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ARC, Herbstrallye: Bericht Blei
Foto: Christa Feichtner

Einsatz nach Hausherren-Art

Die Herbstrallye im nördlichen Waldviertel gilt schon seit Jahren als besonderes Sport-Ereignis. Vor Allem die aktiven Wettbewerber, die dort zu Hause sind, sind mit großer Freude dabei. So auch Jürgen Blei, der nach einer etwas längeren Pause erneut seinen Bruder Franz und den Opel Astra GSi für diesen Einsatz aktiviert hatte. Ein zweiter Platz in der Kategorie 7.2 und ein insgesamt gutes Gesamtergebnis sprechen für die Qualität des Gesamtkonzeptes.

Wie von vielen anderen Sportbegeisterten, wurde die Herbstrallye von Jürgen Blei schon lange herbeigesehnt, und gerade nach dem reduzierten Programm der letzten Zeit war die Lust besonders groß, sich wieder einmal hinters Rallye-Lenkrad zu setzen. Die Heim-Bühne mit einem vielfachen Weltmeister und anderen Größen des Fachs teilen zu dürfen, kam noch als Extra-Motivation dazu.

Zwar hatte die Einstimmung auf perfekten Wettbewerbsmodus durch die Neutralisation während der ersten Prüfung etwas gelitten, und es mußte in die zweite Prüfung mit abgekühlten Reifen gestartet werden. Die Vormittagsprüfungen liefen jedoch trotz einiger persönlicher Eingewöhnungs-Probleme ganz gut, wobei sich die Brüder Blei vor Allem zu Beginn in naher Tuchfühlung zum in der Klasse führenden Team Peter Klamminger/Tobias Klamminger bewegen konnten, die mit ihrem VW Golf IV Kitcar klar zu favorisieren waren. Etwas Schwierigkeiten bereiteten auf der vierten Prüfung die nun gewählten weicheren Reifen, die sich an der Antriebsachse stärker überhitzten, aber insgesamt verlief die erste Hälfte der Rallye bis auf zwei kleinere Mißgeschicke weitgehend störfrei.

Auch auf den Nachmittagsprüfungen, die klassisch über die Gebiete Brunn – Pfaffenschlag und Dimling – Rohrbach geführt hatten, hielten Jürgen und Franz Blei beständig ihr Tempo, auch wenn Fahrer Jürgen seine eigene Leistung kritisch einschätzt („War nicht die beste Vorstellung…“). Der stets ungefährdete zweite Platz in der Klasse 7.2 zeigt jedoch den insgesamt sehr guten Weg, auf dem sich die Waldviertler Brüder durchgehend befanden. Auch wenn dieser auf der sechsten Prüfung zwischendurch einmal neben der Strecke verlief. Die auch hier sehr gute Reaktion und die vorbildliche Haltbarkeit des Opel Astra GSi machten jedoch Alles frei für die plangemäße Zielankunft.

Als Zweite der Kategorie 7.2, Siebente der ARC-Wertung und viertbestes Team unter den 2WD-Teilnehmern mit Fahrzeugen älteren Baujahres unter immerhin gesamt hundert Startern haben Jürgen und Franz Blei ihre Aufgabe auf jeden Fall sehr gut gelöst, wie auch die unterstützenden Kräfte, die bei der technischen Vorbereitungsarbeit Hand angelegt haben. So wie unter Anderem Riccardo Holzer (RH Performance) und Marvin Lamprecht (ZTL Zerspanungstechnik). Zudem haben die im Zuge der letzten Überarbeitungen vorgenommenen Änderungen an Wagengewicht, Hinterachse und Auspuff die technische Leistungsfähigkeit etwas erhöht, auch wenn Jürgen noch etwas Praxis benötigt, um die technischen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen. Wobei die eingeleitete Umbauphase am Auto ebenfalls noch nicht ganz abgeschlossen ist.

Daß sich die Gelegenheit für eine weitere sportliche Probe bald ergibt, ist in jedem Fall geplant. Aus momentaner Sicht sind die nächstjährige Osterrallye Tiefenbach und die Rallye Radou?ská nach der ersten Erfahrung in diesem Jahr begehrte Ziele. Natürlich wird auch die Austrian Rallye Challenge weiterhin mit großem Interesse im Auge behalten.

Dank treuer Sponsoren und persönlicher Unterstützer, von der Familie bis zu engagierten Freunden, die im Service und anderen Bereichen mithelfen, ist es auch für ein verhältnismäßig schlicht aufgestelltes Privatteam, wie es die Brüder Blei sind, möglich, immer wieder spannende Projekte auf die Beine zu stellen. Die überdies die Herbstrallye 2025 als erfolgreichstes Team des MSC Thayaland beenden konnten. Diese Ehre hätten sie gerne einigen ihrer Clubkollegen gegönnt, wie vor Allem Rene Kiehtreiber und Christian Eisenmagen, die leider durch einen Unfallschaden an ihrem Mitsubishi aus dem Rennen geworfen wurden. Auch für Michael Franz/Manfred Schneider endete die Rallye mit einem technischen Ausfall an ihrem VW Golf III Kitcar etwas unglücklich, während Jürgen Strondl und Stefan Fuchs mit ihrem Peugeot 207 vorzeitig zum Stehen gekommen waren. Immerhin: Der Lada 2107, das bewährte Einsatzauto von Mario Wanko und Eva Kollmann, hielt bis zum Ende durch. Dem Ende eines de facto Mega-Events, dessen Verlauf von einer Vielzahl begeisterter Fans mitverfolgt wurde. Eine verdiente Würdigung einer großartigen Veranstalter-Leistung.

Der vorliegende Teambericht wurde im Rahmen des ARC-Presseservice im Zuge der Kooperation von Austrian Rallye Challenge und motorline.cc veröffentlicht.

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