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ARC: Althofen-Rallye

Moralischer Mega-Triumph

Hans-Georg Lindner hat sich in der letzten Zeit etwas rar gemacht, was Rallye-Starts betrifft, dies hat natürlich vordergründig Budget-Gründe.

Aber wenn man schon dabei ist, dann sollte das schon etwas Besonderes sein, und zweifellos, die Althofen-Rallye auf den Spuren der Castrol-Krappfeld-Rallye, die heuer zum ersten Mal stattfand, ist keine Rallye wie jede andere. Hans-Georg Lindner wußte das, und er sollte, wie schon so oft, auch diesmal wieder das Maß der Dinge bei den Historischen sein.

Was das bedeutet, wenn ein Könner wie Hans-Georg Lindner, wie notorisch unterlegen sein Material auch sein mag, bei einem Lauf zur Austrian Rallye Challenge antritt, das konnte man bei der Althofen-Kärnten-Rallye wunderbar sehen: Es war ein Durchstarten in typischer Lindner-Manier, nicht mehr und nicht weniger. Die ersten beiden Prüfungen waren noch etwas holprig, der Drehzahlbegrenzer ließ zunächst nur 5.000 Umdrehungen in der Minute zu, was Bayerns Andreas Wetzelsperger und Capri-Hero Roland Spazierer dazu nützten, kurzzeitig in Führung zu gehen. Aber das sollte Hans-Georg Lindner mit seiner fahrerischen Leistung danach mehr als ausgleichen. Auf der dritten Prüfung meldete sich der Salzburger mit seinem silberfarbenen Escort lautstark zurück und legte auf dem verschlammten Asphalt eine siebente Gesamtzeit hin – schneller als der spätere Gesamtsieger Markus Huber übrigens.

Damit hatten sich Hans-Georg Lindner und sein bewährter Beifahrer Franz Blechinger bereits die Führung bei den Historischen erarbeitet, mit einem kleinen Vorsprung auf die bayerischen Rivalen Andreas Wetzelsperger/Karl-Heinz Bauer mit ihrem BMW 2002. Und beim kleinen Vorsprung sollte es nicht bleiben, denn Hans-Georg Lindner und Franz Blechinger setzten von nun an eine Bestmarke nach der anderen – Attacke gegen die absoluten Stars der Rallye inklusive. Besonders fulminant gelang das auf der vierten Prüfung über den Bergwerksgraben, die Hans-Georg Lindner als Fünftschnellster (Gesamtwertung, wie gehabt) beendete, nur wenige Sekunden hinter Markus Hubers Mitsubishi und Josef Schrott (Lancia), und sogar knapp vor dem derzeitigen Challenge-Führenden Sascha Plöderl (Mitsubishi). Welch großartiger Kampf!

Zu diesem Zeitpunkt hatte Hans-Georg Lindner erstmals seit der ADAC-Niederbayern-Rallye 2004 wieder große Chancen, unter die besten Zehn der Gesamtwertung einer Rallye zu kommen. Nach der fünften Prüfung, der besonders anspruchsvollen Waitschach-Urtl, die sie als Sechstschnellste ebenfalls sehr stark beendeten, lagen Hans-Georg Lindner und Franz Blechinger tatsächlich bereits auf Platz Neun. Auf dem Rundkurs Althofen konnten sie sich abermals verbessern, nun waren sie Gesamt-Achte. Andreas Wetzelsperger startete noch einmal einen Angriffsversuch, war aber knapp langsamer als das führende Ford-Team.

Kurz darauf zeigte sich, daß sich Wetzelsperger weitere Angriffsversuche sparen konnte, denn als es zum zweiten Mal über Waitschach-Urtl ging, blieb der Escort von Hans-Georg Lindner mit kaputtem Getriebe liegen. Der bis dahin Zweite übernahm damit automatisch die Führung.

Das ist natürlich ein großes Pech, dennoch bleibt die von Hans-Georg Lindner gezeigte außergewöhnliche Schnelligkeit als Tatsache bestehen. Ein bemerkenswertes Detail dabei ist, daß er sich nicht nur auf der Strecke mit Gegnern mit wesentlich stärkeren Wagen angelegt hatte, er hatte auch niemand Geringeren als Andreas Wetzelsperger zeitenmäßig wunderbar im Griff. Und Andreas Wetzelsperger, das sollte man der Vollständigkeit halber dazusagen, war Anfang der Neunziger Jahre einer der absoluten Top-Fahrer in der deutschen Rallye-Meisterschaft. Daß er es nicht heute noch ist, könnte an einem Umstand liegen, den Hans-Georg Lindner nur allzu gut kennt. Der hatte nämlich noch nie das Vergnügen, einen Turbo-Allrad-Wagen auf der Rallye-Piste zu steuern!

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