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ERC: Rzeszów-Rallye

Nach Tag 1: Der Lokalmatador zieht davon

Kajetan Kajetanowicz sicherte sich auf der Nachmittags-Schleife in Polen drei SP-Bestzeiten und führt nun deutlich vor Bryan Bouffier.

Fotos: Kajetanowicz, ERC

Die erste Etappe der Rzeszów-Rallye brachte das erwartete Duell zwischen Lokalmatador Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) und Asphalt-Spezialist Bryan Bouffier (Citroen DS3 R5). Nach insgesamt sieben Sonderprüfungen führt "Kajto" den siebten Europameisterschaftslauf der Saison 2016 an. Kajetanowicz beendete die turbulente erste Etappe mit 33,1 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen. Alle weiteren Fahrer konnten das Tempo des Spitzenduos nicht mitgehen. Grzegorz Grzyb (Ford Fiesta R5) ist mit fast zwei Minuten Rückstand Dritter.

Der Startschuss zur Polen-Rallye fiel am Donnerstagabend mit einer Superspecial in der Stadt Rzeszow. Kajetanowicz stellte unter dem Jubel seiner Fans die erste Bestzeit auf, bevor die erste Etappe am Freitag losging. Schon die erste Prüfung verlief turbulent. Lukasz Habaj, der amtierende polnische Meister, drehte sich schon in der zweiten Kurve und blockierte die Straße für den nachfolgenden Kajetanowicz, der dabei etwa 13,2 Sekunden verlor.

"Es war in der zweiten Kurve", berichtet Habaj verärgert. "Ich bin mit harten Reifen gefahren und es war sehr rutschig. Das hatte ich nicht bedacht. Das Heck brach aus und ich konnte es nicht mehr einfangen. Ich rutschte in den Straßengraben und büßte zwei Minuten ein." Damit verlor ein Geheimfavorit die Chance auf den Sieg. In der Folge entwickelte sich ein enges Duell zwischen Bouffier und Kajetanowicz.

Nach SP5 übernahm "Kajto" die Führung, denn die Rennleitung korrigierte nach dem Mittagsservice dessen Zeit. Kajetanowicz war in der zweiten Fahrt durch die "Koniezkowa"-Prüfung um 2,6 Sekunden schneller als Bouffier. Damit war er in der Gesamtwertung nur noch 4,7 Sekunden hinter dem Citroen-Piloten. Da die Rennleitung Kajetanowicz für SP2 zehn Sekunden gutschrieb, drehte sich die Spitze. Der Druck lag auf Bouffier, denn der Franzose war einen Tick langsamer als der Pole.

Bouffier macht den entscheidenden Fehler

SP6 war die abschließende Prüfung des Tages und es fiel eine Vorentscheidung. Bouffier drehte sich und ließ 20 Sekunden liegen. "Schade, es war meine Schuld", zuckt er mit den Schultern. "Es passierte bei einer Abzweigung, dort war es sehr schmutzig. Das Auto überteuerte und ich konnte es nicht mehr halten. Ich musste den Motor neu starten." Da sich Kajetanowicz die Bestzeit sicherte, beträgt sein Vorsprung am Freitagabend 33,1 Sekunden.

"Ich genieße diese Rallye und dieses Duell", lacht der amtierende Europameister. Kajetanowicz jagt noch seinen ersten Saisonsieg. "Ich freue mich über die Führung. Im Auto ist es aber sehr heiß und es ist schwierig, die Konzentration zu halten." Sein Angriff bei dieser Asphalt-Rallye zahlte sich während der ersten Etappe aus. Sein EM-Konkurrent Alexej Lukjanuk ist in Polen nicht am Start. Mit einem Sieg könnte sich Kajetanowicz in der EM-Wertung einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Die polnischen Fahrer haben auf heimischem Boden alles im Griff. Nur zwei Fahrer in den Top 10 kommen aus einem anderen Land. Das ist neben Bouffier noch der Este Raul Jeets auf dem neunten Platz. Am Samstag geht die Rzeszów-Rallye mit der zweiten Etappe zu Ende. Weitere sechs Sonderprüfungen über 106,14 Kilometer stehen noch auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 7 von 13 Prüfungen (Top 5):

01. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) - 1:01:30.8 Stunden
02. Bryan Bouffier (Citroen DS3 R5) +33,1 Sekunden
03. Grzegorz Grzyb (Ford Fiesta R5) +1:51,8 Minuten
04. Jakub Brzezinski (Ford Fiesta R5) +2:06,4
05. Filip Nivette (Skoda Fabia R5) +2:19,4

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