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Jännerrallye: Bericht E&S
Foto: Daniel Fessl

Dreifach-Podium bei Heimrallye für E&S Motorsport

Vor der Haustür von E&S Motorsport in Freistadt beendete Jan Cerný die Jännerrallye 2025 auf Gesamtrang 3. Weitere Podestplätze gab es für die E&S-Piloten Martin Roßgatterer (ORC2) und Alexander Kaar (ORC3).

Die Jännerrallye wurde auch in diesem Jahr wieder ihrem Ruf als herausforderndste Rallye Österreichs gerecht. Pünktlich vor dem Start der Veranstaltung am Freitag begann es zu schneien – teils waren die Straßen in der Folge zentimeterhoch mit Schnee bedeckt, mal spiegelglatt, dann wieder Spuren freigefahren und am Sonntag bei Nieselregen auch matschig.

Jan Cerný (34 Jahre, aus P?íbram in Tschechien) war als Speerspitze von E&S in die Rallye gegangen. Beim zweiten Auftritt mit dem Citroën C3 Rally2 konnten er und sein 32-jähriger Copilot Ondrej Krajca von Beginn an die hohen Erwartungen erfüllen und auf der sechsten Sonderprüfung auch eine Bestzeit setzen. „Das Auto war perfekt, es hat richtig Spaß gemacht, bei diesen Bedingungen im Drift unterwegs zu sein.“ Cerný sorgte während der Rallye mit einigen spektakulären Fahreinlagen für Klicks auf Social Media und auch zahlreiche tschechische Fans an den Sonderprüfungen mit Jubel honorierten. „Am Sonntag ging ich es ein wenig langsamer an, da ich vor der Monte-Carlo-Rallye kein allzu hohes Risiko eingehen wollte“, so Cerný.

Ganz ohne Hoppala ging die Rallye für ?erný dennoch nicht zu Ende: Vor der finalen Power Stage touchierte Cerny mit dem Heck des Wagens ein Objekt am Streckenrand und beschädigte dabei u.a. den Auspuff des C3. Die E&S-Crew war in der kurzen Servicezeit allerdings in der Lage, die gröbsten Schäden zu reparieren und lose Teile zu fixieren. Nach über 800 Kilometern inklusive Verbindungsetappen jubelte E&S über den ersten Top-3-Platz in der Gesamtwertung der Jännerrallye. Im Regional Rally Cup, zu der neben der Jännerrallye auch die Cesky Krumlov zählt, erreichte Cerny hinter Simon Wagner sogar den zweiten Rang und hat damit bei einem möglichen Start bei der tschechischen Rallye im Mai 2025 gute Chancen auf diese Sonderwertung. ?erný abschließend: „Der Plan vor der Rallye waren die Top-5 – den haben wir mit Platz 3 erfüllt! Ich danke dem E&S-Team dafür. Ich habe nun sehr viel Vertrauen in das Auto gewonnen und freue mich auf die weiteren Starts.“

Lokalheld Martin Roßgatterer (mit Copilot Andreas Thauerböck) glückte bei seinem Debüt im Ford Fiesta Rally3 und damit in der ORM2-Wertung der Staatsmeisterschaft ebenfalls auf Anhieb ein Podestplatz. Mit Platz 2 war der Wartberger überaus zufrieden: „Mir sind die Ausfälle aus dem letzten Jahr noch im Nacken gesessen, aber ich habe früh in der Rallye wieder den Spaß am Fahren gefunden und gezeigt, wenn ich mich sicher fühle, können wir auch schnell fahren. Ich bin sehr zufrieden!“ Im Verlauf der Rallye verkleinerte „Rossi“ den Zeitverlust zum ORM2-Sieger und deutlich erfahreneren Hermann Gassner Jun., zudem kann sich Rang 7 in der Gesamtwertung der Jännerrallye 2025 ebenso sehen lassen.

Für eine große Überraschung sorgte Alexander Kaar (mit Copilot Markus Pötscher) aus Ottenschlag im Mühlkreis, der mit der Erfahrung von bisher nur einer Rallye die Spitzenfahrer bei den 2WD-Fahrzeugen aufmischen konnte. Mit dem Peugeot 208 Rally2 von E&S war er trotz einiger Schreckmomente in der Lage, auf den zweiten Rang der ORM3-Wertung zu fahren. „Ich bin erledigt. Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, dass wir bei den Spitzenzeiten mitfahren können, hätte ich das nicht geglaubt.“ Bis Samstagabend lag Kaar sogar in Schlagdistanz zum Führenden Marcel Neulinger, ehe er von der Straße rutschte: „Da hatte ich Glück, ich bin über einen Abhang runter und durch einen Bach. Ich konnte aber umdrehen und noch ins Ziel fahren.“ Platz 2 konnte der Mühlviertler Paarung dennoch keiner mehr nehmen. „Ein großer Dank gilt meinem Beifahrer Max, auf den ich mich hundertprozentig verlassen konnte. Wir haben’s bis zum Schluss durchgezogen.“

Bis zur letzten Sonderprüfungen sah es sogar nach einem vierten Podestplatz für E&S Motorsport aus: Johann Seiberl im Lancer Evo VI hielt sich nach dem Klassensieg im Vorjahr auch heuer lange Zeit am Stockerl, ehe das Technik-Pech vor der Power Stage zuschlug: Die Mechaniker im Servicezelt von E&S reagierten prompt und kappten den defekten Turbo. Ohne fehlender Aufladung war allerdings nicht mehr viel zu holen und so rutschte Seiberl mit dem damit verbundenen Zeitverlust doch noch vom Podest. Aufgeben musste leider Martin Fischerlehner (Opel Corsa Proto) nach einem Schaden an der Hinterradaufhängung.
E&S-Teamchef Dominik Senegacnik war trotz des kleinen Wermutstropfens erfreut über das tolle Teamergebnis: „Mit diesem Resultat können wir sehr zufrieden sein. Die Verbesserungen am Setup des Citroën C3 haben erneut Früchte getragen. Man darf nicht vergessen, dass wir gerade erst in unsere zweite Saison gestartet sind und bereits regelmäßig in mehreren Klassen vorne mitmischen. Nun geht es für uns erstmals zur Monte-Carlo-Rallye!“

Bereits in weniger als zwei Wochen geht es für einen Teil der E&S-Crew nach Frankreich bzw. ins Fürstentum Monaco. Die prestigeträchtige Rallye Monte-Carlo ist der Saisonauftakt der World Rally Championship. Zum ersten Mal wird dann auch ein von E&S in Zusammenarbeit mit LMP betreutes Auto an den Start gehen. Jan Cerný geht dort abermals mit dem Citroën C3 Rally2 auf die Jagd nach einer Topplatzierung im Feld der WRC2.

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