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DRM: Drei-Städte-Rallye

DRM: Grande Finale mit Beigeschmack

Hermann Gassner jun. konnte die 3-Städte-Rallye gewinnen, Fabian Kreim mit Platz 3 die Meisterschaft. Doch Kreim wurde kurz darauf disqualifiziert.

Michael Hintermayer - Fotos: ADAC Motorsport

Ratlose Gesichter in Deutschland: Nach einem spannenden Meisterschaftsfinale ist großes Kopfschütteln angesagt. Doch der Reihe nach: Hermann Gassner Junior und Ursula Mayrhofer reisten mit 28 Punkten Rückstand auf Kreim zum Meisterschaftsfinale. Bei seiner Heimrallye versuchte der Hyundai-Pilot, die kleine Chance auf den Sieg in der DRM zu wahren. Was folgte, war ein Hagel an Bestzeiten für Gassner im i20 – er gewann die Rallye souverän mit einem Vorsprung von 30,7 Sekunden vor Christian Riedemann im Polo R5.

Jedoch konnte Kreim im BRR-Fabia R5 die Rallye auf dem dritten Platz beenden und sich somit den Meistertitel sichern. Ein packendes und sportlich höchst sehenswertes Saisonfinale, welches eigentlich keine Verlierer hervorbrachte, nur Gewinner.

Paukenschlag nach dem Ziel

Doch kurz danach war die Freude auch schon wieder verflogen. Fabian Kreim, Hermann Gassner Senior und Christian Allkofer wurden disqualifiziert. Grund dafür war ein Unfall auf SP7, bei dem Dominik Dinkel seinen Škoda Fabia über einen Abhang in den Wald feuerte. In einer Linkskurve kam er von der Straße ab und kam rechts der Strecke im Wald zum Liegen. Das Auto dürfte schrottreif sein, der Crew blieb aber unverletzt. Auf der Strecke deutete nur ein Stück Stoßstange und eine Bremsspur auf den Unfall hin, Kreim, Gassner Senior und Christian Allkofer passierten die Stelle ohne Anzuhalten.

Die Begründung der Disqualifikation lautet: „Fahrer und Beifahrer hätten sich dahingehend eingelassen, weder ein verunfalltes Auto, noch ein OK-Schild gesehen zu haben. Dem Fahrer sei nur ,,Gestrüpp" auf der Fahrbahn aufgefallen. Artikel 40.2.3 DMSB Rallye-Reglement schreibt vor, dass ein nachfolgender Teilnehmer sofort und ohne Ausnahme anhalten muss, um Hilfe zu leisten, wenn kein OK-Schild gezeigt wird. Obwohl kein Auto zu sehen war wäre ein Anhalten geboten gewesen, da eine abgerissene Stoßstange am Fahrbahnrand und Bremsspuren auf der Fahrbahn zu sehen waren und die Hälfte der Strecke mit Buschwerk bedeckt war, die auf eine Unfallsituation hindeuteten was sich aus den gesichteten Onboard-Videos ergibt. Aufgrund der durch den Verlauf der bisherigen DRM/ADAC Rallye Masters geprägten erhöhten Sicherheitssensibilität ist die ausgesprochene Strafe ist daher schuld- und tatangemessen“, so der Wortlaut des offiziellen Dokuments der Sportkomissare.

Diese Entscheidung sorgt für Furore und heftige Diskussionen, da Kreim schon einmal an einer Unfallstelle vorbeifuhr ohne anzuhalten. Somit wäre er ein Wiederholungstäter. Ob die Stelle wirklich als Unfallstelle zu erkennen war bezweifeln aber viele, da mit Hermann Gassner Senior der sicherlich erfahrenste Rallyepilot Mitteleuropas ebenfalls nicht anhielt, da er den Unfall nicht erkannte.

Trotz der Disqualifikation bleibt Kreim der Meistertitel, da ihm nach deutschem Sportrecht die Powerstage-Punkte nicht aberkannt werden können. Er gewinnt die DRM mit einem Punkt Vorsprung vor Gassner Junior.

Was bleibt ist ein Scherbenhaufen. Es ist schade, dass ein großartiges Meisterschaftsfinale mit zwei strahlenden Siegern so endet. Und dass die offizielle Presseaussendung der Rallye vor dem versenden im Kochwaschgang gesäubert wurde. Dort verliert man kein Wort über diesen Vorfall.

Auch für die weiteren Österreicher im Feld verlief die 3-Städte-Rallye nicht nach Wunsch. Das Ziel sahen nur Michael Putz/Christoph Kraus im BMW 2002 auf Gesamtrang 48 (jedoch mit dem Sieg in ihrer Klasse) und Richard Knapp/Claudia Böckl im Mitsubishi Lancer Evo III auf Gesamtrang 64. Mario Schopper und Claudia Dorfbauer mussten ihren Fiesta R2T schon auf der ersten SP unfallbedingt abstellen, wie auch Hans-Peter und Renate Wieger im historischen Ford Escort.

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