Verpflichtung bei Dacia | 23.12.2025
Warum wir Sebastien Loeb vorerst nicht mehr in der WRC sehen
Sebastien Loeb lässt die WRC-Zukunft offen, sieht aber aktuell keine Chance auf ein Comeback: Vor allem seine Verpflichtung bei Dacia steht im Weg
Kehrt Sebastien Loeb noch einmal in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) zurück? Grundsätzlich hält sich der WRC-Rekordsieger in dieser Hinsicht alle Türen offen. Dennoch ist die Aussicht auf eine Rückkehr aktuell gleich null.
Seit der Saison 2022 hat der Franzose an keinem WRC-Lauf mehr teilgenommen. In jenem Jahr bestritt Loeb vier Rallyes am Steuer eines Ford Puma von M-Sport und sicherte sich bei der Rallye Monte-Carlo seinen historischen 80. Sieg in der Rallye-WM, nachdem er sich in einem engen Duell gegen Sebastien Ogier durchgesetzt hatte.
Seither konzentriert sich der neunmalige Weltmeister primär auf sein Rallye-Raid-Programm und das Ziel, zum ersten Mal die Rallye Dakar zu gewinnen. Trotz eines Zeitplans, den er selbst als flexibel beschreibt, steht ein Gastauftritt derzeit aus verschiedenen Gründen nicht auf der Agenda.
Was aktuell gegen einen WRC-Start spricht
"Zunächst einmal ist es nicht möglich, solange ich bei Dacia bin. Aus markentechnischen Gründen ist das kompliziert", erklärt Loeb im Gespräch mit der französischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
"Irgendwann einmal eine Rallye zu fahren, warum nicht? Ich weiß es nicht. Aber aktuell gehört es zumindest nicht zu den Plänen für die nahe Zukunft", so Loeb. "Wobei meine Pläne manchmal sehr kurzfristig entstehen. Wir könnten im Februar entscheiden, im April eine Rallye zu fahren, aber momentan ist das kein Projekt."
Ganz auf den Rallyesport verzichten möchte Loeb jedoch nicht. Er schätze Einsätze wie bei der Rallye du Var oder in der französischen Meisterschaft, da dort eine gute Atmosphäre herrsche. Das Gefühl eines WRC-Autos sei zwar etwas Besonderes, doch mit 51 Jahren kommt eine Vollzeit-Rückkehr für ihn nicht mehr infrage.
Neunter WM-Titel von Ogier kein Anreiz
Selbst der neunte WM-Titel von Ogier in diesem Jahr, durch den beide nun gleichauf an der Spitze der Rekordlisten stehen, weckt in ihm nicht den Ehrgeiz, nach der zehnten Krone zu greifen.
"Ich weiß genau, dass ich es in dem Moment bereuen würde, in dem ich wieder unterschreibe", gesteht Loeb mit einem Lächeln. "Wenn die Meisterschaft nur sechs Läufe hätte, dann ja. Aber 14 Rallyes zu bestreiten und wieder voll in dieses Umfeld einzusteigen, das ist ehrlich gesagt zu viel. Die ganze Vorbereitung, das Videostudium vorab und die Rückkehr in eine Meisterschaft, in der ich die Prüfungen nicht mehr kenne, weil ich zu lange weg war, würde viel zu viel Einsatz erfordern."
Loeb betont, dass er damals genau aus diesem Grund aufgehört habe. Er wollte mehr Zeit für sich haben und frei über seinen Terminkalender entscheiden können. Das aktuelle Programm im Rallye-Raid-Sport komme ihm dabei sehr entgegen. Mit fünf Veranstaltungen im Jahr bleibe ihm genug Zeit, sein Leben zu genießen und abseits des Sports das zu tun, worauf er Lust habe.



















