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Neues von der Pressekonferenz

Warum „Stohlito“ auf einen Vorjahrs-Impreza mit Erdgasantrieb setzt. Warum Hannes Danzinger ein „wilder Hund“ ist. Dazu News von Benes und Zeltner.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: danzinger.cc/Ilmer, Markus Benes, GEPA/OMV

Im Wiener Saturnus Tower fand die Pressekonferenz der Jänner-Rallye statt – denn wie so oft wird die Saison der Rallye-ÖM mit der klassischen Rallye im Mühlviertel eröffnet. Die Jänner-Rallye steigt von 2. bis 4. Jänner 2009.

Stohl im Erdgas-Impreza

Weil er ein Auto nach Italien ausliefern musste, ließ sich Manfred Stohl vielmals entschuldigen – über seinen Pressesprecher Andreas Walk ließ „Stohlito“ ein paar Fakten rund um seine Teilnahme im erstmals auf Erdgas umgerüsteten Subaru Impreza Gruppe N ausrichten:

Es handelt sich dabei nicht um den neuen 2008er-Boliden mit Fließheck, sondern um das Vorgängermodell. Warum plötzlich ein Subaru-Modell? Erstmals tritt man in der Division I an – es wird mit nur einer Einspritzdüse und mit 24er-Restriktor gefahren – und diesbezüglich wäre der Impreza vorteilhaft gewesen. Stohl betrachtet sein neues Renngeschoss als „absolut konkurrenzfähig – aber noch nicht siegfähig“, ließ er ausrichten. Am Mittwoch müssen noch die Erdgas-Tanks vom TÜV überprüft werden – doch das sollte für das von Günther Aschacher geführte Stohl Racing-Team kein Problem darstellen.

Auf dem „heißen Sitz“ wird wieder Ilka Minor Platz nehmen. Der Impreza wird natürlich in der gewohnten OMV-Lackierung antreten – ob Manfred Stohl damit die gesamte Rallye-ÖM bestreiten wird, steht noch in den Sternen…

Danzinger als „wilder Hund“

Ob er auch „harte Fragen“ beantworten würde? Hannes Danzinger hatte kein Problem damit. Als einer der Nominierten bei der „Pirelli Driver Search“ gilt der 25-jährige Niederösterreicher als eines der größten Jungtalente des Landes – doch 2009 wird er erneut im CNG-VW Golf Kitcar antreten – allein schon wegen des Frontantriebs sind die Chancen begrenzt – droht Danzinger nicht zu versauern?

„Es stimmt schon – ich kann mich 2009 nur noch selber verbessern, aber das Programm mit Wien Energie war von Anfang an auf drei Jahre ausgelegt und 2009 ist eben das dritte Jahr dieser Kooperation“, sagt Danzinger, der beim ÖAMTC als Fahrinstruktor arbeitet. Freilich überlege man gemeinsam für 2010, eine weitere Stufe in der Karriereleiter empor zu steigen. So sei beispielsweise auch ein Super 2000-Bolide mit Erdgasantrieb vorstellbar – damit könnte man ernsthaft den ÖM-Titel anstreben. „Zahlen muss es halt auch noch jemand“, fügt der „nebenberufliche“ Maschinenbau-Student hinzu.

Der Niederösterreicher gehört nicht zu jenen Piloten, die auf einen großen Familienbesitz zurückgreifen können – Danzinger sagt: „Man muss das immer von zwei Seiten aus betrachten: Sicher wäre es schön, wenn ich ernsthaft um den Titel mitfahren könnte – zugleich muss ich froh sein, mit meinen finanziellen Mitteln und in meinem Alter überhaupt die ÖM bestreiten zu können.“

Mit CNG auf die WM-Bühne? Das „Wien Energie“-Projekt sei „national ausgelegt“ – zudem gibt es in der Rallye-WM noch immer keine Startmöglichkeit für alternative Antriebsformen. Warum das wohl der Fall ist? Hannes Danzinger antwortet unverblümt mit einer Gegenfrage: „Vielleicht, weil die Erdölindustrie eine Mafia ist?“

Welche Leistungen würde sich Hannes Danzinger auf einem Mitsubishi Evo IX zutrauen? Wieder ist die Antwort erfrischend direkt: „Ich würde mich am Anfang ein bisschen eingewöhnen müssen, wäre zunächst nur auf bestimmten SPs vorne – doch dann würde ich ganz vorne mitfahren!“

Das Wort „Angst“ kennt Hannes Danzinger jedenfalls nicht. Und so hat er heuer sein Debüt auf dem Mountainbike gegeben, im knüppelharten Downhill-Bewerb sorgte er für offene Münder bei der Konkurrenz – Platz vier beim Debütrennen!

Dass ein Sébastien Loeb sich im Formel 1-Auto versucht hat – und vor allem wie er es tat – ringt dem St. Pöltener, der sich ebenfalls schon auf der Rundstrecke versucht hat, großen Respekt ab: „Loeb ist Weltklasse. Vielleicht liegt es auch daran, dass er als Kind Kunstturner war – er profitiert sicher von seinem guten Gleichgewichtssinn und einer perfekten Körperbeherrschung.“ Ob ein Hannes Danzinger auch WM-Träume hat? „Auf jeden Fall“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen.

Markus Benes mit „Seriensehnsucht“

In der Saison 2008 pickte sich Stohl Racing-Pilot Markus Benes quasi die Rosinen aus dem Kuchen. Und zwar in Form von Schotter-Rallyes. Dann sprang sein Hauptsponsor Grohe von heute auf morgen ab – doch zur Jänner-Rallye-PK erschien Benes wieder mit einem breiten Lachen im Gesicht: „Ich komme gerade von Sponsorenverhandlungen – aus geplanten 90 Minuten Gesprächszeit wurden vier Stunden, es schaut also gut aus!“

Benes wird den Saisonauftakt wieder mit dem neuen 2008er-Impreza bestreiten - allerdings nur im Falle von Schnee. „Mein Sponsor Quadra ist eingesprungen - ich hoffe, es schneit, denn wir haben Spikereifen, bei Trockenheit müssten wir erst einige Teile hinzukaufen.“ Wie es danach weitergeht ist noch unklar – doch Benes hätte nichts dagegen, die gesamte ÖM zu bestreiten: „Mit dem neuen Impreza lief es auch auf Asphalt gut. Es ist ja nicht so, dass ich den Asphalt nicht mag – und wenn ich einen Sponsor habe, der die gesamte Saison bestreiten möchte, dann tue ich nichts lieber als das.“

Und wie viel kostet eigentlich so ein Einsatz bei der Jänner-Rallye? Benes antwortet: „In unserem Fall beläuft es sich auf runde 20.000 Euro.“ Einen Manager sucht man bei Benes vergeblich – er managt sich selbst. „Ich bin das Verhandeln um solch hohe Summen von meinem Job her gewöhnt“, verrät der Niederösterreicher. Sein 2,5 Jahre alter Sohn scheint bereits mit dem Motorsportvirus infiziert zu sein. „Er sitzt immer in der Garage in unserem Evo VI hinterm Lenkrad – als sich Rudi Stohl den Wagen ausgeborgt hatte, war die Hölle los“, lacht Benes.

Zeltner – warum „Mundl“ wieder den Evo IX auspackt

Staatsmeister Raimund Baumschlager ließ sich von seinem Co-Piloten Thomas Zeltner entschuldigen. Zeltner verriet, warum Baumschlager bei der Jänner-Rallye wieder auf den „alten“ Evo IX setzt: „Es hat sich ein Käufer gefunden, der den Evo X unbedingt haben wollte. Da konnte der Raimund nicht ablehnen.“ Für die Jänner-Rallye müsse sich das Duo wieder auf das Vorgängermodell umstellen: „Da gibt es doch Unterschiede, beispielsweise vom Schwerpunkt her.“

Dass sich der Evo X nicht bewährt hätte – davon wollte Zeltner nichts wissen: „Der Evo X hat ganz sicher Potential – und es kann durchaus sein, dass wir im Laufe der Saison wieder einen Xer einsetzen werden.“

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Rallye-ÖM: Jänner-Rallye

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