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ERC: Ypern-Rallye

Spannender Dreikampf

Nach einem Überschlag von Citroen-Pilot Kevin Abbring führt Craig Breen im Peugeot knapp vor Bryan Bouffier und Stefan Lefebvre.

Craig Breen hat bei der Rallye Ypern im Rahmen der Rallye-Europameisterschaft (ERC) am Freitag die Führung im Gesamtklassement übernommen. Der Peugeot-Pilot gewann nur zwei von sieben Wertungsprüfungen und hatte technische Probleme, profitierte jedoch von einem folgenschweren Fahrfehler seines lange führenden und pfeilschnellen Citroen-Konkurrenten Kevin Abbring. Der Niederländer im DS3 R5 fabrizierte auf der sechsten Etappe einen Überschlag und schied aus.

Die Halbzeitbilanz Breens fällt gemischt aus. "Es war kein so schlechter Tag für uns", sagt der Ire, der in Flandern seine Führung in der EM-Gesamtwertung ausbauen kann. "Ich hatte auf der letzten Etappe wieder Schwierigkeiten mit absterbender Drehzahl. Am Ende des ersten Tages an der Spitze zu liegen ist mehr als ich hätte erwarten dürfen." Ärgster Verfolger des 208 T16 ist Bryan Bouffier (Citroen, +4,6 Sekunden), den dritten Rang belegt Stephane Lefebvre (Peugeot, +10,7 Sekunden).

Die Skoda-Fahnen hoch hält Freddy Loix als Vierter (+25,8 Sekunden). "Sehr kompliziert, denn ich fahre das Auto zum ersten Mal. Da lässt sich einiges verbessern", schätzt der Lokalmatador seinen Auftritt ein. Langstrecken-Star Romain Dumas (+1:27,2 Minuten) ist beim Experiment mit dem Porsche 911 GT3 RS überraschend gut unterwegs und liegt bei Halbzeit auf dem neunten Platz. "So weit sind wir von Bestzeiten nicht entfernt", meint er. "Ich habe Spaß, aber ich mache auch Druck. Langsam erkenne ich die Straße besser, es wird einfacher, aber mit Porsche ist es schwieriger."

Die Ereignisse des Tages der Reihe nach: Den Auftakt in Langemark und Abschnitt zwei entschied jeweils Qualifying-Sieger Abbring für sich - trotz einer zu aggressiven Fahrweise und einem Problem mit der Drehzahl des Motors seines Citroen, das ihn dazu zwang, später zu schalten. "Es lief gar nicht glatt", kommentiert er. Auf den anschließenden Etappen drei und vier übernahmen Breen respektive Bouffier das Zepter, wobei der Ire erstmals die Ypern-Führung eroberte.

Bouffier verschenkte eine bessere Ausgangsposition zur Abendpause, als er auf Wertungsprüfung zwei in einer Rechtskurve von der Fahrbahn abkam, sich drehte und mit dem Heck sanft in die Streckenbegrenzung einschlug. Ein kleiner Schaden am Hinterrad war die Folge: "Ich habe einen Fehler gemacht. Bis dahin war es nicht mein Tag. Ich werde keinen Schnitzer mehr einbauen", so Bouffier nach dem Malheur.

Schlechter erging es Abbring auf der vierten Etappe, schließlich kostete ihm ein schleichender Plattfuß vorne rechts rund 20 Sekunden. "Dabei lief es wirklich gut", hadert der Citroen-Pilot mit dem Rückschlag für seine Siegambitionen. Ebenfalls im Pech: Sam Moffett (Ford), von dessen Auto bei seinem Dreher auf Abschnitt zwei nach eigener Aussage "in Irland nichts übrig gewesen wäre", sowie Marty McCormack. Er warf seinen Skoda bei gleicher Gelegenheit in die Botanik.

Dass ohne technische Pannen oder Patzer gegen ihn in Flandern kein Kraut gewachsen war, stellte Abbring mit der dritten Bestzeit des Tages auf der fünften Etappe unter Beweis, die Lefebvre seine Frontschürze kostete. "Keine Ahnung, ich mache keine Fehler", wundert sich der Peugeot-Mann über den Schaden, der weder ihm noch dem Co-Piloten aufgefallen war. Die Bedingungen waren seit der Pause schwieriger, weil die Straßen nach kurzem Regen noch immer feucht waren.

Bouffier verkürzte nach einem Reifenschaden mit weiteren Bestzeiten auf den Etappen sechs und sieben den Rückstand auf Breen um 4,2 Sekunden. "Ich bin von meiner Zeit überrascht, ich hielt mich gar nicht für so schnell", meint der Franzose. "Das ist eine gute Ausgangsposition für den Service. Wir müssen kämpfen, aber es ist ein guter Kampf." Lefebvre ließ dagegen etwas Federn, weil ihm "aus Mangel an Konzentration" kurz vor Tagesende ein Fahrfehler unterlief.

Die Rallye Ypern wird am Samstag mit den abschließenden neun Wertungsprüfungen fortgesetzt. Um 11:5t Uhr startet die neunte Etappe in Reninge, den Arbeitstag und die gesamte Rallye beenden die Piloten gegen 22:00 Uhr in Hollebeke. Insgesamt stehen 169,80 Wertungskilometer auf dem Programm, wobei drei Reparaturpausen vorgesehen sind. In Flandern findet der fünfte von zehn ERC-Läufen der Saison 2015 statt.

Nach Tag 1 (SP 7)
01. Craig Breen (Peugeot 208 T16) - 46:43,9 Minuten
02. Bryan Bouffier (Citroen DS3 R5) +4,6 Sekunden
03. Stephane Lefebvre (Peugeot 208 T16) +10,7 Sekunden
04. Kevin Princen (Peugeot 208 T16) +22,5 Sekunden
05. Freddy Loix (Skoda Fabia R5) +25,8 Sekunden
06. Bernd Casier (Ford Fiesta R5) +39,3 Sekunden
07. Vincent Verschueren (Citroen DS3 R5) +57,8 Sekunden
08. Martin McCormack (Skoda Fabia S2000) +1:21,0 Minuten
09. Romain Dumas (Porsche 911 GT3 RS) +1:27,2 Minuten
10. Bruno Magalhaes (Peugeot 208 T16) +1:32,7 Minuten

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