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Rallye-ÖM: Lavanttal-Rallye

Wie vor dreißig Jahren

In den letzten Jahren ist es gegen die Ford Escorts und Porsches schwieriger geworden, trotzdem konnte sich Konrad Friesenegger beweisen.

Es war um die Mitte der Siebziger Jahre, da war ein Fahrer besonders erfolgreich, der auch 25 Jahre später noch das Maß der Dinge in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft sein sollte: Der große Aufstieg von Franz Wittmann ist untrennbar mit den Namen Josef Annessi und Opel Kadett GT/E verbunden. Die Opel-Annessi-Ära war eine der erfolgreichsten Stationen in der Laufbahn des Rekord-Staatsmeisters, denn in dem von Josef Annessi sehr professionell geführten Privatteam schaffte er nicht nur drei seiner zwölf Staatsmeistertitel, sondern auch zwei siebente Gesamt-Ränge in der Weltmeisterschaft (Portugal-Rallye und 1000-Seen-Rallye 1977). Nicht zu vergessen: Der zweite Platz in der Europameisterschaft von 1978.

An diesem Beispiel wird deutlich, welch eine große Bedeutung der Opel Kadett GT/E in der Rallyesport-Geschichte hat. In der Klasse der historischen Rallyewagen, wo nun immer mehr von den Wettbewerbs-Fahrzeugen aus dieser Zeit reaktiviert werden, ist das Kadett-Coupé noch eher selten anzutreffen. Einer aber hält diesem Wagen schon seit Jahren die Treue, und das wird von den Fans gerne gesehen: Konrad Friesenegger aus dem Bezirk Waidhofen an der Ybbs.

In den letzten Jahren ist es gegen die seit eh und je dominierenden Ford Escorts und Porsches immer schwieriger geworden, trotzdem konnte sich Konrad Friesenegger mit einigen hervorragend guten Ergebnissen beweisen. So wie auch bei der Lavanttal-Rallye vor einem Jahr, wo er knapp gegen den Drittplazierten Johannes Huber verlor und sich mit Platz Vier begnügen mußte. Besonders eindrucksvoll waren seine fahrerischen Leistungen bei der Ostarrichi-Rallye und der Castrol Pölstal Judenburg-Rallye, wo er leider beide Male einen sicheren Podestplatz durch einen Ausfall verlor.

Inzwischen wurde der Rallye-Kadett aber wieder rundherum aufgemöbelt, und auch die technische Erfahrung des Teams steigert sich von Jahr zu Jahr. Ebenso die fahrerische Routine von Koni Friesenegger selbst, der mit Jürgen Hilmbauer seinem bewährten Co aus dem Vorjahr vertraut. Leichter wird es keineswegs, denn der Zulauf bei den Historischen hat sich erneut erhöht, und ein paar der Neuzugänge sind durchaus bekannte Größen. Zu den schon in den letzten Jahren häufig gesichteten Teilnehmern Josef Pointinger (Ford Escort), Christian Rosner, Johannes Huber (beide Porsche 911), Sepp Gruber (Ford Escort) und Alois Nothdurfter (Ford-Lotus Cortina) kommen nun auch Markus Unegg (früher ein schneller Renault-Mann) und Wolfram Thull aus Deutschland (Porsche 911; früher Opel Corsa).

Besonders gefährlich könnte der ehemalige Gruppe N-Champion Michael Brandner werden, der nun über die Historischen einen Wiedereinstieg wagt, er setzt wie einige andere auf einen Ford Escort RS 2000. Gaststarter Niki Glisic wäre an sich auch zu den ernsthaften Gegnern zu zählen, aufgrund seiner fehlenden Streckenkenntnisse wird er aber wahrscheinlich auf einen Großangriff verzichten. Zudem ist der BMW M3 auf den anspruchsvollen Lavanttaler Bergstrecken, wo die Fahrbahnverhältnisse sich sehr oft ändern, besonders schwierig zu fahren.

Wie man bereits erkennen kann, steht der bisher schon sehr attraktiven Klasse der Historischen erneut eine Steigerung in Sachen Beteiligung und Spannungsmoment bevor. Dadurch erhöhen sich zwar für Koni Friesenegger und Jürgen Hilmbauer die Anforderungen, um vorn dabei zu bleiben, es ist aber auch klar, daß jetzt noch mehr Menschen auf die Historischen blicken werden als bisher. Da ist der Opel Kadett in seiner immer noch seltenen Erscheinung gewiß ein willkommener Beitrag zur Abwechslung. Und ein paar von den wirklich langgedienten Rallye-Besuchern werden sich vielleicht daran erinnern, daß auch Franz Wittmann Senior einmal ein solches Auto gefahren ist – und damit einen entscheidenden Grundstein für seine außergewöhnliche Laufbahn gelegt hat.

Man kann mit Spannung erwarten, wie die Lavanttal-Rallye für das Opel-Team Friesenegger ausgehen wird.

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