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Lavanttal Rallye 2023: Bericht Pröglhöf
Daniel Fessl

Erfolgreicher Hattrick im Lavanttal

Niederschlag und fast winterliche Bedingungen gestaltete die Lavanttal Rallye vergangenes Wochenende zur Härteprobe für Fahrer Luca Pröglhöf und das RayBAT Racing Team. Trotz vieler Probleme am Anfang kämpften sie bis zur letzten Sonderprüfung und wurden mit dem ersten Platz in der österreichischen Juniorenwertung & ORC 2000 belohnt.

Bereits bei der Besichtigung war klar, dass es diese Rallye in sich haben wird. Schnee, Regen, Schotter, Matsch und trockener Asphalt -alle Bedingungen, die eine Rallye bieten kann und mit Höchstgeschwindigkeitbewältigt werden müssen. Der Schnee wurde bereits zur ersten Challenge, denn es waren keine neuen Racing-Winterreifen mehr bestellbar und auch im Servicelager ebenfalls keine gebrauchten Racing-Winterreifen mehr aufzutreiben. Somit entschloss man sich Serienwinterreifen zu organisieren, die ebenfalls in der benötigten Dimension im Umkreis nirgends auf Lager waren. Doch Wunder warten in Kärnten scheinbar gleich ums Eck. Ein Teammitglied hat sich am privaten PKW einen Reifenschaden eingefahren und ließ sich diesen bei der nächstliegenden Werkstatt erneuern und nutzte diese Gelegenheit ebenfalls, um nochmals nach Winterreifen fürs Rallyeauto zu suchen. Der Mechaniker musste aber erneut bestätigen, dass diese Dimension nicht verfügbar ist. Das Gespräch hörte eine Dame, ebenfalls ein großer Motorsportfan, mit und bot sofort ihre Hilfe an. „Ich habe auch einen Fiesta. Montiert einfach meine Winterreifen ab und macht sie auf euer Rallyeauto!“, so die hilfsbereite Sandra. Dieses unglaubliche Angebot nahm das Team dankbar an und machte es so möglich, mit den richtigen Reifen, die für die verschneite 1. und 3. Sonderprüfung nötig waren, an den Start zu gehen.

Nur rein durch diesen Zufall und die großartige Hilfeleistung der Lavanttaler-Rallyefans gelang es 3 Minuten vor Start die richtigen Reifen am Ford Fiesta ST zu montieren.

Am Freitagnachmittagsging es los und alle Teams machten sich auf den Weg zur besagten Sonderprüfung. Aufgrund mehrerer umgefallenen Bäume wurde die Prüfung vom Veranstalter jedoch aus Sicherheitsgründen abgesagt. Somit startete die Rallye erst mit SP2, wo das Duo Pröglhöf/Ettel nur nach wenigen km gleich einen Reifenschaden hatte. Dieser bremste sie gewaltig aus und das Team musste fast 6 km auf der vorderen Felge zurücklegen. Der darauffolgenden Zeitrückstand belief sich auf knapp 1 Minute. Auf der nächsten SP, bereits mit Regenrädern ausgestattet, zeigte Pröglhöf mit einer Klassenbestzeit, dass er nicht kampflos aufgeben wird. Nach somit nur 2 gefahrenen Sonderprüfungen am ersten Tag lag das RayBAT Racing Team mit 50 Sekunden Rückstand am letzten Platz.

Der Start am zweiten Tag begann ebenfalls nicht wie gewünscht. Nur wenige Sekunden vor dem Start zur ersten Sonderprüfung am Samstag fiel die Sprechanlage aus. Copilotin Christina Ettel brüllte ihre Ansagen bestmöglich vor, jedoch war auch hier ein Zeitverlust nicht zu verhindern. Der Kabelbruch der Sprechanlage konnte provisorisch am Weg zur nächsten Prüfung repariert und die Anlage schlussendlich von den Schülern der HTL Mödling im Service erneuert werden. Hier lag Pröglhöf/Ettel noch immer nur auf Platz 4. Nicht unterzukriegen, begann ab hier die sehenswerte Aufholjagd. Zu Mittag lag Pröglhöf bereits auf Platz 2 mit 32 Sek. Rückstand. Nach dem Mittagsservice, mit dem klaren Ziel diese Rallye doch noch zu gewinnen, holte Pröglhöf bei 3 Sonderprüfungen die Bestzeit. Vor der Powerstage (letzte Sonderprüfung) war Pröglhöf nur noch10 Sekunden von seiner persönlichen Zielsetzung entfernt. Somit war klar, die Entscheidung wird auf den letzten 13 Kilometern fallen. Für Pröglhöf die letzte Chance den Sieg zu holen und somit war volle Attacke notwendig. Mit einer sensationellen und fehlerfreien Pace gelang es ihm, sich den Sieg zu „krallen“. Und dies obendrein mit einem Vorsprung von 23,7 Sekunden. Das Team konnte es kaum glauben und war überglücklich über diesen Ausgang.

Somit bereits der 3. Sieg in Folge in der Österreichischen Juniorenmeisterschaft. Pröglhöf liegt somit mit dem Punktemaximum in der Jahreswertung weit vor der Konkurrenz.

„Nach den vielen Problemen am Anfang der Rallye, war ich skeptisch,ob wir hier noch was holen können, aber Aufgeben war nie im Gespräch. Mit dem Sieg vor Augen kämpften wir uns immer weiter nach vorne. Attackieren, aber nichts übertreiben war unsere Taktik. Dass wir am Ende des Tages als Sieger durch den Zielbogen fahren, ist einfach genial. Diese Rallye werde ich bestimmt nicht so schnell vergessen. Vielen Dank an mein Team und unsere Sponsoren.“, so der strahlende Pröglhöf.

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