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Wolff out, Hideg neuer Gesamtleader

Wolff und Rosenberger mit Defekt out, Hideg gewinnt die 1. Etappe knapp vor Mörtl und Gaßner, Kogler Top-Diesel, Wollinger Top-Ford.

So gut er für Toto Wolff begonnen hatte, so schlecht endete der erste Tag bei der Ostarrichi-Rallye für den Wiener Mitsubishi-Piloten, der nach einer riesengroßen Schrecksekunde Gott sei Dank selbst berichten konnte, was passiert war:

„Kurz vor dem Ziel der vierten Sonderprüfung hat mich plötzlich das Heck überholt – es muß irgendwas am Auto gebrochen sein, denn ich konnte nichts mehr tun, Gery und ich waren nur Passagiere. Wir sind rund 300 Meter über steiles Gelände abgestürzt. Ein Jammer, denn bis zu diesem Zeitpunkt war ich wirklich gut unterwegs…“

Von Wolffs Ausfall konnten Krisztian Hideg (Mitsubishi Evo VI) und Achim Mörtl (Subaru Impreza) profitieren, wobei sich letzterer schon eine SP zuvor an Wolff vorbeigeschoben hatte. Jetzt ist der Ungar neuer Gesamtführender, kann damit beruhigt die Nachtruhe antreten.

Hideg: „Die Prüfungen waren unglaublich schwierig, vor allem die SP 1 und 3. ich hatte zudem Probleme mit den Reifen, die nachgeschnittenen Pneus waren hinten statt vorne montiert, das war ein Fehler. Sonst war es ein ruhiger Tag, das soll morgen auch so werden – ich will unbedingt gewinnen!“

Und Mörtl, der nur 4,5 Sekunden hinter Hideg auf Gesamtplatz zwei liegt und somit deutlich die Gruppe N anführt, durfte ebenfalls zufrieden sein.

Der Kärntner im Etappenziel: „Bei mir ist alles in Ordnung, die Prüfungen gefallen mir gut. Gegen die Gruppe-A-Autos ist es schwieriger als ich dachte, allerdings haben wir auch 50 PS weniger. Warten wir ab, welches Wetter morgen kommt…“

Richtig „aufgedreht“ hat Hermann Gaßner: Das bayerische Mitsubishi-Urgestein feiert ja seine Premiere im Evo IX und auf den Sonderprüfungen Nummer 3 und 4 schob er sich mit tollen Zeiten bis auf den dritten Gesamtrang nach vor:

„Zu aller erst ein Kompliment an den Veranstalter. Das waren tolle Sonderprüfungen und der Start in Linz mit dem Wahnsinns-Publikum ist eine schöne Sache. Ich hab’ erst auf der zweiten Runde in meinen Rhythmus gefunden, vorher war’s ein gemächlicher Beginn. Morgen möchte ich schon in der Früh angreifen!“

Hinter ihm lauert ein bestens aufgelegter Mario Saibel, der die beiden schnellsten Lokalmatadore „im Genick“ hat: Auf Rang sechs der Mühlviertler Bäckermeister Ernst Haneder (Mitsubishi Evo VIII), auf Platz sieben der Überraschungsmann des Tages, Johannes Keferböck (Mitsubishi Evo VI).

Mindestens genauso überraschend und überzeugend zugleich fuhr am ersten Tag der Ostarrichi-Rallye 2006 der Führende der Alternativantriebsklasse, der im Gegensatz zur letzten Rallye am Steuer eines Diesel sitzt:

Youngster Michi Kogler war mit dem VW Golf IV KitCar der Schnellste, er verwies Lokalmatador Seppi Stigler aus Steyr im baugleichen Auto auf den zweiten Rang, immer noch toller Dritter ist Martin Fischerlehner (Skoda Fabia RS TDI).

Kogler zu seiner Führung nach dem ersten Tag: „Ich hab’ mich einfach wohl gefühlt, bin nur mein Tempo gefahren und habe nie auf die Zeiten geschaut – das hat sich offensichtlich ausgezahlt. Außerdem hab’ ich immer die richtigen Reifen erwischt, das ist natürlich auch gut gewesen!“

Hannes Danzinger konnte nach einem langsamen Beginn Plätze gut machen, er rückte auf den vierten Rang bei den Alternativen vor. Michi Böhm ist zwar zeitmäßig nicht so weit zurück, Platz fünf wird aber nicht das sein, was er sich erhofft hatte.

Und Beppo Harrach hadert bei der Weltpremiere seines Gas-Evos ein bißchen mit fehlender Leistung, das OMV-Team hofft aber, die Probleme in den Griff zu bekommen – und wirklich schlecht ist der Auftritt für ein völlig neues Auto ja nicht.

Die Top-Ten werden von Franz Sonnleitner (Mitsubishi Evo VIII) – der nach einem Differentialproblem zu Beginn zulegen konnte – Walter Kovar (Mitsubishi Evo VII) und Dr. Franz Xaver Berndorfer (Mitsubishi Evo VI) komplettiert.

Neben dem Ausfall von Toto Wolff war die Rallye leider auch für andere Teams vorzeitig zu Ende, die schwierigen Bedingungen forderten ihren Tribut: Kris Rosenberger mußte sein VW Golf IV KitCar abstellen, um gröberen Schaden am angeschlagenen Motor zu vermeiden, für Gruppe-N-Pilot Willi Stengg war die Rallye schon nach zwei Sonderprüfungen vorbei: Das Getriebe an seinen Evo VII hielt nicht durch.

Glück im Unglück hatte Lokalmatador Bernhard Jahn, der Freistädter verzeichnete einen bösen Abflug in den Wald, bei dem der Subaru Impreza sogar zu brennen begann – er und seine Frau Petra blieben glücklicherweise unverletzt, im Zuge ihres Unfalls mußte die vierte SP sogar neutralisiert werden.

Die Junioren der Ford Fiesta Sporting Trophy haben auch bei ihrem zweiten Rallye-Einsatz kein Glück mit dem Wetter, trotzdem schlagen sie sich recht achtbar. Daniel Wollinger führt nach dem ersten Tag 23,2 Sekunden vor Christoph Leitgeb, Rene Winter ist nur knapp dahinter Dritter. Dominik Hartl hatte dagegen bereits auf der ersten SP Pech, er rutschte aus und verlor über zwei Minuten.

Bester H-Pilot ist nach wie vor Christoph Klausner er driftet mit seinem Audi quattro Coupé auf dem 22. Rang, kurioserweise ex-aequo mit Alois Forstenlechner im VW Golf III 16V, knapp dahinter liegt Jänner-Rallye-H10-Sieger Johann Seiberl (Mazda 323 BG).

Hist. EM: Im Match Lindner gegen Pointinger steht’s 1:0!

Bei „Halbzeit“ hat Hans-Georg Lindner die Nase vorn. Er führt das Feld der historischen Europameisterschaft vor seinem Markenkollegen Sepperl Pointinger an, der am zweiten Tag nichts unversucht lassen wird, um doch noch seinen dritten Sieg in Folge feiern zu können.

Die beiden Ford Escort RS 2000 liefen wie am Schnürchen, die eigentlich PS stärkere Konkurrenz hatte das Nachsehen. Bester „Verlierer“ in diesem Duell David gegen Goliath war Paolo Pasutti (Porsche 911 SC), Michael Stoschek (Porsche 911 RS) schob sich an Koni Friesenegger (Opel Kadett GT/E) vorbei auf Rang vier und Bo Axelsson aus Schweden (Porsche 911) liegt nach wie vor auf dem sechsten Rang.

Im Schluß-Service gab es dann allerdings den Ausfall von Koni Friesenegger: Differentialschaden! Damit rückten alle anderen Piloten um jeweils einen Platz nach vorne. Leider ebenfalls vorzeitig ausgeschieden war zu diesem Zeitpunkt bereits ein ganz besonderes Highlight:

Der Lancia Stratos von Josef und Gabriele Volkmann rollte mit kaputter Keilriemenscheibe aus. Und auf SP 2 erwischte es die ungarische Paarung Jozsef Foldes/Peter Dakay – ihr Renault Gordini quittierte den Dienst vorzeitig, vielleicht war es ihm einfach zu naß…

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