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Rallye-ÖM: IQ-Jänner-Rallye

Chrisis crisis

Christof Klausner wurde beim 25 Jahr Jubiläum seines Audi quattro von Technik-Troubles geplagt, den Zuschauern bot er dennoch eine gute Show.

Die gute Nachricht: Christof Klausner ist wieder da, und er teufelt und driftet ungestüm herum wie eh und je. Die schlechte Nachricht: Getriebeärger.

Die Krise in Chrisis Rallyeleben, von der man hoffen kann, daß sie nur vorübergehend ist, ist somit ausschließlich technischer Natur. Er fährt unverändert quer, daß die Fetzen fliegen, und er sorgt nach wie vor auch für einen geringen Materialverschleiß bei Stoppuhren (deren Arbeitszeit wird verkürzt). Es ist alles so, wie es von Anfang an war, nur noch ein bißchen schöner.

Man sollte nicht vergessen, daß die IQ-Jännerrallye 2006 im Zeichen des großen Audi-Jubiläums stand, zumindest in zahlreichen Medien wurde diese Tatsache im Vorfeld groß hervorgehoben.

Den Besuchern der Rallye wird das eher wenig aufgefallen sein, man hatte im Gegenteil geradezu das Gefühl, dass es Audi eher unangenehm wäre, mit großen Siegen bei Rallyes in Verbindung gebracht zu werden, auch wenn sich hier ohne jeden Zweifel der Wandel vom unbeachteten Biedermann-Vehikel zum gefragten Imageauto einer ganzen Generation vollzogen hatte.

Von einer seitens des Werkes geförderten authentischen 25-Jahr-Feier war wenig zu merken, lediglich die Drifts von Sepp Haider ließen ein wenig Stimmung aufkommen.

Unbeschadet davon reagiert das Rallyevolk noch immer enthusiastisch, wenn ein originaler Ur-Quattro oder ein Abkömmling davon (hier wäre vor allem der Audi S2 von Kurt und Thomas Manzenreiter zu nennen, die mit ihrem Stockerlplatz in der Gruppe H sensationell abgeschnitten haben) über die Rallyepisten fegt, und damit das noch länger so bleibt, wird sich Christof Klausner ab sofort der weiteren Pflege des alten Spirits annehmen.

Sein Name hat ja mittlerweile schon eine beachtliche Strahlkraft: Wenn zu Ehren eines Fahrers des Nachts ein Feuerwerk gezündet wird, das so monströs ist, daß man den in leuchtendem Rot erhellten Himmel noch in einer Entfernung von zehn Kilometern Luftlinie sieht, dann spricht das schon für sich.

Dabei war der Beginn auf SP 1 alles andere als der große Motivationsschub, gerade so, als wollte das berühmte Auto ob der Ignoranz seines Geburtshauses seinen Dienst verweigern: Es gab Schwierigkeiten mit dem Ladeluftkühler, der Klausner-Audi fand sich daraufhin auf dem letzten Platz wieder, mit rund 11 Sekunden Rückstand auf den Vorletzten. Normalerweise ein Grund, am besten gleich aufzuladen und heimzufahren.

Aber damit hätte Christof Klausner ja Verrat an seiner Philosophie begangen, zunächst für das Publikum und erst in zweiter Linie um ein gutes Ergebnis zu fahren; wie wir wissen, ist er allzeit in der Lage, beides zu vereinbaren, und überdies wären Testkilometer mit dem neuen Wagen durchaus wertvoll. Und Klemens Berger, der seinen Bruder Christian würdig als Beifahrer vertrat, sollte ja auch noch etwas erleben.

Die weitere Ausrichtung der Rallye erfolgte nach dem Motto „erst einmal schauen, was geht“. Was auf den folgenden beiden Prüfungen ging, war jeweils eine 22. Gesamtzeit, und hier sprechen wir immerhin von einer Rallye, bei der alleine aus dem Ausland über 15 Allradwagen der neuesten Generation angetreten waren.

Die Zeiten blieben bis zu dem Zeitpunkt nahezu unverändert, als Christof Klausner auf Franz Kohlhofer aufgelaufen war, der sich mit seinem Quattro in den Schnee gebohrt hatte. Christof half mit einem Abschleppseil, das „Verkehrschaos“ zu beheben.

Im Lauf des Freitages barg er noch ein zweites Mal den im Schnee versunkenen Audi von Franz Kohlhofer, wofür dieser sich gebührend bedankte. Christof leistete die Hilfe mit der Gewißheit, daß Franz Kohlhofer für ihn das Gleiche tun würde, womit er sicher richtig liegt.

Am zweiten Tag schien die Rallye für das Klausner-Team zu arbeiten, denn nach der Castrol-Arena Königswiesen waren Klausner/Berger plötzlich sehr viel weiter vorne. Kurz darauf war jedoch alles wieder vorbei, denn es stellten sich Schwierigkeiten mit dem Getriebe ein.

Mit dem waidwunden Auto fuhr Christof noch eine 27. Zeit in der Castrol-Arena – Abflug in die Schneewand beim Ausdriften inklusive – aber dann war die Messe gesungen. Deutlich besser erging es Freundin Daniela, die sich als Beifahrerin von Escort-Fahrer Christian Eberherr über einen zweiten Platz bei den Historischen hinter Kris Rosenberger und Tina-Maria Monego freuen durfte.

Was bleibt, ist die Erfahrung, dass der Umstieg auf den PS-stärkeren Urquattro in Sachen Schnelligkeit durchaus die gewünschte Wirkung gezeigt hatte: Bei normalem Verlauf wäre ein Gruppe H-Sieg kein Ding der Unmöglichkeit gewesen.

Man darf schon gespannt sein auf die erste schneefreie Rallye mit dem neuen Wagen, wo man den Leistungsunterschied noch deutlicher merken wird. Wenn es auch noch gelingt, die Zuverlässigkeit in den Griff zu bekommen, stehen den Klausner-Fans gute Zeiten bevor.

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