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ORM: Lavanttal-Rallye

Fassungslosigkeit bei Zellhofer Motorsport

Hermann Neubauer verließ auf der letzten Sonderprüfung der Lavanttal-Rallye das Glück. Ein Aufhängungsschaden vereitelte den sicheren Sieg.

Foto: Daniel Fessl

Der Siegerchampagner war schon eingekühlt, und auch im Fahrerlager der traditionsreichen Lavanttal-Rallye rund um die Kärntner Bezirkshauptstadt Wolfsberg war man sich einig: Der erste Gesamtsieg wird dem jungen Salzburger Hermann Neubauer und seinem Stamm-Co-Piloten Bernhard Ettel nicht mehr zu nehmen sein.

Zu überlegen war der Lungauer Ford Fiesta S2000 Pilot beim dritten von insgesamt acht ÖM-Läufen von Beginn an unterwegs, er ließ seinen Gegnern keine Chance. Während er auf der ersten Sonderprüfung noch mit einigen Umstellungsproblemen zu kämpfen hatte, fuhr er auf der zweiten Sonderprüfung bereits die erste Bestzeit bei der Rallye, die wie jedes Jahr mit schwierigen Fahrbahnverhältnissen aufwartete.

Diese wurden wohl auch seinem härtesten Konkurrenten Raimund Baumschlager zum Verhängnis, der auf eben jener SP 2 einen Abflug in die Leitschienen zu verzeichnen hatte und über neun Minuten verlor. Von da an hatte Neubauer alles unter Kontrolle, fuhr insgesamt sechs (von 12 möglichen) Sonderprüfungs-Bestzeiten und lag vor den letzten beiden Prüfungen – seinen ersten Gesamtsieg vor Augen – über eine Minute vor seinem Ford-Markenkollegen Gerwald Grössing.

Doch die Lavanttal-Rallye zeigte einmal mehr die Unberechenbarkeit des Rallyesports auf: Auf der vorletzten Sonderprüfung löste sich beim Duo Neubauer/Ettel der Top-Mount des Dämpfers an der rechten vorderen Aufhängung des Ford Fiesta S2000, und Hermann Neubauer musste die letzte Sonderprüfung mit einem waidwunden Auto in Angriff nehmen…

„Ich bin ums Leben gefahren und lag nach der Hälfte nur sieben Sekunden hinter Gerwald, hätte also trotz des Defekts noch locker gewonnen. Doch dann ist der Top-Mount vollständig durchgerissen und das Federbein hing lose im Radkasten… So waren wir nur noch Passagiere und irgendwo hat’s dann auch noch den Reifen beschädigt. Was aber egal war, weil wir so oder so zu viel Zeit verloren hatten“, resümierte ein fassungsloser Hermann Neubauer im Ziel, der fast dreieinhalb Minuten und damit auch den sicher geglaubten Sieg verlor. Trotz des enormen Zeitverlustes holte er noch den vierten Gesamtrang. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist wahrscheinlich der größte Tiefschlag meiner Karriere. Wir hatten alles unter Kontrolle, haben heute das Tempo herausgenommen und wollten nur ruhig und konzentriert den Sieg einfahren. Ich habe nichts getroffen, nirgends gecuttet wo ich nicht durfte, alles lief perfekt. Und plötzlich dieser Schaden. Die Punkte für Platz vier sind zwar nett, aber wir und das gesamte Team hätten uns diesen Sieg so sehr verdient gehabt. Das ist fürchterlich bitter. Nichtsdestotrotz werden wir weiterarbeiten und schon im Wechselland wieder voll angreifen. Auch eine Pechsträhne hält nicht ewig und wie schnell wir sind, hat jetzt jeder gesehen!“

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