RALLYE

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Verglühter Komet

Alles andere als farblos war das erste Vordringen von Wilfried Ohrfandl und Manuel Schalko in die bayrische Rallyewelt.

Man kann wohl sagen, daß nach diesem Auftritt der Ruf des MSV Litschau, für fahrerisches Draufgängertum zu stehen, noch zusätzlich gefestigt wurde. Die Niederbayern-Premiere des zur Zeit erfolgreichsten Waldviertler Rallyeteams war eine starke Nummer. Allerdings mit dem Preis, daß nach der Hälfte der Rallye die Vorstellung zu Ende war, weil plötzlich eine Seite des Wagens in die Luft aufgestiegen war: Der Beginn eines Überschlages und somit der Anfang vom Ende.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne, das weiß Beifahrer Manuel Schalko, im Hauptberuf Tischler, am besten. Und vor dem Erfolg steht immer eine Menge Schweiß und ab und zu auch etwas Schrott. Tatsache ist, daß Wilfried Ohrfandl in dieser Saison einiges an fahrerischem Selbstvertrauen dazugewonnen hat, und der bisherige Saisonverlauf gibt ihm recht: Die Richtung stimmt.

Dieser Eindruck bestätigte sich bei der ADAC-Niederbayern-Rallye voll und ganz, wo er sich trotz fehlender Streckenkenntnisse, wie sie beim ersten Start bei einer bestimmten Veranstaltung eben gegeben sind, sofort heimisch fühlte und großartige Zeiten vorlegte. Während Philipp und Stefan Manhart eher mit Zurückhaltung zur Sache gingen, was nach der negativen Erfahrung bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye verständlich ist, ließ Wilfried Ohrfandl seinen Opel Astra GSi richtig fliegen und zeigte sich bestens disponiert.

Wie gut er dabei war, zeigte sich nach der fünften Prüfung, wo er gemeinsam mit Manuel Schalko das viertbeste rein österreichische Team gebildet hatte (ohne Berücksichtigung des deutsch-österreichischen Doppels Sandro Wallenwein/Pauli Zeitlhofer). Und das Ganze knapp hinter Dr. Heinz Andlinger mit dem Gruppe A-Mitsubishi und dem Star aus Bayern, Christoph Unterhuber. Kurze Zeit waren sie sogar zweitbeste Österreicher, nach dem Mißgeschick von Wolfgang Schmollngruber. Von der Grundstimmung hätte die Rallye kaum besser verlaufen können.

Aber gerade dann, wenn man besonders gut in Schwung ist und man scheinbar das Gefühl hat, alles unter Kontrolle zu haben, kommt oft der Moment, wo es einen den Boden unter den Füßen (oder den Rädern) wegzieht. So geschehen auf der sechsten Prüfung namens „Ranfels-Burgsdorf II“. Ein Schicksal, das Wilfried Ohrfandl und Manuel Schalko mit zahlreichen anderen Teams teilte, auch der prominenten Besetzung Mario Saibel/Peter Müller. Die ADAC-Niederbayern-Rallye kann sehr schön sein, aber sie hat auch ihre Tücken.

Trotzdem fuhren Wilfried Ohrfandl und Manuel Schalko wie viele andere mit dem sicheren Gefühl nach Hause, daß man die ADAC-Niederbayern-Rallye wieder fahren sollte, und überhaupt: Wenn es beim ersten Mal schon so gut geht, wie sollte es dann erst beim zweiten, dritten Mal sein, wenn man noch genauer weiß, wie viel Speed und Drift die Kurven vertragen? Dann würde es erst richtig Spaß machen. Ganz sicher auch gehört Wilfried Ohrfandl nicht zu denen, die nach einer Niederlage ihre Motivation verlieren. Eine solche bewirkt bei ihm eher das Gegenteil.

Wenn man die Bewegung in der Austrian Rallye Challenge betrachtet, so ist von einer Niederlage sowieso nichts zu erkennen, obwohl man natürlich sagen könnte: Wenn Wilfried Ohrfandl seinen sicheren Klassensieg ins Ziel gefahren hätte, wie hätte es dann erst für ihn ausgesehen? Wolfgang Schmollngruber mußte nämlich seinen ersten Ausfall in diesem Jahr hinnehmen, der eigentlich kein Ausfall, sondern eine Disqualifikation war. Der diesmal sehr stark gefahrene Hans Zwickl und Philipp Manhart liegen noch deutlich zurück, aber sie haben mit einem Riesenschritt aufgeholt. Noch liegt Wilfried Ohrfandl an der guten zweiten Stelle, der erfreuliche Trend setzt sich fort.

Bis zur Herbst-Rallye am 7. Oktober sollten die Schäden am Auto, von denen man annimmt, daß sie minimal sind, wieder behoben sein, um einem starken Saisonfinale nicht im Weg zu stehen. Mit Unterstützung der Sponsoren Tischlerei Schalko, Glaserei Lunzer und www.traktorrennen.at fand bisher schon ein äußerst lebhaftes Eingreifen ins Geschehen der Austrian Rallye Challenge statt, und so sollte auch der Saison-Ausklang aussehen. Diese Annahme kann als durchaus glaubwürdig angesehen werden.

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