch deutlich zulegen können und da viel Zeit liegt, ohne dass wir gleich neben der Strecke landen.“

Für die zweite Rallye wechselte das Duo den fahrbaren Untersatz - sie pilotieren den seriennahen Toyota Yaris M1. Erfahrungen im Yaris hat Grundnig noch nicht sammeln können - es wird also ein Sprung ins „kalte Yaris-Wasser“, wie er bestätigt: „Wir haben noch vorher einen kurzen Rollout, um uns ein Bisschen eingrooven zu können - aber insgesamt wird es doch Neuland. Ich denke aber, dass wir schnell gut dabei sein werden. Der Yaris ist insgesamt einfacher zu fahren, dank der Serientechnik. Außerdem haben wir zwar weniger Leistung, dafür aber ohne Restriktor ein viel breiteres Drehzahlband zur Verfügung. Zusätzlich haben wir natürlich mit dem Schmolli den besten Teamchef der Welt, der durch seine Erfahrung ebenfalls vor Fehlern bewahrt. Als Heimrallye meiner Co-Pilotin und Freundin hat das alles natürlich zusätzlich einen besonderen Touch und sollte uns dann auch Schwung für meine Heimrallye im Lavanttal geben.“

Wurz/Schöpf: Ungewöhnlicher Einsatz

Ein ungewöhnlicher, einmaliger Einsatz ist jener von Markus Wurz - er kennt Wolfgang Schmollngruber schon aus jungen Jahren um die Jahrtausendwende: „Uns hat die Liebe zum Mazda Turbo verbunden -- während die anderen Burschen in die Disko gingen, sind wir lieber mit unseren Mazda driften gegangen.“ Wurz gab 2002 sein Debüt im Rallyesport und konnte damals auf einem Ford Escort RS Cosworth gleich einmal bei der Jännerrallye den achten Gesamtrang erzielen. Hernach häuften sich technische Ausfälle, sodass Markus den Helm an den Nagel hängte...

Bis er nun, 20 Jahre später, sich zu einem Comeback entschlossen hat - Wurz kaufte kurzerhand einen ehemaligen rally2-Wagen von ZM Racing. Um mit diesem fahren zu können, braucht er jedoch eine internationale Lizenz, für die er vier Rallyes in schwächeren Fahrzeugen absolvieren und beenden muss. Drei kurze Sprints absolvierten Wurz und sein deutscher Copilot Thomas Schöpf am vergangenen Wochenende mit einem angemieteten Opel Adam in Deutschland - für die vierte Rallye sprang Race Rent Austria in die Presche: „Schmolli hat mir ein gutes Angebot gemacht, sodass ich die vierte Rallye in einem RRA-Mitsubishi im Blaufränkischland bestreiten kann. Mir geht es lediglich darum, ins Ziel zu kommen, damit ich meine Lizenz lösen kann. Und ich weiß, dass man sich auf die Autos von Race Rent Austria verlassen kann.“ Sein rally2-Debüt wird Markus Wurz bei der Perger Mühlsteinrallye geben.

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