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Jännerrallye: Vorschau Steffe
Foto: Wilhelm Wolfmayr

Driftige Gründe für Frauenpower

Zum Rallye-Saisonstart in Österreich haben auch Pia Steffe und Nina Spitaler ihre Teilnahme angesagt, das erste Antreten bei der Jännerrallye im Mühlviertel erfolgt wie bisher mit dem Mitsubishi Lancer Evo V. Wie oftmals davor, werden sie auch diesmal wieder das einzige reine Damenteam in der Fahrerbesetzung bilden, das sich der Zeitenjagd stellt. Nicht nur deswegen verdienen sie Aufmerksamkeit. Ihre Sport-Aktivitäten gehen weit über Rallyes hinaus, was ihnen zusätzliche Sicherheit im Grenzbereich verschafft.

Die Tradition, daß Frauen bei Rallyes in Erscheinung treten, ist zwar so alt wie der Rallyesport selber, dennoch war es eine freudige Überraschung, als mit Pia Steffe sich wieder einmal eine Dame dazu entschlossen hatte, Rallyes zu fahren. Und zwar hinterm Lenkrad, nirgendwo sonst. Zunächst noch mit Vater Günther, der selbst bei einigen Rallyes auch „Steuermann“ des Mitsubishi Lancer Evo V war, bei der Herbstrallye 2022, die mit einem Ausfall endete.

Danach jedoch konnte fast jede Rallye beendet werden, die Treue zum Mitsubishi Lancer Evo V und zum RM Racing Austria Team hatte sich bezahlt gemacht. Seit dem Saisonstart 2023 fast durchgehend regelmäßig dabei ist Nina Spitaler, die die Copiloten-Aufgabe übernommen hatte und mit Pia eine stets perfekte Partnerschaft im sportlichen Bereich vollziehen konnte. Daß die im Mostviertel beheimateten Speed-Queens (Pia ist im Bezirk Amstetten wohnhaft, Nina im Bezirk Tulln) leidenschaftlich für das schnelle Autofahren leben, natürlich nur dort, wo es gefragt und gewünscht ist (etwas Anderes käme nie in Betracht), ist dafür sicher ein guter und nützlicher Background.

So konnte sich Pia schon im späten Teenager-Alter in der Drift-Challenge Erfahrungen im Umgang mit starken Autos holen, ein BMW E30 mit Achtzylindermotor und Kompressoraufladung war dafür sicher eine gute Basis. Auch der Umstieg auf Vierradantrieb lief klaglos. Eine große Hilfe war natürlich, daß die Familie Steffe persönlich tief mit dem Motorsport verwurzelt ist. Wobei Vater Günther als Vorbild und Ratgeber besonders wertvolle Dienste leistete.

Nicht minder beachtenswert ist das Sportprogramm von Nina Spitaler, deren Vater Franz als langjähriger Rallycrosser ebenfalls eine starke Inspiration war, selbst in das Fach vorzudringen und einmal auszuprobieren, was möglich ist. Vom Slalom ging es zum Rallycross, wo ein Citroën Saxo und ein Mini zum Einsatz kommen. Schotter mag Nina besonders gern, deswegen waren auch schon Starts beim Langstreckenrennen auf dem Abbaugebiet von Limberg im Programm enthalten.

Alles das hat den jungen Frauen sehr gute Motorsport-Vorkenntnisse eingebracht, die sie bei ihren gemeinsamen Rallye-Starts sehr gut nützen können. Besonders bei den letzten Rallyes haben sich die talentierten Mädchen in einer guten Form gezeigt. Gemessen an den Gegnern, war das Ergebnis bei der zuletzt gefahrenen Herbstrallye sicher eine ihrer besten Leistungen. Einen vierten Platz in der Klasse 7.1 gab es nebenbei.

Der Premierenstart bei der Jännerrallye wird sicher mit einigen neuen Herausforderungen auf sich warten lassen. Schließlich sorgen das oft unberechenbare Winterwetter und die generell eher tiefen Temperaturen für mitunter kritische Fahrbahnverhältnisse. Und vor Allem einige lokale Größen werden ihre Streckenkenntnisse nützen. Aber auch, wenn besonders diesmal das Hauptaugenmerk auf das sichere Durchkommen gelegt werden wird, um das Risiko eines Ausfalles zu minimieren, wird sicher eine gewaltige Portion Spaß mit dabei sein. Und natürlich geht es auch darum, im Österreichischen Rallye Cup (ORM2) möglichst viele Punkte mitzunehmen.

Erfreulicherweise sind auch einige bereitwillige Sponsoren dabei, um die hoffnungsvollen Aktivitäten zu unterstützen. Neben der GS-Power Strengberg, dem Unternehmen von Pias Vater, haben sich die Himmelbauer Kfz GmbH./Unterweitersdorf, die RSU Karosserie & Lack GmbH./Kössen, die LIMODOR Lüftungstechnik GmbH. & Co KG, die Auto Ruhringer Kfz-Werkstatt/St. Peter i. d. Au, die Sperl Motors Autohandel/St. Peter i. d. Au, die Fa. Prinz Karosserie & Lackiertechnik/Seitenstetten, die irx-Karosserie GmbH./St. Valentin, die Keramo (Fliesen) GmbH., die Fa. Tech-Drive Kfz-Ersatzteile/Bad Kreuzen, das Lokal Roßstall/Strengberg sowie der Bad Zeller Eierhof angeschlossen, um die Finanzierung zu erleichtern.

Ebenfalls wichtig ist der technische Beitrag durch RM-Racing und Roman Mühlberger. Gesamtheitlich betrachtet, spricht Einiges für ein weiteres erfolgreiches Driftvergnügen der Marke Steffe & Spitaler. Eine besondere Form von Frauenpower eben.

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