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Kolumne: Österreichische Spitzenpiloten?

Österreichische Spitzenpiloten?

Die Kolumne von Achim Mörtl dreht sich dieses Mal ums Thema, warum es keine heimischen Spitzenpiloten im internationalen Rallyesport gibt und was die Gründe dafür sind.

Achim Mörtl

Nachdem immer wieder das Thema Nachwuchsförderung, oder warum es keine österreichischen Spitzenpiloten im Rallyesport gibt, im Motorline-Forum aufgegriffen wird, möchte hier nochmals einen Blick drauf werfen und mich dabei auch auf Prinzipien der Spitzensportförderung in vielen anderen Sportarten stützen.

Und im Grunde gibt es da zwei Möglichkeiten. Da wäre einmal eine natürliche Selektion von klein auf. Also am besten hunderte Kinder, die sich miteinander messen, wo sich schlussendlich der Beste durchsetzt und so automatisch schon recht brauchbare Nachwuchshoffnungen an den Start für eine weitere Förderung gehen können. Funktioniert beim Langlaufen in Norwegen, Skifahren in Österreich oder bleiben wir beim Motorsport beim Minibike in Spanien oder beim GoKart in verschiedenen anderen Ländern.

In diesem Fall braucht man aber wohl einen Verband, der als mindeste Anforderung die nötigen Rahmenbedingungen sowie eine brauchbare Infrastruktur zur Verfügung stellt. In weiterer Folge Imagearbeit in Richtung Motorsport macht, Kinder für Motorsport begeistert, Nachwuchsprogramme sowie methodischen Athletenaufbau ins Leben ruft, schon früh in Kindergärten und Schulen geht um zu begeistern, Perspektiven zu bieten und so dafür sorgt, dass viele Kinder ihre ersten Schritte in GoKart, Trial etc. in Vereinsstrukturen machen können. In Österreich ein zugegeben schwieriges Thema …

Also Variante zwei, Sichtung und Förderung, was sowohl als Verbandsinitiative, in Österreich siehe oben, oder eben auf privater Initiative geschehen kann, und es ja auch schon gegeben hat! Kostet Geld, man muss dafür Geldgeber überzeugen, Perspektiven bieten und einen langfristigen Aufbau durchziehen!

Mit den Rahmenbedingungen die wir jedoch in Österreich haben, Automobilklubs die immer vorsichtiger wenn überhaupt für Motorsport eintreten, das ständige Klimathema mit dem Sündenbock Auto, die immer geringer werdende Toleranz für Motorsport, sehe ich auch hier ganz wenig Möglichkeiten, dass sich auf dieser Ebene was tut.

Bleibt also schlussendlich nur noch die familiäre Variante oder Privatinitiative und die scheitert halt auch oft an der rosaroten Brille, Stichwort Fußball- oder Tennisväter. Und wird da nicht von klein auf zielgerichtet und professionell gearbeitet, frühzeitig und vor allem rechtzeitig begonnen auch international Erfahrung zu sammeln, wird man es auch hier nicht schaffen, selbst wenn ausreichend Geld vorhanden ist.

Denn fährt man mit 24 Jahren noch mit einem Rallye4-Auto in Österreich im Kreis, wird es wahrscheinlich ganz schwierig werden in eine Position zu kommen, um nur irgendjemanden für sich zu interessieren!

Natürlich gibt es Ausnahmen, aber schaut man sich die künftigen Anwärter auf Werkscockpits wie Solberg oder Pajari mit ihren 22 Jahren an, ist die Richtung wohl ganz klar vorgegeben!

Und hätte i, tat i, wäre i mit ein paar schöngefärbten Presseaussendungen wird da dann nicht reichen ...

Euer Achim

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