RALLYE

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Wieder Schrott in Kärnten

Extrem dicht beieinander, und leider in dieser Reihenfolge, waren Glück und Unglück für Josef Schrott und Willi Hawle bei der Althofen-Rallye.

Dabei hatte es einige Zeit danach ausgesehen, als ob die Fahrbahnverhältnisse ihnen gute Chancen bieten würden. Allzu leicht jedoch konnte man sich verschätzen. Der Beginn war noch eher unspektakulär, bis zur dritten Prüfung hatte es Sepp Schrott nicht geschafft, eine Zeit unter den schnellsten Zehn der Gesamtwertung hinzulegen.

Aber dann kam die vierte Prüfung, der zweite Durchlauf von Gurk-Bergwerksgraben, und auf einmal war richtig der Bär los: Viertschnellste Zeit hinter Alfred Kramer (Renault Clio Maxi-Kitcar), Thomas Wallenwein (Subaru Impreza STI) und dem späteren Sieger, Markus Huber (Mitsubishi Lancer Evo III), wobei Letzterer nur um eine halbe Sekunde von Sepp Schrott getrennt war. Es war auch die Prüfung, auf der Hans-Georg Lindner mit dem alten Escort so großartig aufgetrumpft hatte, aber der konnte gerade noch zurückgehalten werden. Und nicht nur der, sondern – unter anderem – auch der derzeitige ARC-Führende Sascha Plöderl. An solchen Dingen erkennt man, dass man das Zeug hat, um schnell zu sein. Richtig schnell nämlich.

Dass es auf der darauffolgenden Prüfung, dem ersten Durchlauf von Waitschach-Urtl, zeitenmäßig nicht mehr so gut lief, wäre an sich nicht das große Malheur gewesen. Die Chancen auf einen Top-10-Rang und auf eine Spitzenplazierung in der Gruppe H waren unverändert intakt. Schuld an der eher schwachen Zeit auf der fünften Prüfung war vor allem ein rollender Schotter kurz nach dem Start, den Sepp Schrott etwas zu forsch angegangen war, was dazu geführt hatte, dass der Lancia an der Beifahrerseite an einem Holzstoß anschlug. Das kostete etwas Zeit, war aber noch nicht das Ende der Rallye.

Das kam auf dem Rundkurs Althofen, der wie vieles Andere bei dieser Rallye an den schnellen Stellen keine Fehler verzieh: Ein Rechtsknick nach einer 200 Meter langen Geraden, der beim Besichtigen rein äußerlich voll ging, zeigte sich beim Befahren im Rallyetempo von seiner brutalen Seite. Die scheinbar dezenten Bodenwellen reichten aus, um den Lancia auszuheben, der sich daraufhin unkontrollierbar auf die Bäume zu bewegte. Die ersten Fichten waren noch jung und dünn, aber schon bald kamen Bäume mit festeren Stämmen, die sich als sehr unnachgiebig herausstellten, und ein Vorbeikommen gab es auch nicht. Dass der vordem schöne Lancia nun dem entspricht, wie sein Fahrer heißt, ist ziemlich klar – eine Restaurierung des erheblich deformierten Objektes wird wohl einigen Aufwand und zumindest sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Die Austrian Rallye Challenge werden Sepp Schrott und Willi Hawle dennoch wie geplant fortsetzen, jetzt eben halt mit dem VW Golf III GTI, ebenfalls ein Auto von Alois Forstenlechner. Da ist es nur günstig, dass die Mühlviertel-Rallye, die als nächster ARC-Lauf in wenigen Wochen über die Bühne gehen wird, zu hundert Prozent auf Asphaltstrecken, aber keineswegs langweiligen, stattfinden wird. Nicht zu vergessen: Im Gebiet Perg fand auch die Drift-Challenge statt, und dort war Sepp Schrott im vorigen November als einziger Fahrer eines frontgetriebenen Wagens dabei – eben mit jenem Wagen, den er bei den kommenden Rallyes einsetzen wird. Show must go on – ganz egal, wie.

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